Unturned - Können 19 Millionen irren?

Unturned ist mit über 19 Millionen Downloads eines der derzeit größten Steam-Phänomene. Nur weil es nichts kostet? Wir suchen nach dem Erfolgsgeheimnis des Zombie-Survival-Shooters.

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Was macht Unturned zu einem Spiel, das sich schon bereits in der Early Acces Phase über 19 Millionen Steam-Nutzer heruntergeladen haben? Auf den ersten Blick besticht Unturned weder mit einer herausragenden Optik, geschweige denn einem innovativen Genre-Mix.

Im Gegenteil: Beide Merkmale wirken eher abschreckend. Klobige, detailarme Grafik trifft auf den x-ten Open-World-Zombieapokalypse-Survival-Shooter mit Crafting-System. Woher kommt also die Faszination? Spielen circa 25.000 Menschen täglich freiwillig ein langweiliges Spiel?

Dass Unturned Free2Play ist, hilft dem Spiel natürlich ungemein bei seiner Verbreitung, aber da muss doch noch mehr dahinterstecken! Also wagen wir uns mal in die zombie-verseuchten Landstriche von Unturned und gehen der Sache genauer auf den Grund.

Unturned - Screenshots ansehen

Grafik: Vorhanden

Ja, Unturned sieht aus, wie es aussieht. Verglichen mit den Genrekonkurrenten DayZ, Rust, H1Z1 und allen voran Ark: Survival Evolved bekäme es noch nicht mal einen Trostpreis für grafische Bemühungen. Klingt hart, ist aber nicht weiter schlimm, denn Unturned erschafft mit seinen kantigen Objekten, einfarbigen Texturen und einfachen Lichteffekten eine durchaus stimmige und glaubwürdige Comic-Spielwelt.

Trotz weniger Polygone erkennen wir alle Objekte auf den ersten Blick. Die Charaktermodelle machen hier keine Ausnahme. Zwar ähneln Zombies wie auch Menschen eher misslungenen Lego-Duplo-Kreationen aus dem Kindergarten - Probleme beide auseinanderzuhalten, gibt es aber in der Regel keine.

Die generelle Detailarmut steht dem Spielspaß von Unturned nicht im Weg, sondern verleiht der Atmosphäre vielmehr ein comic-haftes Augenzwinkern.

Spielwelt: Glaubwürdig

In herumstehende Autos können wir einfach einsteigen und davonfahren. Vorausgesetzt, es ist ausreichend Benzin im Tank. In herumstehende Autos können wir einfach einsteigen und davonfahren. Vorausgesetzt, es ist ausreichend Benzin im Tank.

Vom Start weg bietet Unturned drei mittelgroße Spielareale, auf denen wir uns allein oder online mit anderen Spielern der Zombie-Übermacht entgegenstellen. Da die Karten survival-untypisch nicht dem Zufallsgenerator entstammen, sondern von Hand gebaut wurden, lernen wir sie bei jeder Spielrunde ein bisschen besser kennen.

Wo finden wir am besten eine Waffe? Wo Nahrung? Und wo errichten wir den sichersten Unterschlupf? Je länger wir Unturned spielen, desto mehr lernen wir dazu. Den fehlenden Zufallsfaktor gleichen die Spielwelten mit Glaubwürdigkeit aus: Straßen verbinden große und kleine Städte, auf dem Land finden sich Bauernhöfe, am Wasser will dagegen ein Containerhafen erkundet werden.

In den Städten reihen sich Apotheken an Polizeistationen und Supermärkte. Dementsprechend finden wir Medikamente hauptsächlich in Krankenstationen oder Apotheken, Essen im Supermarkt und Crafting-Materialen im Baumarkt. Erstaunlich viel Liebe zum Detail zeigen auch die Klotz-Zombies, wenn auch erst auf dem zweiten Blick.

Denn sie sind nicht einfach nur tote Menschen, sondern tragen auch weiterhin deren Kleidung. Das beschert uns Koch-Zombies, Feuerwehr-Zombies oder Knast-Zombies, die noch ihre Klamotten aus lebendigeren Zeiten tragen. Das trägt ungemein zur Atmosphäre bei und wirkt trotz Simpeloptik weder ungewollt komisch noch lächerlich.

Mit einem Tastendruck wechseln wir jederzeit in die Schulterperspektive. Spielerisch finden wir die Egoperspektive wesentlich sinnvoller und umgänglicher. Mit einem Tastendruck wechseln wir jederzeit in die Schulterperspektive. Spielerisch finden wir die Egoperspektive wesentlich sinnvoller und umgänglicher.

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