Es gibt Franchises, die nach 15 Jahren keine Socke mehr hinter dem Ofen hervorlocken – aber Stalker gehört definitiv nicht dazu! Alleine am Release-Tag verzeichnet Stalker 2 zu seinem besten Moment über 110.000 gleichzeitig aktive Spielerinnen und Spieler, und das nur auf Steam. Wer den Game Pass abonniert, bekommt ebenfalls Zugriff auf die Vollversion – die realen Spielerzahlen dürften also um ein Vielfaches größer sein.
Und zumindest die ersten Resonanzen auf Steam fallen überwiegend positiv aus. 81 Prozent der knapp über 10.000 Rezensionen geben dem Spiel einen Daumen nach oben. Taucht man ein bisschen tiefer in die Kritiken ein, sieht die Sache allerdings etwas komplizierter aus.
Zwischen Bugfest und Meisterwerk
Bei Stalker 2 steht ein Elefant im Raum, den auch die Entwickler bereits öffentlich adressieren: der technische Zustand des Spiels. In einem offiziellen Schreiben auf X (vormals Twitter) versprechen sie baldige Hotfixes, um die gröbsten Probleme des Spiels aus der Welt zu räumen. Viele dieser Ecken und Kanten seht ihr beispielsweise in unserem Zwischenfazit zur Testversion von Stalker 2, eine Bildergalerie findet ihr außerdem im GameStar-Vorabtest zu Stalker 2 von Kollegin Natalie:
Auch in den Steam Reviews ist der technische Zustand einer der größten Gesprächspunkte, sowohl bei den positiven, als auch bei den negativen Stimmen. In der Gewichtung gehen die Meinungen allerdings auseinander. So schreibt User Ion stellvertretend für viele Leute, die von den Problemen bisher weniger betroffen sind:
Ich habe das Spiel die letzten Tage rund 20 Stunden gespielt und dabei insgesamt drei verschiedene Versionen zu Gesicht bekommen. Die Entwickler haben laut eigener Aussage über 1.100 Bugs (!) noch vor Release beseitigt, viele davon kritisch. Selbst mit der ältesten, ersten Version hatte ich nicht den Eindruck, dass es sehr verbuggt gewesen ist. Ich konnte alle Quests annehmen und abgeben, alle Gegenstände aufsammeln, es gab keine Clipping-Fehler oder Soundaussetzer. Zwischendrin kam dann ein großer Patch und dann ging die Beleuchtung kaputt. Das wurde aber mit dem Patch darauf direkt wieder gefixt. Ja, die Performance ist 'hardcore', aber wenn man entsprechende Hardware verbaut hat, ist das weitestgehend kein Problem. Stalker 2 sieht mit HDR übrigens absolut fantastisch aus.
Ich habe inzwischen fünf der ersten Gebiete besucht, weiter bin ich in 20 Stunden einfach noch nicht gekommen. Das Schlimmste, was man einen Bug nennen könnte, war ein NPC, der nach dem Ableben zu fliegen begann. Das war aber eher lustig als ein Bug in meinen Augen. Ansonsten läuft das für ein Stalker ziemlich ordentlich. Und ich gucke wirklich in jede Ecke rein und treibe mich an Orten herum, wo sonst keiner ist.
Ich freue mich auch nachher wieder in die Zone abtauchen zu können. Die Atmosphäre ist wirklich klasse.
Steam-User IonAndere Leute leiden deutlich stärker unter den technischen Problemen, auch hier stellvertretend für viele Stimmen Steam-User snotboogie:
Ich kann dieses Spiel noch nicht empfehlen aufgrund der schrecklichen, schrecklichen Performance-Optimierung und des Eingabeverzugs. Ich habe eine 3080ti, einen i711700K und 32 GB RAM (aktualisierte Treiber) und ich kann dieses Spiel mit keiner Kombination von Einstellungen gut spielen, selbst nicht in 1080p. Das Beste, was ich erreichen kann, sind 90 FPS im Starttunnel mit allen Einstellungen auf niedrig, DLSS auf Ultra-Performance, 1080p, und selbst dann sind es keine 'guten' 90 FPS wegen des Eingabeverzugs und des Ruckelns. Das ist in einem dunklen Tunnel. Eingabeverzug ist auch in einem schnellen Ego-Shooter, in dem dein Überleben auf der Kippe steht, inakzeptabel. Ich muss außerdem die Shader jedes Mal neu kompilieren, wenn ich das Spiel lade, also ist offensichtlich etwas kaputt.
Steam-User snotboogieDarüber hinaus sind sich die meisten Leute über die Stärken des Spiels einig: Die Stalker-Atmosphäre trifft mitten ins Schwarze, die Zone wird wunderbar stimmungsvoll in Szene gesetzt, hier sind Leute am Werk, die den Reiz des Originals wirklich verstanden haben.
Wovor wir allerdings weiterhin ausdrücklich warnen: Die größten technischen Probleme begannen bei uns explizit im späteren Teil des Spiels, nicht in den ersten Zonen. Viele positive Reviews verzeichnen eine Spielzeit von 0,5 bis 5 Stunden – hier empfehlen wir euch auf jeden Fall, auch Langzeitperspektiven mit einzubeziehen.
Ebenfalls wichtig: Die aktuelle Release-Version ist die gleiche, mit der wir in den letzten Stunden vor Veröffentlichung unseres Tests gespielt haben; der Day-1-Patch, der laut GSC kurz nach Release folgen soll, steht noch aus. Wir können unsere großen Probleme im Spiel nach wie vor mit dem aktuellen Build nachstellen. Ihr solltet also eine dicke Haut mitbringen, wenn es um technischen Schluckauf geht, oder auf die ersten Patches warten.
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