Seite 2: Tropico 4 im Test - Test zum kostenlosen Humble-Bundle-Spiel

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Hilfe »Made in China«

In der Kampagne stellen wir uns 20 Missionen, über die sich ein roter Story-Faden spannt. Allerdings spielen die Einsätze auf unterschiedlichen Inseln, jeweils mit anderen Bedingungen und Herausforderungen.

Das eine Eiland hat kaum natürliche Ressourcen und muss zur Touri-Hochburg ausgebaut werden. In einer anderen Mission sollen wir die reichen Bodenschätze Ihrer Insel (Salz, Öl, Erz, Bauxit) vergolden, um einen reichen Ami noch reicher zu machen. Mit fatalen Folgen, denn bei einem Erdbeben werden Bergleute verschüttet, eine typische Multiple-Choice-Aufgabe kommt auf uns zu: Rede halten (steigert Ansehen bei allen Bewohnern), das Leben der Männer über das Erz stellen (Erzpreis steigt) oder auf ausländische Hilfe vertrauen (bringt 10.000 Dollar Katastrophenhilfe). Chinas Chef Yu Li bietet uns kurz darauf »Qualitäts-Hightech made in China« an, einen pedalgetriebenen Bohrer. Wir nehmen an und zahlen 10.000 Dollar. Doch der Bohrer explodiert und löst ein noch stärkeres Beben aus.

Tropico 4 - Test-Video zum Aufbau-Spiel Video starten 3:24 Tropico 4 - Test-Video zum Aufbau-Spiel

Nun können wir China die Schuld geben, was die Beziehungen in eine neue Eiszeit katapultieren würde. Oder wir beschuldigen uns selbst, was unseren eigenen Ruf auf Jahre verbeult. Schließlich setzen wir auf die Wissenschaft, errichten eine Akademie, schaffen Professoren aus dem Ausland heran (teuer!) und bilden eigene aus (langwierig!), irgendwann erfinden die Eierköppe einen eigenen Rettungsbohrer.

Aber selbst mit dem können wir noch politisch taktieren: Unser Berater fragt, ob wir die Jungs sofort retten sollen - oder noch etwas warten, um mehr Hilfsgelder aus dem Ausland einzusacken. Auch wenn sich der Großteil dieser Story nur in Textfenstern abspielt (bis auf den Bau der Akademie und die Personalbeschaffung), will man immer wissen, wie’s weitergeht. Zumal‘s ja noch so viel mehr zu tun gibt, unter anderem besetzen wir fünf Ministerämter mit mehr oder minder geeigneten Kandidaten, deren Eigenschaften sich wiederum auf die Politik auswirken - klasse!

Plattenbauten im Paradies

Das alles spielt auf Inselwelten, die schön anzuschauen sind. Wir schämen uns schon fast, schäbige Plattenbauten an die schönen Strände zu pflanzen oder eine Goldmine in den Dschungel - aber der ist selber schuld, warum wächst er auch ausgerechnet auf einer der seltenen Adern!

Sogar den Touri-Zeppelin können wir missbrauchen: als Propaganda- oder Spionageapparat. Sogar den Touri-Zeppelin können wir missbrauchen: als Propaganda- oder Spionageapparat.

Tropico 4 punktet optisch vor allem bei der Weitsicht: Besagte Goldmine in der Baumpampa sehen wir immer noch am Horizont, wenn wir gerade in der Stadt Gebäude feintunen. Alte LKWs (für Fracht) und PKWs sausen umher - letztere sind umso protziger, je wichtiger der Insasse ist. Ungelernte Arbeiter stapfen zum Beispiel zu Fuß vom regelmäßig eintrudelnden Frachtschiff, Fach- und Hochschulkräfte fahren hingegen bessere Schlitten. Jeden Bewohner können wir anklicken, um zu schauen, was er denkt, was ihm fehlt, welche seiner Bedürfnisse wir wie gut erfüllen.

Allerdings sind nicht immer alle Insulaner friedlich. Wenn wir einzelne Bewohner oder Fraktionen zu sehr piesacken, werden sie stinkig. Zuerst nur ein bisschen, dann legen sie die Arbeit nieder und marschieren mit Protestplakaten rum. Schon das kann ärgerlich sein, denn wenn zum Beispiel Studenten streiken, geht an den höheren Schulen gar nichts mehr, und wir bekommen keine Absolventen.

Viva La Revolución

Richtig stinkige Bewohner können gar zu Rebellen mutieren und einzelne Gebäude angreifen. Ein Aufstand gefährdet sogar unsere Position: Wenn über die Hälfte der Bevölkerung unzufrieden ist, marschiert sie auf unseren Palast zu. Wenn wir dann zu wenige Soldaten ausgebildet haben, die den Prunkbau verteidigen, ist die Partie gelaufen.

Unsere Soldaten lassen sich dabei nicht direkt steuern, sondern marschieren selbständig zum Einsatzort. Die einzige Person, die wir per Mausklick kommandieren, ist unser Präsident höchstpersönlich. Dessen Talente bestimmen wir zu Spielbeginn, im Kampagnenverlauf wird er dann immer besser. Im Spiel darf er dann unter anderem Aufständische beruhigen, aber auch selbst zur Waffe greifen. Zu Letzterem kam‘s allerdings nie, weil wir immer die Tipps unseres Generals beherzigt haben. Denn der meldet sich schon, wenn er zu wenige Truppen hat.

Wettlauf gegen die Zeit: Rechts brennt die Hütte, links entsteht unsere Feuerwehr. Den Bau können wir zwar sofort fertigstellen -- fehlt aber immer noch ein Feuerwehrmann. Wettlauf gegen die Zeit: Rechts brennt die Hütte, links entsteht unsere Feuerwehr. Den Bau können wir zwar sofort fertigstellen -- fehlt aber immer noch ein Feuerwehrmann.

Eine bewaffnete Revolte kann aber auch durch ganz triviale Dinge ausgelöst werden - etwa einen Waschtag. Unser Verteidigungsminister ist zwar ein fähiger Anführer, aber nicht der allerhellste. Plötzlich erscheint ein Textfenster, das uns mitteilt, dass der gute Mann seine weiße Wäsche zum Trocknen aufs Ministerium gehängt hat. Die Handvoll Rebellen in der Stadt sieht die »weiße Flagge« als Zeichen unserer Schwäche und bläst zum Großangriff. Wie gesagt: Hier hängt alles zusammen.

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