Der Publisher THQ schlitterte zwar bereits Anfang 2013 in die Insolvenz und wurde dabei in Einzelteilen mitsamt aller Marken an diverse Mitbewerber versteigert, trotzdem wurde nun bei einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware eine Klage im Namen des Unternehmens eingereicht. Die Maßnahme richtet sich gegen Electronic Arts, den neuen Besitzer der UFC-Lizenz, und die UFC-Muttergesellschaft Zuffa.
Im Rahmen der Klageschrift wird dem unter anderem auch für die FIFA-Reihe verantwortlichen Publisher aus Redwood City laut polygon.com vorgeworfen, bereits 2011 Interesse an den UFC-Lizenzrechten gehabt und deshalb die Position von THQ bewusst geschwächt zu haben, um den Preis drücken zu können.
Unter anderem soll das Unternehmen sich Zugang zu den Büchern von THQ verschafft und so Details über dessen schlechte finanzielle Situation gesammelt haben. Mit der Erkenntnis darüber, dass die finanziellen Reserven des klammen Konkurrenten nur noch wenige Monate ausreichen würden, zog man sich schließlich aus den Verhandlungen über die UFC-Lizenz zurück, so der Vorwurf.
Das an sich ist offenbar noch keine wirkliche Verfehlung. Allerdings soll sich Electronic Arts anschließend auch mit Zuffa über das Thema unterhalten und so eine zuvor unterzeichnete Vertraulichkeitsvereinbarung verletzt haben. Der UFC-Mutterkonzern wiederum soll anschließend Kontakt mit THQ aufgenommen und mit Verweis auf dessen prekäre Finanzsituation versucht haben, das Lizenzabkommen zu beenden.
Ein Unterfangen, dass einige Monate später Früchte trug: Für zehn Millionen US-Dollar gingen die Rechte zurück an Zuffa, das diese anschließend an Electronic Arts weiterverkaufte. THQ wiederum wurde offenbar vertraglich dazu verpflichtet, von einem freiwilligen Lizenzverkauf zu sprechen und dem neuen Besitzer zu gratulieren. Zudem soll die Transaktion eigentlich 20 Millionen US-Dollar wert gewesen sein und hätte nur durch das Ränkespiel des neuen Lizenzinhabers derart gedrückt werden können, heißt es.
Der Vorwurf gegen Electronic Arts lautet im Kern also, die finanzielle Lage des Konkurrenten ausgenutzt zu haben, um durch geschicktes Taktieren hinter den Kulissen möglichst günstig an die UFC-Lizenz zu gelangen. Der Kläger fordert nun im Namen von THQ eine Rückabwicklung des Lizenzabkommens oder eine Schadensersatzzahlung in Höhe von zehn Millionen US-Dollar. Darüber hinaus wird Zuffa dazu aufgefordert, auf noch offene Ansprüche in Höhe von weiteren 1,96 Millionen US-Dollar gegen THQ zu verzichten.
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