»Wir verkaufen die Filmrechte nicht an dich«: Legendär schlechter Regisseur erhielt für Warcraft eine unmissverständliche Absage

Schon gewusst? Der für eher mäßige Filme bekannte Regisseur Uwe Boll wollte einst einen Warcraft-Film drehen, kassierte aber eine heftige Abfuhr.

Uwe Boll hat offenbar einst mit dem Gedanken an einen Warcraft-Film gespielt. Uwe Boll hat offenbar einst mit dem Gedanken an einen Warcraft-Film gespielt.

Am 26. Mai 2016 ging für Warcraft-Fans ein Traum in Erfüllung: Unter der Regie von Duncan Jones erschien ein Kinofilm, der in der Fantasy-Welt von Blizzard angesiedelt ist. Aber wusstet ihr, dass bereits 2008 ein anderer Warcraft-Film im Kopf eines berühmt-berüchtigten Regisseurs herumschwirrte?

Wie hätte wohl ein Warcraft-Film von Uwe Boll ausgesehen? Der deutsche Regisseur genießt einen zweifelhaften Ruf dafür, Spieleverfilmungen nicht besonders gut in Szene zu setzen. Das sagen nicht wir, das sagen die Kritiken vieler seiner Filme. Ob Far Cry (IMDB-Rating: 3,2), Schwerter des Königs - Dungeon Siege (IMDB-Rating: 3,8) oder Alone in the Dark (IMDB-Rating: 2,4) - die Auswahl ist lang.

Nicht an Sie … vor allem nicht an Sie

Dieser schlechte Ruf hatte sich einst auch bis zu Blizzard herumgesprochen. In einem Interview mit MTV aus dem Jahr 2008 verriet Uwe Boll, wie sein Gesuch bei den Warcraft-Machern ankam:

Ich habe mich mit Paul Sams von Blizzard in Verbindung gesetzt, und er sagte: Wir werden die Filmrechte nicht verkaufen, nicht an Sie… vor allem nicht an Sie. Weil das Online-Spiel ein so großer Erfolg ist, würde ein schlechter Film vielleicht die laufenden Einnahmen zerstören, die die Firma damit erzielt.

Hat Uwe Boll im letzten Satz freimütig zugegeben, dass sein Warcraft-Film schlecht geworden wäre? Jedenfalls: Abseits seiner Intention, einen Film zur Blizzard-Marke zu drehen, ist nichts dazu bekannt, was Uwe Boll für seinen Streifen geplant hatte.

Warcraft: The Beginning - Unser Fazit zum Warcraft-Film Video starten 8:47 Warcraft: The Beginning - Unser Fazit zum Warcraft-Film

Seine Einstellung zum Thema Spieleverfilmungen scheint ohnehin speziell zu sein. Denn in dem oben verlinkten MTV-Interview gewährt er noch einen Einblick auf seine Meinung zu Games und deren Fans:

Man versucht es [Spieleverfilmungen], um die Spielefans zufriedenzustellen, aber andererseits leben die Hardcore-Gamer in ihrer eigenen Welt. Und deren Vorstellungen kann man nicht mit einem auf einem Videospiel basierenden Film erfüllen, das ist unmöglich. Und um ehrlich zu sein: Die echten Gamer sind die typischen Download-Typen, richtig? Sie zahlen nichts für Filme, weil sie die Filme illegal herunterladen. Warum sollte ich also diese Typen zufriedenstellen? Ich brauche das normale Publikum.

Warum der Warcraft-Film kein Erfolg war

Letzten Endes mussten sich Fans also noch acht weitere Jahre gedulden, bis Warcraft: The Beginning in den Kinos anlief. Bei einem Budget von 160 Millionen US-Dollar spielte der Film rund 439 Millionen US-Dollar ein, was auf den ersten Blick nicht nach einem Flop klingt.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Zur ganzen Geschichte gehört auch der Fakt, dass der Film vor allem durch starke Einspielergebnisse in China gerettet wurde - auch wenn diese später noch im Verdacht standen, gefälscht zu sein.

Eine Analyse von Screenrant zeigt: Ausländische Einspielergebnisse sind für US-amerikanische Filmstudios nicht so lukrativ wie inländische Ticketverkäufe, kurz gesagt landet am Ende weniger Geld in der Tasche. In Verbindung mit dem Marketing-Budget von wohl um die 160 Millionen US-Dollar soll Warcraft: The Beginning schlussendlich doch keine schwarzen Zahlen geschrieben haben.

Was sagten die Kritiker? Der damalige Presse-Spiegel lautete zusammengefasst: CGI-Effekte und Inszenierung top, Charaktere und Handlung so lala. Generell sei Warcraft: The Beginning nur für Fans geeignet und nicht für das allgemeine Kinopublikum - also so ziemlich das Gegenteil von dem, was Uwe Boll offenbar vorschwebte.

Unsere damalige Filmkritik sowie aktuelle Meldungen aus Azeroth findet ihr hier:

Habt ihr Warcraft: The Beginning damals im Kino oder erst später daheim auf der Couch gesehen? Wie hat euch der Film gefallen? Oder habt ihr den Film nie gesehen und verspürt auch keine Lust, das nachzuholen? Wie stellt ihr euch einen Warcraft-Film von Uwe Boll vor? Wie steht ihr zu Spieleverfilmungen allgemein? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare!

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