Grandiose Grafik-Demo: Ich war auf der Titanic und wollte gar nicht mehr weg

Titanic - Honor & Glory lässt euch das legendäre Schiff erkunden und bietet sogar Raytracing. Wir haben uns an Deck gewagt und sind begeistert.

Sogar Jack Dawson gab sich die Ehre und begleitete mich auf meinem Rundgang. Was für ein netter Kerl! Sogar Jack Dawson gab sich die Ehre und begleitete mich auf meinem Rundgang. Was für ein netter Kerl!

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Schiffe - ich gebe zu, ich hatte schon immer ein Faible für diese schwimmenden Ungetüme. Das liegt vor allem am Sommerurlaub in Schweden, der fast jedes Jahr in meiner Kindheit anstand. Das Land von Köttbullar und Mjölk erreichten wir nämlich nur mit der Autofähre, und die war nicht nur nach meinen kindlichen Maßstäben gigantisch groß.

Man hatte schier endlose Bewegungsfreiheit (mal vom Ozean abgesehen), konnte die Decks erkunden, es gab einfach so viel zu entdecken - von Restaurants über kleine Geschäfte zum Einkaufen bis hin zu Freizeitaktivitäten. Ganz anders als beengte Flugzeuge, in die mich bis heute keine zehn Elche kriegen.

Warum ich euch das erzähle? Na, damit ihr nun hoffentlich nachvollziehen könnt, weshalb ich schon kurz nach dem Start der interaktiven Unreal-Engine-4-Demo Titanic - Honor & Glory freudestrahlend vor dem Bildschirm festgewachsen bin und mich kein Eisberg der Welt davon hätte vertreiben können.

Erste Impressionen aus dem angedachten Spiel erhaltet ihr in diesem schon etwas älteren Trailer. Die aktuelle Demo sieht grafisch sogar noch eine ganze Ecke besser aus:

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Worum geht’s in Titanic - Honor & Glory?

Titanic - Honor & Glory, das ist aber ein langer Name für eine Grafik-Demo! Wenn euch dieser Gedanke beim Lesen des Namens durch den Kopf ging, liegt ihr gar nicht mal so falsch. Denn wenn man sich die Vision auf der offiziellen Website durchliest wird klar, dass das Projekt eines Tages ein richtiges Videospiel werden soll - ein sehr leselastiges Adventure, um genau zu sein.

Darin sollt ihr das legendäre Passagierschiff erkunden und Dokumente finden können, in denen zahlreiche Infos zum Bau der Titanic, der Crew, den Passagieren und natürlich dem berühmt-berüchtigten Unglück vom 15. April 1912 nachzulesen sind. Die Vision ist also eine Art interaktives Museum, mit einem besonderen Höhepunkt: Sogar der Sinkvorgang soll in Echtzeit simuliert werden.

Bislang ist von alldem aber noch nichts zu sehen. Euer einziger Zeitvertreib besteht derzeit darin, die rund 30 fertiggestellten Prozent des legendären Kreuzfahrtschiffes zu erkunden. Für diesen beeindruckenden Nachbau verantwortlich zeichnet ein Team aus Freiwilligen, das sich nach eigenen Angaben strikt an historische Quellen hält – also Bilder, Dokumentationen und verifizierte Forschungsergebnisse.

Klingt langweilig? Diese Befürchtung hatte ich zunächst auch, trotz meiner kindlichen Begeisterung. Wenn ich eine Grafik-Demo starte – und nichts anderes ist Honor & Glory im aktuellen Zustand -, gehe ich davon aus, zehn nette Minuten damit zu verbringen. Zwanzig vielleicht, wenn eine wirklich coole Idee dahintersteckt, etwa die Möglichkeit, mit einem Drachen durch die Wüste zu fliegen:

Mit offenem Mund vom Speisesaal bis in den Maschinenraum

Mit Honor & Glory habe ich jedoch letzten Endes drei wunderbare Stunden verbracht – und nebenbei mehr Fotos geschossen als im letztjährigen Urlaub am Bodensee. Dabei könnt ihr zum derzeitigen Zeitpunkt nicht einmal irgendetwas auf dem Schiff anstellen. Was ist so faszinierend an der Demo?

