The Mighty Quest for Epic Loot im Test - Mächtig geht anders

In unserem Test zeigt The Mighty Quest for Epic Loot, wie man Diablo und Dungeon Keeper ohne Pay2Win-Abzocke, allerdings auch ohne dauerhaften Spaß miteinander kombinieren kann.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Monster platt zu dübeln und dafür Beute einzusacken - Ubisoft Montreals Free2Play-Action-Rollenspiel The Mighty Quest for Epic Loot versucht, eine präzise platzierte Motivationsspirale mitten in unser durch Diablo 3 schön vorkonditioniertes Unterbewusstsein zu schrauben. Verschwurbelte Hintergrundstories um Erzengel, übermenschliche Nephalem und die letzten Horadrim gibt es in The Mighty Quest for Epic Loot aber keine.

Stattdessen ist der einzige Schauplatz des Spiels das auf Bling-Bling basierende Feudalreich Opulenzia, eine Ansammlung von fliegenden Trutzburgen mit geltungssüchtigen Burgherren, die sich alle gegenseitig mit Pracht, Protz und Pomp übertrumpfen wollen.

Todsünde Nr. 2

So viel eingelagerter Reichtum weckt die Gier der Nachbarn, und so sind die Spieler als Bewohner von Opulenzia hauptberuflich damit beschäftigt, bei ihren Mitbürgern einzubrechen. In typischer Hack&Slay-Manier metzeln wir uns als Ritter, Magier, Bogenschütze oder als eine gitarrenschwingende Rockröhre durch die als Wachen aufgestellten Monster-Kreaturen. Wir umgehen fiese Fallen und versuchen, möglichst schnell in die Schatzkammer vorzudringen, bevor ein Timer abläuft und die Wertgegenstände mit herabrasselnden Käfigen vor unbefugtem Zugriff geschützt werden.

The Mighty Quest for Epic Loot - Screenshots ansehen

Gekämpft wird in The Mighty Quest for Epic Loot in Action-Rollenspiel-Manier, es fühlt sich an wie ein kalorienreduziertes Diablo 3. Die Maustasten sowie drei frei belegbare Skill-Slots lassen den jeweiligen Helden hacken, schwingen, schießen oder Spezialfähigkeiten wie Wirbelangriffe, Flächenzauber oder besonders starke Hiebe ausführen. So beschwört der Magier etwa Elektroblitze und Feuerprojektile, während die Rockerin verschiedene Kampfakkorde oder tödliches Bühnenfeuerwerk auf die Monster niederregnen lässt.

Genreüblich ist vor allem die Ausrüstung wichtig, von der die meisten Grundwerte wie Panzerung, Schaden oder Magieresistenz abhängen. Es stehen allerhand Helme, Ringe, Stiefel, Brustpanzer und dergleichen zur Verfügung, die aber jeweils nur für einen Charakter passen. Nur der Ritter kann Helme tragen, nur der Magier einen Schlapphut aufsetzen. Besondere Ausrüstung wie einzigartige Gegenstände oder Set-Kombinationen gibt es auch - sie sind aber sehr leicht zu finden und dementsprechend nicht viel potenter als andere Beute.

Was du nicht willst, was man dir tu...

Auch wenn man fremde Schlösser leer räumt, wird man nur ungern selbst Opfer eines gewaltsamen Einbruchs. Deshalb verbringen die Helden von Opulenzia auch viel Zeit damit, ihre eigene Burg vor Langfingern zu schützen. Ähnlich wie im Kerkerverwaltungsklassiker Dungeon Keeper heuern wir Skelette, giftspuckende Kröten, Tentakelbestien oder Oger an, die sich im Verteidigungspart des Spiels wie in einem Dungeon-Editor auf ihre Posten stellen lassen.

Dazu empfiehlt es sich, den Boden mit Tretminen und Flammenwerfern zu spicken und das Layout des Gemäuers so zu planen, dass gegnerische Helden in Sackgassen wertvolle Zeit verlieren. Vorsicht ist jedoch geboten: Um ein Burg-Layout für andere Spieler freizugeben, muss sich jeder Held selbst erst einmal erfolgreich durch die eigene Hütte kämpfen. Nur Monster, die dabei tatsächlich erledigt werden, sind später aktiv, wenn echte Spitzbuben eindringen wollen. Dieser schlaue Kniff verhindert unspielbar schwere Levels.

Das Problem mit den Schnetzelparcours ist aber: Anders als in einem normalen Action-Rollenspiel will man als Verteidiger Eindringlinge nicht möglichst abwechslungsreich beschäftigen, sondern schlichtweg aufhalten. Deswegen klumpt man sämtliche Fallen und Monster möglichst in einen einzigen Raum, damit vorwitzige Helden alle Bedrohungen auf einmal an den Hacken haben. Das ist zwar effektiv, führt aber nicht unbedingt zu gutem Leveldesign. User-generierte Dungeons enden oft in einem einzigen großen Massakerraum, während der Rest der feindlichen Festung nur gähnend leere Gänge bietet. Das macht das Spielkonzept zwar nicht komplett zunichte, ein richtiger »Flow« stellt sich damit jedoch nicht ein.

Der Boss-Drache Meister Feurich hat es in sich. Trotz Kampfhamster-Unterstützung ziehen wir erstmal den Kürzeren. Der Boss-Drache Meister Feurich hat es in sich. Trotz Kampfhamster-Unterstützung ziehen wir erstmal den Kürzeren.

Die Einbruchs- und Verteidigungskombination von The Mighty Quest for Epic Loot erinnert stark an den Indie-Titel Castle Doctrine, bei dem die Spieler ihr Eigenheim mit allerhand Fallen in eine uneinnehmbare Festung verwandeln müssen - dauerhaften Tod für erfolglose Verteidiger inklusive. In The Mighty Quest for Epic Loot geht es nicht ganz so gnadenlos zu. Obwohl erfolgreiche Raubzüge das Opfer tatsächlich Ingame-Gold kosten, bleiben Burg und Monster erhalten.

1 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (15)

Kommentare(15)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.