In Anno herrscht eine heile Welt – zumindest wenn wir von Krieg, Übervorteilung, Landraub und steter Warenknappheit einmal absehen. Trotzdem stößt Anno nie in die wirklichen menschlichen Abgründe vor, die gerade in der Vergangenheit traurigerweise nur allzu tief reichten.
Auch nicht in Anno 1800, und das, obwohl es da sogar Items für Kinderarbeit gab. Das Thema Sklaverei wurde hier allerdings nur äußerst vage in Form des KI-Gegners George Smith angeschnitten. Dabei waren Sklavenarbeit und Menschenhandel zu dieser Zeit nicht nur in den Vereinigten Staaten noch verbreitet. Doch das Team hinter Anno wollte dieses sehr düstere Thema nicht vertiefen und vor allem nicht als Spielmechanik umsetzen – dafür gab es sowohl Kritik als auch Verständnis.
In Anno 117 steht das Team vor demselben Problem. Denn die römische Welt wurde zu gewaltigen Teilen von Sklaven geschultert. Zur Enthüllung des ersten Gameplays von Anno 117 in Rom hat uns das Team auch verraten, wie es dieses Mal mit dem Thema Sklaverei umgehen möchte.
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Wir haben endlich Anno 117 angespielt - Erste Eindrücke zu Wirtschaft, Krieg & Religion
Sklaven sind keine Spielmechanik
In einem Bereich bleibt das Team seinem vorherigen Ansatz treu. Auch Anno 117 soll weiterhin keinen allzu düsteren Ton anschlagen und vor allem soll Sklaverei nichts sein, womit wir uns im Verlauf des Spiels aktiv beschäftigen müssen. Es gibt keine Bevölkerungsstufe, die aus Sklaven besteht, und Sklaven sind auch in keiner Weise ein menschliches Handelsgut.
Kurz gesagt: Sklaven sind auch in Anno 117 keine Spielmechanik. Allerdings soll diese sehr reale Bevölkerungsschicht der Antike nicht hinter der heilen Anno-Fassade verschwinden.
Euer neuer Berater
Um den Sklaven der antiken Welt also ein Gesicht zu geben, trefft ihr in Anno 117 auf einen Sklaven des Kaisers namens Ben-Baalion. Der einfache, intelligente Mann wird euch vom Kaiser oder der Kaiserin (das entscheidet ihr) zur Seite gestellt.
Im Spiel führt euch Ben-Baalion dann in die Spielgrundlagen ein und steht mit Rat zur Seite, sobald ihr eine neue Spielmechanik entdeckt. Gleichzeitig kann Ben-Baalion immer wieder auf euch zukommen und die Belange der Bevölkerung an euch herantragen.
Zur Story der Kampagne hat sich Ubisoft noch nicht weiterführend geäußert, aber wir vermuten, dass der Sklave Ben-Baalion auch hier eine Rolle spielt.
Mit dieser Lösung hofft das Team, diesen schwierigen Aspekt des römischen Lebens abbilden zu können, ohne uns selbst zu Sklaventreibern zu machen, indem wir ihre Arbeitskraft ausbeuten oder mit ihnen handeln.
Was im Spiel allerdings vorkommt und als erste Bevölkerungsstufe auch Arbeitskraft beiträgt, sind Liberti. Dabei handelt es sich historisch um freigelassene Sklaven mit eigenen Rechten. Allerdings konnten diese Liberti in der Realität je nach Situation immer noch in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zu ihrem ehemaligen Besitzer leben und hatten oftmals weiterhin einschränkende Pflichten ihnen gegenüber.
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