Das Spielgefühl in Worte zu fassen, ist schwierig. Denn ein großer Teil der Faszination resultiert aus einer Neugier erweckenden Unvorhersehbarkeit, und die möchte ich euch nicht mit zu vielen Spoilern verbauen. Wo führt dieser Gang hin? Welche Räume gibt es zu entdecken? Moment, war ich hier schon? Wo zum Teufel bin ich überhaupt?!

Vor allem der letzte Gedanke wird euch häufig durch den Kopf schießen, denn die Reise durch die Gänge und Kabinen der Titanic ist so unübersichtlich und teilweise fast schon klaustrophobisch, dass ab und zu sogar ein Hauch von Grusel entsteht. Würden die Entwickler ein paar Monster in die Kombüse packen, wäre die Kulisse ideal für ein Horrorspiel geeignet.

Ach, wo wir jetzt endlich beim Thema Kulisse angekommen sind: Honor & Glory sieht stellenweise atemberaubend aus! Dafür sorgen zum einen die teilweise vor Details nur so strotzenden Schauplätze wie die diversen Speisesäle oder das türkische Bad, zum anderen aber auch die Grafik-Features der zum Einsatz kommenden Unreal Engine 4.

Statt Worten lasse ich an dieser Stelle ausnahmsweise mal Bilder sprechen und öffne für euch mein Urlaubsalbum von der RMS Titanic:

Titanic - Honor & Glory: Raytracing-Screenshots aus der beeindruckenden Grafik-Demo ansehen

Eine potente Grafikkarte vorausgesetzt, könnt ihr sogar Raytracing aktivieren, das sich neben der Beleuchtung auch um Reflektionen und Ambient Occlusion kümmert. Wenn euer PC dadurch in die Knie geht, könnt ihr zusätzlich noch Nvidias DLSS aktivieren, was das Bild jedoch selbst auf der höchsten Qualitätsstufe etwas unschärfer wirken lässt.

Die Grafik ist hochgeschraubt, das Seemansgarn sitzt - was nun? Mein simpler Rat: Öffnet einfach die erstbeste Tür und folgt eurem Bauchgefühl. Um wirklich jeden Raum zu entdecken und die vielen Details zu betrachten, solltet ihr ein bis zwei Stunden einplanen. Ab und zu erklingen sogar zur Szenerie passende Soundeffekte, die euch dabei helfen, das damalige Leben auf dem Schiff vor eurem geistigen Auge entstehen zu lassen.

Zum Abschluss stelle ich euch jetzt noch vor eine kleine Herausforderung: Wie lange braucht ihr, um den imposanten Maschinenraum zu finden? Die 46.329 Tonnen bewegten sich schließlich nicht durch Zauberhand. Viel Spaß!

Für wen ist Honor & Glory interessant?

Bei all dieser Lobhudelei vergesse ich natürlich nicht, dass die interaktive Deck-Beschauung trotzdem nicht für jeden geeignet ist. Denn wer sich so gar nicht für die Schiffsfahrt, für das Interieur des frühen 20. Jahrhunderts oder zumindest für ein schon recht bald in den eisigen Fluten des Ozeans versinkendes Schiff interessiert, wird bei aller Grafikpracht nur halbherzig Gähnen.

Wenn ihr aber schon immer wissen wolltet, wie sich ein Passagier auf der sagenumwobenen Titanic gefühlt haben könnte, und gerne ohne klares Ziel auf Entdeckungstour geht, solltet ihr den 11 GB großen Download schleunigst starten, euch eine Matrosen- oder meinetwegen auch Kapitänsmütze aufsetzen und einen neuen Film in den Fotoapparat einlegen.

Hier geht's zum Download der Demo von Titanic - Honor & Glory

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Stärken von Titanic - Honor & Glory

  • Stellenweise atemberaubende Grafik
  • Dichte Atmosphäre
  • Ein paar besondere Orte zum Entdecken

Schwächen von Titanic - Honor & Glory

  • Es gibt nichts zu tun
  • Eure Hardware wird gefordert (vor allem mit aktiviertem Raytracing)
  • Vereinzelt Grafikbugs, vor allem beim Level-Streaming

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