Singleplayer-Fokus & »kein Business-Bullshit« - Ex-Dying-Light-Entwickler gründen neuen Publisher

Untold Tales will mit wenigen Spielen und viel Fairness ein Publishing aufziehen, das kleine Entwickler und Spieler in den Mittelpunkt stellt.

Untold Tales sagt unfairen Publishing-Geschäftspraktiken den Kampf an. Untold Tales sagt unfairen Publishing-Geschäftspraktiken den Kampf an.

Ehemalige Mitarbeiter von Techland gründen im polnischen Warschau den neuen Indie-Publisher Untold Tales. CEO Maciej Laczny, der zuvor als Produzent beim Entwickler von Dying Light und Call of Juarez gearbeitet hat, erklärt per Pressemeldung mit kräftiger Wortwahl die Ziele des neuen Unternehmens.

Man wolle eine geringe Anzahl an handverlesenen Spielen vertreiben, die starke Einzelspieler-Geschichten erzählen:

"Die Tatsache, dass wir selektiv vorgehen und uns nur auf 1 oder 2 Spiele konzentrieren, stellt sicher, dass unsere Entwickler sowohl während als auch nach der Produktion betreut werden und nicht das Gefühl haben, sie seien nur ein weiterer Name unter 10 anderen, mit denen wir jonglieren. Sie sollen auch das Gefühl haben, dass sie sich darauf konzentrieren dürfen, ihr Spiel dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden."

»Schluss mit dem Mist« für Entwickler

Es ergebe keinen Sinn, Entwickler zu zwingen, auf allen möglichen Plattformen zu erscheinen, nur um eine möglichst große Reichweite zu erzielen. Untold Tales will »Schluss mit dem Mist« machen, den Entwickler und Spieler mitmachen müssten.

Es gebe keine »verzerrten Publishing-Verträge, verworrenen Forderungen und vage Kommunikation und Mitteilungen an die Spieler«. Außerdem sollen die Entwickler ihre Rechte und Entscheidungshoheit behalten dürfen:

"Die Entwickler müssen verstehen, dass wir die Rechte an ihrer Marke nicht wollen. Wir wollen keine Gewinnanteile, bei denen sie am Ende verarscht werden. Und wir werden von ihnen niemals erwarten, dass sie etwas veröffentlichen, das noch nicht fertig ist und einfach nur den Ruf ihres Studios ruiniert."

Untold Tales verspricht stattdessen offene und transparente Kommunikation sowie Entscheidungen, die auf Daten und Community-Feedback beruhen, anstelle auf einer »Spray&Pray-Mentalität«. Publisher-Skandale wie um das Verschwinden von Spielen auf Steam gab es schön öfters. So wurden etwa zuletzt die Entwickler eines Spiels aus ihrem eigenen Studio verdrängt und verloren die Rechte am Herzensprojekt:

Auch Spieler sollen profitieren

Vizepräsident Grzegorz Drabik, ebenfalls ehemals bei Techland angestellt und bei Untold Tales für Geschäftsentwicklung verantwortlich, verspricht Spielern ebenfalls saubere Kommunikation und »keine lächerlichen dreistufigen Vorbestellkampagnen mit bezahltem DLC, der einen Monat später in den Startlöchern steht«. Und weiter:

"Wir werden sicherstellen, dass unsere Spiele nach der Veröffentlichung so gut wie möglich unterstützt werden, sei es mit kostenlosen Updates oder mit größeren Inhalten, wenn das Entwicklerteam an Bord ist. Es wird hier von Anfang an ein sehr klarer 'Was du kaufst, ist das komplette Spiel'-Ansatz gelten."

Als erste Spiele vertreibt Untold Tales The Hongkong Massacre für Nintendo Switch. Der Topdown-Shooter ist bereits auf Steam erhältlich. Außerdem bringen sie das Steam-Spiel Beautiful Desolation auf PS4 und Nintendo Switch heraus. Ein drittes Spiel soll für PC und Konsolen erscheinen und zu einem späteren Zeitpunkt angekündigt werden.

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