TVs auf der CES 2024: Viel Show, aber was haben Fernseher wirklich zu bieten?

Es gab viel Show, die Verbesserungen für uns Konsumenten finden sich allerdings in den Details.

Auf der CES gabs viel zu sehen, doch was bedeutet das für uns? (Bild: adobe.stock.com - gguy) Auf der CES gab's viel zu sehen, doch was bedeutet das für uns? (Bild: adobe.stock.com - gguy)

Wenn eine Messe in Sin City stattfindet, dann erwartet man Pomp und Prunk – und den bekommt man in Las Vegas und auf der CES zuhauf!

Doch was von all den Geräten ist mehr Schein als sein? Was nehmen wir als Konsumenten von der Messe mit? Und werden wir bald alle transparente Fernseher zu Hause haben?

Das lest ihr im folgenden Artikel.

Paradiesvögel: Transparent und einklappbar

Sieht die Zukunft durchsichtig aus? (Bild: LG) Sieht die Zukunft durchsichtig aus? (Bild: LG)

Über die wortwörtlichen Hingucker haben wir bereits berichtet: Samsung und LG haben mit transparenten Fernsehern für Aufsehen gesorgt (auch, wenn sie per se nichts Neues sind). Das Ziel: Die schwarze Wand aus dem Wohnzimmer verbannen.

Im Artikel mutmaße ich, dass wir von durchsichtigen Fernsehern gar nicht so weit entfernt sind. Als Alternativen zu herkömmlichen Fernsehern könnten diese TVs Schule machen. Mehr wissen wir jedoch erst, wenn sie wirklich zum Anfassen und Anschauen verfügbar sind.

Auch den aufklappbaren TV namens N1 von C-Seed sehe ich durchaus kommen. 

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Micro-LEDs sind schweineteuer, aber ermöglichen modulare Konzepte. Meine ganze Einschätzung lest ihr im entsprechenden Artikel.

Wir werden allerdings (vorerst) keine solchen Fernseher massenweise in unseren Wohnzimmern stehen haben. Das sind Machbarkeitsstudien. 

Auch wenn man den C-Seed N1 ab 110.000 US-Dollar bereits kaufen kann (und LGs Signature OLED T wohl ab der zweiten Jahreshälfte), werden allein durch den Preis vermutlich nur wohlhabende Early Adopter zum Kauf verleitet werden.

Dennoch: Transparent oder gar unsichtbar ist das Endgame von The Frame und damit absolut denkbar.

Mini-LED und Micro-LED

Seit Jahren tänzeln die Hersteller um beide Technologien herum. Samsung zeigte 2018 einen Micro-LED-Paukenschlag mit The Wall. Ich weiß noch, wie wir Journalisten mit einem Samsung-Verantwortlichen im Garten des Mandalay Bay saßen und ihn ausfragten.

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Was ist »Micro-LED«?

Micro-LED ist eine neue Display-Technologie, bei der winzige Leuchtdioden verwendet werden, um das Bild zu erzeugen. Sie bieten eine bessere Bildqualität, höhere Helligkeit und Effizienz im Vergleich zu herkömmlichen LEDs und OLEDs.

Fakt ist aber auch: So cool Micro-LEDs aussehen, so teuer in der Produktion sind sie auch. Deshalb gibt es die Technologie bisher nur auf Messen als Prototypen zu bestaunen, etwa in Samsungs transparentem Fernseher.

2018 zeigte Samsung The Wall mit Micro-LED-Bildschirm. 2018 zeigte Samsung The Wall mit Micro-LED-Bildschirm.

Bei Mini-LED sieht die Sache anders aus.

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Was ist »Mini-LED«?

Mini-LED ist eine innovative Display-Technologie, bei der kleinere und dichter angeordnete Leuchtdioden für eine verbesserte Helligkeit, Kontrast und Farbgenauigkeit sorgen.

Die Technologie ist der nächste logische Schritt zu LED-LCD. Dementsprechend sind Mini-LED-Fernseher in greifbarer Nähe.

TCL stellte mit dem QM89 beispielsweise einen solchen Fernseher vor. Der besitzt beeindruckende Specs:

  • 115-Zoll-Display
  • 120 Hz (240 Hz VRR)
  • 5.000 Nits Spitzenhelligkeit
  • 20.000 Local Dimming-Zonen

… und einen Preis, der einem die Tränen in die Augen treibt: 20.000 US-Dollar.

Immerhin: TCL bringt auch den QM8 auf den Markt, der kleiner und günstiger werden wird.

Wenn’s ein wenig erschwinglicher sein darf: UX von Hisense kostet in der 85-Zoll-Variante schmale 5.000 US-Dollar. Das ist ein Preisbereich, der zumindest bezahlbar ist.

Samsung, LG und Sony haben ebenfalls Modelle im Portfolio und besonders die Japaner fokussieren sich auf Mini-LED. Tom’s Hardware war vor der CES nach Tokio eingeladen worden, um Sonys neue Mini-LED-Technologie zu bestaunen - und fand überschwängliche Worte.

