USA - Weißes Haus will mit Video zeigen, wie brutal Spiele sein können

Auf YouTube zeigt das Weiße Haus aktuell ein unkommentiertes und nicht gelistetes Video mit einer Montage brutaler Momente aus Videospielen.

Das Weiße Haus zeigt aktuell ein Video mit Gewaltszenen aus diversen Videospielen. Das Weiße Haus zeigt aktuell ein Video mit Gewaltszenen aus diversen Videospielen.

Das Weiße Haus hat auf YouTube eine Videomontage veröffentlicht, die diverse brutale Szenen aus Videospielen zeigt. US-Präsident Donald Trump hatte das Video bei seinem gestrigen Treffen mit Vertretern der Videospielbranche präsentiert. Laut der Washington Post hatte Trump zu Beginn des Treffens das Video gezeigt und gefragt: "Das ist brutal, oder nicht?"

Der Clip zeigt unter anderem Szenen aus der umstrittenen Mission "Kein Russisch" aus Call of Duty: Modern Warfare 2, bei der in der US-Version Zivilisten getötet werden dürfen (in der deutschen Fassung führt das zum Scheitern der Mission). Auch Ausschnitte aus Wolfenstein und Fallout 4 werden gezeigt.

Das Treffen zwischen Trump und den Vertretern der Branche wurde anlässlich des jüngsten Amoklaufs in Florida arrangiert. Mit anwesend waren hochrangige Politiker, wie Marco Rubio, Senator für Florida im Senat der Vereinigten Staaten.

Auf Seite der Videospielbranche waren unter anderem Strauss Zelnick (CEO von Take-Two Interactive) und Patricia Vance, die Präsidentin des Entertainment Software Rating Boards ESRB (ähnlich unserer USK) vor Ort.

Plus-Report: Gewalt in Spielen - Auf der Suche nach der wahren Gewalt

Trumps Bruder sitzt im Aufsichtsrat von ZeniMax

Laut Melissa Henson, der Programmdirektorin des konservativen Parents Television Council, der sich für Zensurmaßnahmen einsetzt, ist das Treffen respektvoll abgelaufen, es sei aber auch scharf debattiert worden. Der Branchenverband Entertainment Software Association präsentierte im Laufe des Treffens wissenschaftliche Studien, welche belegen, dass Videospiele nicht für Gewalt in der realen Welt verantwortlich sind:

"Wir haben mehrere wissenschaftliche Studien diskutiert, die zeigen, dass es keine Verbindung zwischen Videospielen und Gewalt gibt, den Schutz von Videospielen über den ersten Artikel der Verfassung und wie unser Bewertungssystem für die Branche Eltern dabei hilft, informierte Unterhaltungsentscheidungen zu treffen."

Das Video ist auf YouTube übrigens nur dann zu sehen, wenn ihr den eingeschränkten Modus auf YouTube deaktiviert habt.

Es wurde inzwischen fast eine Viertelmillion Mal gesehen und erhielt bereits 20.000 Downvotes. Die User kritisieren die US-Regierung und Donald Trump dafür, sich den falschen Schuldigen ausgesucht zu haben und fordern zu einem großen Teil schärfere Waffengesetze.

Interessantes Detail am Rande: Donald Trumps Bruder Robert Trump sitzt im Aufsichtsrat von ZeniMax, dem Mutterkonzern von Bethesda und damit dem Unternehmen hinter den Wolfenstein- und Fallout-Spielen, welche beide als Negativbeispiele im Video aufgezeigt werden.

Direkte Folgen für die Branche hat das erste Treffen erst einmal nicht. Der Aufruhr unter dem Video ist jedoch bereits groß. Aktuell können Gamer jedoch gelassen bleiben, denn passiert ist noch nichts und es gilt als unwahrscheinlich, dass sich die Unternehmen ihre Inhalte von der Trump-Regierung ohne eine gesetzliche Grundlage diktieren lassen.

Wer sich ein eigenes Bild vom Video machen will, findet bei den Kollegen von IGN einen Re-Upload.

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