Das islamische Revolutionsgericht des Iran hat den 28-jährigen US-Amerikaner Amir Mirzaei Hekmati zum Tode verurteilt. Das berichten die Websites der New York Times und Gamasutra.com. Der ehemalige US-Marine mit iranischer Abstammung soll laut einem im Dezember im iranischen Staatsfernsehen ausgestrahlten Geständnis als Spion für die Vereinigten Staaten gegen den Iran gearbeitet und damit »Krieg gegen Gott geführt« haben. Die Anklage behauptet, Hekmati soll für den Videospiel-Entwickler Kuma Games an »die öffentliche Meinung manipulierenden« Spielen und Filmen mitgearbeitet haben. Diese sollen vom US-Geheimdienst CIA finanziert worden sein.
Obwohl das in New York ansässige Studio Kuma Games bislang keine Aussagen zu Hekmatis Beschäftigung oder einer möglichen CIA-Verbindung gemacht hat, geht aus einem Eintrag der U.S. Small Business Innovation Research-Datenbank hervor, dass der Angeklagte tatsächlich an einem Spiel für den Entwickler gearbeitet hat. Dort wird das Projekt als Sprach-Lern-Programm für das US-Militär beschrieben.
Die US-Regierung und Hekmatis Familie leugnen die Vorwürfe, dass der ehemalige Soldat als Spion für die Vereinigten Staaten gearbeitet haben soll. In seinem Fernseh-Geständnis hat Hekmati erklärt, er sei »im Auftrag des CIA in den Iran geschickt worden, um den iranischen Geheimdienst zu infiltrieren, dessen Vertrauen zu gewinnen und seine Erkenntnisse an seine US-Kontakte zu berichten«. Kurz zuvor hatte die Teheran Times Auszüge eines ähnlichen Geständnisses Hekmatis abgedruckt. Laut Tommy Vietor, Sprecher des Weißen Hauses, sei das aber noch kein Beweis für Hekmatis Schuld: »Das iranische Regime ist bekannt dafür, Leute fälschlicherweise der Spionage zu beschuldigen, ihnen erzwungene Geständnisse zu entlocken und unschuldige Amerikaner aus politischen Gründen festzuhalten.«
Die US-Regierung fordert Hekmatis Freilassung und die Möglichkeit Rechtsbeistand bei Schweizer Diplomaten suchen zu dürfen. (Die Schweizer Botschaft vertritt die Interessen der USA im Iran). Hekmati war im August 2011 – scheinbar während eines Besuches bei Verwandten im Iran – festgenommen worden.
Kuma Games hat neben Gangster- und Dinosaurier-Spielen unter dem Titel »Kuma War« auch eine Reihe von kostenlosen Ego-Shootern mit Szenarien im Mittleren Osten im Portfolio. Im 2005 erschienenen »Assault on Iran« geht es darum, als US-Kämpfer Schlüsselstellen des iranischen Atomprogramms zu stürmen.
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