Gut gebrüllt, Drache
Eine zusätzliche Kampfsystem-Komponente sind die Drachenschreie; diese bewirken besonders mächtige Fähigkeiten wie das Zurückschleudern von Feinden oder die vorübergehende Zeitverlangsamung à la Bullet Time. Die Schreie verbrauchen kein Mana, haben aber eine generelle Abklingzeit; es sind Superfähigkeiten, die man sich für haarige Kampfsituationen aufheben sollte.
Bei der PC-Version werden sie standardmäßig mit der Q-Taste ausgelöst, aber die Konfiguration lässt sich ändern, um zum Beispiel zusätzliche Maustasten zu belegen. Geplant sind 24 Drachenschreie, die jeweils aus drei Wörtern (und damit drei Wirkungsstufen) bestehen. Die stärkste Version eines Drachenschreis löst die längste Abklingzeit aus und ist deshalb nicht immer die beste Wahl.
Bookmarks für Gegenstände
Dem Inventar-Gewürge von früher rückt man mit generalüberholten Menüs zu Leibe. Gegenstände und Zauber werden in übersichtlicheren Listen sortiert und können mit Bookmarks versehen werden, quasi ein Filter für die persönlichen Lieblinge, auf die man häufig zugreift. Schick und nützlich: Jeder Gegenstand wird im Inventar als 3D-Objekt dargestellt, lässt sich drehen, zoomen und enthüllt manchmal einen nützlichen Hinweis wie die eingravierte Lösung eines Dungeon-Symbolzuordnungs-Puzzles.
Auch das neue Charaktermenü macht einen prima Eindruck. Für jede der 18 Fertigkeiten gibt es jetzt einen speziellen Talentbaum, in dem man jeweils zwölf bis 20 Perks freischalten kann (also neue Fähigkeiten lernt bzw. verbessert). Die notwendigen Punkte gibt’s bei jedem Level-Aufstieg. Dadurch ist man viel motivierter, ganz bestimmte Skills auszubauen, weil man auf konkrete neue Fähigkeiten hinarbeitet. Zum Beispiel Zeitlupen-Zielhilfe für Bogenschützen oder Entwaffnungs-Hieb für Schild-Spezialisten. Gänzlich gestrichen ist die Unterteilung in Haupt- und Nebentalente. Zu Spielbeginn wählen wir lediglich eine von zehn Rassen und das Heldenaussehen, aber das war’s auch schon. In Skyrim gibt es keine Klassen, gelevelt wird nach dem Prinzip »Man wird darin besser, was man am häufigsten macht« - und das schneller als beim Vorgänger. In dem Zeitraum, den man bei Oblivion brauchte, um Level 25 zu erreichen, sollen Skyrim-Helden in etwa bei Level 50 aufschlagen. Die schnelleren Erfolgserlebnisse wurden vor allem deshalb eingeführt, damit die Spieler zügig neue Fähigkeiten und Verbesserungen freischalten können.
Walk & Talk
Bei seiner Vorführung macht Todd Howard als nächstes im Städtchen Riverwood halt, wo wir Gespräche der Einwohner belauschen und der arbeitenden Bevölkerung bei ihrem Tagewerk zuschauen: Baumstämme werden verladen, Holz wird gehackt, ein Schmied hämmert fröhlich vor sich hin. Die Anwohnerin Sigrid gibt uns den Tipp, doch mal beim Händler Lucan Valerius vorbeizuschauen; dem haben Diebe eine goldene Drachenklaue gemopst.
Hier sehen wir das überarbeitete Dialogmenü, bei dem Gesprächsoptionen aus einer Liste gewählt werden. Das Ranzoomen wie bei Oblivion entfällt, Sie können sich also auch mitten im Gespräch umsehen. Valerius verrät uns, wo die Diebe ihren Unterschlupf haben. Das sorgt zum einen für eine Markierung auf der Weltkarte (die jetzt auch in 3D gehalten ist und gezoomt werden kann). Zum anderen weist seine Schwester Camilla den Weg und begleitet den Helden bis zum Stadtrand. Dabei erzählt sie ein bisschen mehr über die Spielwelt und die Sorgen der Dorfbewohner; »Walk & Talk« nennt Howard dieses System, das auf ungezwungene Weise zusätzliche Hintergrundinfos serviert.
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