Jedi, oder kein Jedi?
Doch langsam. Wir haben die Frage nach dem Wo und dem Wer noch nicht beantwortet. Wo: Tython, der Heimatplanet der Jedis. Und wen spielen wir? Einen Padawan (Jedi-Lehrling) mit mächtigem Machtpotenzial. Das mit dem Potenzial stellt sich allerdings erst in einer unserer ersten (endlich!) klasseneigenen Story-Quests heraus.
In der führt uns unser Weg in eine Grotte. Unser Auftraggeber vermutet hier einen Hinweis darauf, warum die tumben Flesh Raider mit einem Mal (angeblich) organisiert angreifen. Der Eingang zur Höhle ist mit einem grünen Energiefeld versehen. Das Zeichen für uns, dass es dort für uns und nur für uns hinein geht, eine ganz persönliche Instanz also. Für etwaige Begleiter wäre das Energiefeld rot und nicht passierbar. Voll hoffnungsfroher Erwartungen hüpfen wir also hinein ins Halbdunkel, sehen uns schnell von orangenen Felsen eingerahmt – und abermals den bereits bekannten Hammerhai-Warzenschweinen gegenüber.
Hier ein Schlag, da eine Attacke, eine Gruppe ist hinüber. Auf zur nächsten. Wieder schwingen wir die Lichtklinge in kraftvollen Schlagfolgen, wieder ist eine Gruppe Feinde hinüber. Und so weiter. Nach dem effektvollen, aber anspruchslosen Gemetzel stehen wir dann vor einem jungen Mann in einer dunklen Kutte. Er gibt unumwunden zu, dass er für die Blitzevolution der Flesh Raider verantwortlich ist. Seine Gründe? Ach, das Jedi-Konzept sei antiquiert, es müsse Platz für Neues her.
Die KI austricksen
Ist der Typ noch ganz dicht? Immerhin ist der Namenlose selbst ein Jedi. Oder doch nicht? Jedenfalls gehört solch frevlerischem Treiben der Garaus gemacht. Doch gegen den Kuttenmann und seine zwei Flesh-Raider-Leibwächter zu bestehen, ist schwerer als gedacht. Wir fliehen, päppeln uns mit einem Heiltrank wieder hoch – und siehe da, die beiden Wachen sind uns gefolgt, der Unheimliche nicht.
Flesh Raider killen wir aber mittlerweile im Schlaf. So auch diese beiden. Und nun schaffen wir auch den Schurken – ein Hoch auf die dumme KI, die lediglich mit Masse Wirkung erzielt. Wir brennen ihm alles auf die Kutte, was unser Jedi in der Ausbildung bereits gelernt hat. Gerade als wir den Kampf gewonnen glauben, löst sich der mysteriöse Fremde vor unseren Augen in Luft auf und lässt uns ratlos zurück.
Unser Ausbilder allerdings hat eine Idee, was dahinter stecken könnte. Besser aber noch: Er wähnt in uns plötzlich einen ganz besonderen Padawan, einen, in dem die Macht förmlich brodelt. Nachdem wir unsere ersten Belohnungen kassiert und erste Levelaufstiege erlebt haben, wollen wir beim Trainer neue Fertigkeiten erlernen. Der will dafür genretypisch was von dem Geld, das wir unseren Opfern abgeknöpft haben.
Wir finden zwar, dass das nicht unbedingt zum selbstlosen Dasein der Jedi-Bande passt, aber wir kennen die Notwendigkeit, dem Spieler die verdienten Münzen auch schnell wieder abzuluchsen. Sonst hätte man ratzfatz die übelste Inflation in Star Wars: The Old Republic, und das wäre vor allem für das Crafting und dem damit verbundenen Handel tödlich. Also ergeben wir uns in unser Online-Rollenspiel-Schicksal und lernen durch einen Rechtsklick auf ein Symbol eine neue Angriffsart.
Machtvolle Fertigkeiten
Unser Jedi-Ritter kann jetzt mit dem Standard-Schlag Macht aufladen, die er im neu erlernten Superangriff kanalisiert. Später erlernen wir noch einen kräftigen Überkopf-Hieb und einen unfassbar coolen Sprungangriff, mit dem wir sogar Abgründe locker überwinden können. Auch die Fähigkeiten des Jedi-Beraters machen eine Menge her, wie wir immer mal wieder mit einem Blick auf den Monitor der neben uns sitzenden MMO-Kollegin Steffi Kautschor feststellen.
Der Jedi Counselor pult mit der Machtkraft Felsbrocken aus dem Boden und schleudert sie auf Feinde. Oder er schickt eine Druckwelle gegen gleich mehrere Angreifer und lässt sie so auf den Hosenboden plumpsen. Oder er packt einen einzelnen Feind und hebt ihn per Machtwürgegriff in luftige und doch ziemlich ungesunde Höhen.
Die beeindruckende Kampfchoreographie ist es dann auch, die uns bei der Stange hält, die Quests sind es nicht. Oder anders: Der Weg bis Level 7 (weiter haben wir es in der knappen Zeit nicht geschafft) ist schrecklich dröge. Das reißen auch die an sich großartigen Questdialoge nicht raus, die zumindest zu Beginn stets darin gipfeln, dass man uns den Auftrag erteilt, Flesh Raider zu töten. Mal mit dem Ziel, einen Schlüssel zu finden, mal sollen wir die sterblichen Überreste einer vermissten Person aufspüren.
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