Mini-LED schleicht sich langsam an. Wir erwarten in den nächsten Jahren also mehr TVs dieser Art, bevor sich in ferner Zukunft Micro-LED vielleicht in den Vordergrund drängen wird.

Fernseher werden immer größer

Was die optimale Größe für euer Wohnzimmer betrifft, sagt die Überschrift dieses Beitrags bereits einiges aus:

Dass TVs größer sein sollten, das glauben auch die Hersteller. Die beiden oben bereits aufgeführten Modelle von TCL und Hisense gibt es in 115 Zoll respektive 110 Zoll – ersterer sind fast drei Meter in der Breite!

Freilich, das sind Ausnahmegrößen, aber schaut man sich die Line-ups an, dann wird klar: Größer wird salonfähiger. Die Auflösung gibt es ja auch her.

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55 und 65 Zoll sind der Standard. Fast alle gezeigten Modelle kommen allerdings auch in 77, 85, 88 oder 98 Zoll. Selbst den transparenten LG OLED Signature T haben die Südkoreaner in 77 Zoll gezeigt.

Der Vorteil für uns Konsumenten: Wer sich im Wohnzimmer gerne vergrößern will, wird das in Zukunft tun können und womöglich nicht allzu teuer wegkommen. Je mehr TVs in großen Größen angeboten werden, desto günstiger werden die Geräte.

Schlacht um die Spitzenhelligkeit

Hisenses eben angesprochener Riesen-Fernseher UX protzt mit brachialen 10.000 Nits Spitzenhelligkeit – und ich frage: Braucht’s das?

Spoilerwarnung: Natürlich nicht. 10.000 Nits in der Spitze sind aber auch exotisch. LG und Samsung fechten diesen Kampf auf dem Feld der 3.000 Nits aus, wie unser Autor Denis Brown aufgearbeitet hat. Er spricht über verbesserte Linsen im MLA-Verfahren und aufgebohrte Quantum Dots der QD-OLEDs.

Selbst hier wird die Luft dünn. Ob 2.000 oder 3.000 Nits Spitzenhelligkeit, macht für den Otto-Normal-Käufer keinen nennenswerten Unterschied (besonders nicht, wenn er keinen Vergleich hat), selbst, wenn es sich um die natürlicherweise dunkleren OLEDs handelt.

Auch wenn die Tech-Riesen hier mit großen Zahlen locken: Lasst euch nicht verführen. Spitzenhelligkeit ist wichtig, aber mit solch schwindelerregenden Zahlen für den TV-Kauf fast wieder unerheblich.

Und sonst so?

Abseits dieser großen Themenfelder, gibt es viele kleinere Beobachtungen, die im Schatten der transparenten TVs untergehen.

120 Hz und 144 Hz

Von Samsung mit seinem neuen Flaggschiff S95D über den LG OLED G4 bis zu TCL und Hisense: Sie alle setzen bei höherpreisigen Geräten mittlerweile auf mindestens 120-Hz-Panels, teilweise sogar auf 144 Hz.

Für Spieler ist das ein Grund zur Freude. Viele der TVs besitzen zusätzlich VRR und FreeSync oder teilweise auch G-Sync. Damit sind Gaming-Features in Fernsehern angekommen.

Wenn ihr einen Fernseher zum Zocken sucht: Wir haben einen Artikel darüber, worauf ihr achten solltet.

Samsung macht matt

Alana und ich durften Samsungs Anti-Glare-Fernseher bereits auf der IFA 2023 bestaunen. Was für Spieler auf Monitoren normal ist, ist bei TVs eher ein Unikum – und das aus gutem Grund. Eine matte Schicht könnte die Farben verfälschen.

Samsung will davon nichts hören. Die haben ihr Oberklasse-Modell S95D mit einer Beschichtung versehen, damit Lichtquellen nicht mehr spiegeln.

TV mit Spiegelung Oben links zu sehen: Das gespiegelte Fenster. (Bild: HDTVtest/YouTube)

TV ohne Spiegelung Oben links nicht zu sehen: Das gespiegelte Fenster. (Bild: HDTVtest/YouTube)

Preise und Verfügbarkeit

Wie üblich gibt es noch keine handfesten Preise und Release-Daten. Zumindest letztere lassen sich aber mit Frühjahr 2024 beziffern. Wir gehen von den Monaten März oder April aus.

Das eine oder andere Kuriosum gab es natürlich auch auf der CES zu sehen. So will ein Start-up das gute alte T9 von den Tastenhandys auf den TV bringen.

Auf der CES 2024 in Las Vegas gab es wieder viel zu sehen, doch wie immer liegt der Teufel im Detail. Wir werden zeitnah keine transparenten TVs im Wohnzimmer haben, aber welche mit Mini-LEDs, höherer Spitzenhelligkeit und mattem Display. Was hat euch von der CES am meisten beeindruckt? Verfolgt ihr die Messe? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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