Thunderbolts: Die Rolle von Taskmaster sollte ursprünglich ganz anders aussehen

Drehbuchautor Eric Pearson hatte für die Schurkin aus Black Widow eigentlich einen größeren Handlungsstrang ausgearbeitet.

Taskmaster (Olga Kurylenko) hat in Thunderbolts deutlich weniger zu sagen, als ursprünglich geplant. Bildquelle: Marvel Studios Disney Taskmaster (Olga Kurylenko) hat in Thunderbolts deutlich weniger zu sagen, als ursprünglich geplant. Bildquelle: Marvel Studios / Disney

Stellt euch vor, ihr schreibt ein Skript. Das wird verfilmt und eines Tages sitzt ihr in einem ersten Screening. Alles ist gut und dann müsst ihr plötzlich schockiert feststellen: »Da fehlt doch etwas?«

So erging es Eric Pearson, der das Drehbuch zu Thunderbolts verfasste. Alle Szenen wurden vom Blatt auf die Leinwand gebracht, nur ein Charakter musste rigorose Kürzungen einbüßen: Taskmaster.

Achtung, Achtung! Der folgende Abschnitt umfasst Spoiler zu Thunderbolts.

»Ein ziemlich großer Nebenplot« 

In einem Interview mit Polygon gibt Eric Pearson preis, dass er für die Anti-Heldin Taskmaster (Olga Kurylenko) ziemlich große Pläne hatte. Antonia Dreykov sollte sich ursprünglich mit Ghost (Hannah John-Kamen) anfreunden, denn sie verbindet eine ähnliche Vergangenheit. Beide wurden schon als Kinder manipuliert und kontrolliert. Pearson ergänzt:

Und Ava [Starr alias Ghost], die ihre Autonomie früher als Taskmaster erlangt hat, hat ihr ein bisschen die Leviten gelesen, in der Art, wie man sich befreit und seine eigene Person ist.

Demnach sollte Ghost ebenfalls eine etwas größere Aufgabe bekommen und als Mentorin beziehungsweise Große-Schwester-Ersatz für Taskmaster dienen.

Pearson hatte sogar einen Witz mit John Walker alias U.S. Agent eingebaut, der als Running Gag im Film öfter vorkommen sollte. Eine konkrete Umsetzung dieses Scherzes soll es gleich zu Beginn des Films gegeben haben, wo die Gruppe in einem Tresorraum eingesperrt ist.

Auf der komödiantischen Seite hatte sie [Taskmaster] mit ihrem eigenen Gedächtnisverlust zu kämpfen, und es gab einen Witz, bei dem sie den Kampf [mit John Walker] immer wieder aufnahm und vergaß, dass sie sich versöhnt hatten und Freunde geworden waren.

Sie besprachen den Plan, wie sie [aus dem Tresor] herauskommen könnten, und sie ging wieder auf ihn los, und sie mussten sich alle aufeinander stürzen und sie wegziehen und sagen: »Nein, wir kennen uns! Wir haben dieses Gespräch schon einmal geführt!«

Das klingt eigentlich lustig. Aber warum hat Marvel die Storyline quasi komplett gestrichen? Denn wir wissen (noch einmal: Achtung, Spoiler!): Taskmaster überlebt gerade einmal 20 Minuten und wird dann von einer Kugel im Kopf umgenietet. (Zu den Thunderbolts gehört sie demnach eigentlich auch nie.)

Im finalen Trailer zu Thunderbolts drückt Marvel mächtig auf die Tränendrüse Video starten 2:00 Im finalen Trailer zu Thunderbolts drückt Marvel mächtig auf die Tränendrüse

Mögliche Gründe für die Veränderungen

Zu große Ähnlichkeiten mit anderem Charakter: Mit Bob haben wir in Thunderbolts schon eine Figur, die mit Gedächtnisverlust zu kämpfen hat. Dieser Part macht dabei einen großen Teil seiner Persönlichkeit aus und hätte sich vermutlich mit Taskmasters Problemen zu sehr gedoppelt.

Thunderbolts brauchte einen Schocker: Eric Pearson vermutet, dass Regisseur Jake Schreier, Marvel-Chef Kevin Feige und alle anderen Mitverantwortlichen »etwas Drastisches« machen wollten. Also einen Moment, in dem der Zuschauer denkt: »Was passiert hier gerade?« 

Letztendlich müssen wir jedoch festhalten: Wir sprechen hier von Marvel. Dass Taskmaster den Schuss vielleicht doch überlebt hat, ist nicht ganz abwegig. Immerhin ist Loki schon dreimal vermeintlich gestorben und doch wieder zurückgekehrt. Im Multiversum ist einfach alles möglich. (Und Superhelden-Rüstungen sind sehr stabil!) Also abwarten.

Falls ihr noch mehr über Thunderbolts erfahren möchtet, verlinken wir euch in der obigen Box weiterführende Artikel.

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