Spielesucht - Bundesdrogenbeauftragte warnt anlässlich der Gamescom vor Suchtgefahr

Zur Gamescom warnt die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler vor Suchtrisiken bei Videospielen.

Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler warnt vor Suchtgefahren bei Videospielen. (Foto: Henning Schacht / www.berlinpressphoto.de (c), CC BY-SA 3.0) Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler warnt vor Suchtgefahren bei Videospielen. (Foto: Henning Schacht / www.berlinpressphoto.de (c), CC BY-SA 3.0)

Videospielsucht ist ein Thema, das unerfreulicherweise einige Spieler betrifft. So nutzt die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler die Aufmerksamkeit, die Videospiele aufgrund der nahenden Gamescom momentan genießen, um auf Risiken hinzuweisen. »Exzessive Mediennutzung birgt gesundheitliche Risiken bis hin zur Sucht«, schreibt sie in einer Stellungnahme.

Mittlerweile gebe es in Deutschland etwa 100.000 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, deren Nutzungsverhalten als »problematisch« gelte, so Mortler. Konkret haben diese jungen Menschen mit Konzentrationsproblemen und depressiven Verstimmungen zu kämpfen. Deshalb sei es wichtig, den richtigen Umgang mit dem Medium zu lernen.

WHO stuft Online Gaming Disorder als Krankheit ein

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat zu diesem Zweck das Peer-Projekt »Net-Piloten« ins Leben gerufen. Hierbei vermitteln speziell geschulte ältere Schülerinnen und Schüler Medienkompetenz über Workshops an Jüngere.

Die Weltgesundheitsorganisation hat im Juni 2018 »Online Gaming Disorder«, also Verhaltensstörungen durch Online-Gaming, offiziell als Krankheitsbild anerkannt. Dieser Schritt mache es laut Dr. med. Jan Dieris-Hirche, Oberarzt der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum, einfacher, Therapien zu entwickeln.

Alles zur Gamescom 2018 auf unserer Themenseite

Die Stellungnahme von Marlene Mortler im Wortlaut

"Computerspiele, Tablets, Smartphones – für viele alltäglich, immer wieder aufs Neue faszinierend. Bei all dieser Faszination gibt es jedoch auch Risiken, wenn die nötige Medienkompetenz nicht vermittelt wird. Mittlerweile gibt es in Deutschland etwa 100.000 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, deren Nutzungsverhalten als problematisch gilt. "

"Die Kids ziehen sich mehr und mehr aus dem Alltag zurück, haben Konzentrationsprobleme oder zeigen depressive Verstimmungen. Trotz des Komforts und Spaßes, welche die neuen Medien und Geräte uns bieten, muss der Umgang damit – genauso wie zum Beispiel beim Radfahren – vorab gelernt und geübt werden. Es gibt viele tolle und kreative Projekte, die das nötige "Rüstzeug" vermitteln, fit für die digitale Welt machen sowie Hilfsangebote wie die Online-Ambulanz "OASIS" – nutzen Sie sie!"

Euch interessiert das Thema? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare und lest auch unseren Plus-Report über Videospielsucht unter nachfolgendem Link. Er stammt aus unserem kostenpflichtigen Angebot GameStar Plus, ist aber vorübergehend gratis.

Plus-Report: Videospielabhängigkeit - Machen Spiele süchtig?

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