Ich bin TV-Redakteur und habe vor Jahren meinen TV aus dem Schlafzimmer geworfen – Warum ich euch dasselbe rate

Tagtäglich sind wir überall umgeben von Bildschirmen. Zumindest im Schlafzimmer will ich davon meine Ruhe.

Im Schlafzimmer will Maxe seine Ruhe haben, hauptsächlich vor dem TV. (Bild: vnmockupdesign, thebeststocker, ion - Adobe.stock.com) Im Schlafzimmer will Maxe seine Ruhe haben, hauptsächlich vor dem TV. (Bild: vnmockupdesign, thebeststocker, ion - Adobe.stock.com)

Der Fernseher spielt in meinem Leben eine große Rolle. Vielleicht eine ungewöhnliche, aber ganz sicher keine überraschende Aussage, wenn man bedenkt, dass ich mich beruflich mit TVs beschäftige.

Im Hause Schwind konsumieren wir die meisten Inhalte über den Fernseher. Das ist der zentrale Punkt unseres Wohnzimmers für folgendes:

  • Streaming
  • YouTube
  • Anime
  • Videospiele

Und gerade deshalb ist der Fernseher bei mir schon seit Jahren schon aus dem Schlafzimmer gewandert.

Maxe Schwind
Maxe Schwind

Schreiben war schon immer Teil seines Berufslebens: Angefangen mit Reiseausschreibungen in seiner Ausbildung als Reiseverkehrkaufmann über TV-Listings als Programm-Redakteur (ihr wisst schon, diese öden Spalten in den Tages- und Wochenzeitungen) bis zum Technischen Redakteur in einer IT-Firma hat er nahezu alles in Worte gebannt. Die Tech-Affinität kam erst mit dem Redakteursposten bei einem mittlerweile eingestellten Technikmagazin dazu, obwohl ihm das Konsolenzocken bereits in die Wiege gelegt wurde. Seine Eltern hüpften schon früh mit Ex-Klempnern auf Schildkröten. In seiner Freizeit geht Maxe vor allem seinem Hobby, dem Schreiben, nach. Als Milian Ventus veröffentlicht er Bücher. Außerdem hat er eine Weiterbildung zum Lektor gemacht. Wenn er die Tastatur nicht unter den Fingern hat, dann Animes, Mangas und Bücher vor den Augen, die er gerne in seinem Podcast Lesen und Lesen Lassen bespricht.

Technik, die uns den Schlaf raubt

Zugegeben, damit ist nicht nur der Fernseher gemeint, sondern heute maßgeblich das Handy oder Tablet. Das Meinungsforschungsinstitut OnePoll fand heraus, dass bei 53 Prozent der Deutschen das Handy neben dem Bett liegt, bei 26 Prozent der Befragten steht ein TV im Schlafzimmer.

2006, also bevor Smartphones erschienen waren, berichtete DWDL, dass der deutsche Bundesbürger 168 Minuten (2,8 Stunden) im Schlafzimmer TV schaut. Laut einer Studie von Nielsen aus dem Jahr 2013 waren es damals noch 145 Minuten. Aktuellere Zahlen habe ich nicht gefunden.

Wo ich mit der Zahlenschubserei hin will? Wir schauen den ganzen Tag in Bildschirme und viele von uns nehmen sie mit ins Bett – und da habe ich vor Jahren für mich eine Linie gezogen.

Auch mein Handy bleibt aus dem Schlafzimmer draußen. Ich kenne mich selbst gut genug, als dass ich dann doch nochmal hingreifen und in die sozialen Medien oder meine Schreibgruppe auf Discord gucken würde.

Warum mein Schlafzimmer-TV gehen musste

Die offensichtlichste Antwort: Ich schlafe besser. Fernsehen kurz vor dem Schlafengehen bringt zwei Probleme mit sich, vor denen niemand gefeit ist:

  • Aufwühlende Programme bringen uns in Wallung und wir schlafen schlechter ein.
  • Blaues Licht hat möglicherweise einen negativen Einfluss auf uns.

Wegen Letzterem besitzen Handys, Tablets und Computer einen Nachtmodus, der den Schirm in wärmeres Licht taucht. Ein TV hat das für gewöhnlich nicht.

Mal ganz davon abgesehen, dass man schlechter einschläft, hat der TV manches Mal auch mit meinem Schlafrhythmus gespielt. Ihr kennt das, wenn man eben mal noch eine Serienfolge schaut. Und noch eine. Und noch eine.

Das bringt den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander und wird auf Dauer negative Folgen auf Körper und Geist haben. Ich bin da recht diszipliniert, aber ich wollte mich irgendwann nicht mehr der Möglichkeit hingeben, Opfer davon zu werden.

Für mich hat das Schlafzimmer einen klaren Sinn: schlafen. Ich möchte es nicht zum zweiten Wohnzimmer machen und allein diese räumliche Trennung (real wie im Kopf) hat mein Hirn ein Stück weit neu programmiert. Unterhaltungstechnik bleibt draußen.

Meine Alternative zum TV

So sieht übrigens die Nische aus, in der einst der Fernseher stand. Dort liegen jetzt jeweils die Stapel ungelesener Bücher meiner Frau und mir; nur noch zwei Bilder zeugen davon, dass hier mal ein TV war.

Bücher, Mangas und ein paar Aufsteller: Dort stand mal ein Fernseher. Bücher, Mangas und ein paar Aufsteller: Dort stand mal ein Fernseher.

Wenn wir zusammen ins Bett gehen, dann lesen wir. Im Falle meiner Frau auf dem Kindle, ich Bücher oder Mangas (kann jemand eine tolle Leselampe für den Nachttisch empfehlen?).

Es kommt allerdings oft genug vor, dass ich mich abends noch dem Schreiben widme und böse Zungen könnten behaupten, dass ich dabei ja auch wieder in einen TV schaue.


Auch interessant: Seit über einem Jahr nutze ich einen TV als Monitor: Was ich dabei gelernt habe.


Ganz ohne TV komme ich dann doch nicht aus, aber lieber habe ich den Fernseher auf dem Schreibtisch stehen, als vor dem Bett. So vermischen sich Arbeit oder Entertainment nicht mit gesundem Schlaf.

Nehmt ihr Technik mit ins Bett?

Meine Meinung über TV oder Handy im Schlafzimmer kennt ihr nun. Ich halte davon Abstand. Aber wie sieht es bei euch aus? Gibt’s noch eine Folge auf Netflix auf dem Tablet? Surft ihr am Handy vorm Schlafen nochmal GameStar an? Oder greift ihr zum guten alten Buch?

Falsche Antworten gibt es natürlich keine. Jeder von uns kennt seine Gewohnheiten und seinen Körper am besten. Daher urteilen wir nicht über das Verhalten anderer.

Schreibt mir in die Kommentare, welche Schlafroutinen ihr habt. Gibt’s vor dem Zubettgehen noch ein Glas Milch? Oder verfallt ihr dem Doomscrolling?

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