»Please kill yourself, fucker.«, »I fuck your dead mother.«, »Cocksucking Cunt«, »FUCK YOU. AND YOUR FAMILY. OF RETARDS«.
Na, wie fühlt sich das an? Hebt nicht gerade die Stimmung, oder? Leider sind solche Chats wie hier aus dem Online-Spiel League of Legends gang und gäbe. Seit den Anfängen hat die Games-Community mit Toxizität und Hass zu kämpfen. Schon 2004 entsteht die Greater Internet Fuckwad Theory.
Als Reaktion auf ein Unreal-Tournament-Turnier veröffentlicht die Seite Penny Arcade eine Karikatur und erklärt das Phänomen ironisch via pseudomathematischer Logik: Man nehme eine normale Person, füge Anonymität und ein Publikum hinzu und voilà – fertig ist der Fuckwad aka toxischer Troll.
Das ist jetzt zwanzig (!) Jahre her. Bedeutend gemütlicher ist die Stimmung seitdem nicht geworden. Im Gegenteil. Forscher sehen die Ursachen des Hasses vor allem im Wettbewerbsgedanken vieler Online-Spiele. Aber was tun dagegen? Einige Spiele-Publisher versuchen mit technischen Mittel gegenzusteuern. Wir schauen uns Motive und Gegenmaßnahmen genauer an.
Anlaufstellen für Betroffene
Die gemeinnützige GmbH mit Sitz in Berlin berät und unterstützt Betroffene von Online-Hassrede und Hasskommentaren. Hier findest du Ratgeber zu digitaler Gewalt, einen Überblick über deine Rechte innerhalb der EU und kannst dir als Betroffene oder Betroffener auch direkt Unterstützung holen.
Die Meldestelle nimmt Hinweise auf Hasskommentare und Hetze entgegen. Es handelt sich dabei um eine Maßnahme der Jugendstiftung Baden-Württemberg im Demokratiezentrum Baden-Württemberg in Kooperation mit der Bayerischen Staatsregierung. Bei einem Verstoß gegen deutsches Recht beantragt REspect! beim Netzwerkbetreiber die Löschung des Beitrags. Verfasserinnen und Verfasser von strafbaren hetzerischen Inhalten werden konsequent angezeigt.
Die Amadeu Antonio Stiftung mit Sitz in Heidelberg und Berlin ist eine gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, die deutsche Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu bestärken. Hier kannst du dich über diese Themen informieren und kannst dich auch melden, solltest du Unterstützung brauchen.
Die gemeinnützige Organisation aus Frankfurt am Main will junge Menschen dazu befähigen, sich mündig, sicher und selbstständig im digitalen Raum bewegen zu können. Sie unterstützt und berät vor allem Pädagogen beider Geschlechter und entwickelt medienpädagogische Angebote. Für Interessierte gibt es hier Mentorenprogramme, Webinare und sonstige Aufklärungs- und Weiterbildungsangebote. Auch der »Digitale Notfallplan« ist sehr hilfreich.
„Hass im Netz ist omnipräsent“
Allein zwischen 2021 und Ende 2023 sind die Meldungen über toxisches Verhalten in Online-Spielen von 64 auf 72 Prozent gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Unity-Studie. Wer das Problem in Foren anspricht, kassiert oft Häme. Auf Steam liest man in aktuellen Threads zu Toxizität in Counter-Strike 2 Antworten wie: »Dann geh halt und spiel Die Sims«, »Heulsuse« oder »Dann stell eben auf stumm.«
Im Dota 2-Forum heißt es: »Musst du eben Einzelspieler spielen. Ansonsten: Komm damit klar.« und »Es geht eben brutal zu hier. Das macht einen mental stärker.« Toxizität scheint zu wirken wie die bekannte Fisherman's-Friend-Mentalität: Ist sie zu stark, bist du zu schwach.
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