Ein Warhammer-Shooter mit Planetside-Spielprinzip: Tausende Spieler kämpfen um eine persistente Spielwelt, MMO-Gameplay mit PvE und PvP. Behaviour Interactive hat so viel für Eternal Crusade versprochen und so wenig geliefert, man könnte ganze Kolumnen darüber schreiben!
Darum haben wir genau das getan und ausführlich darüber berichtet, welche Inhalte vorerst oder sogar komplett gestrichen wurden. Was von dem versprochenen Spiel noch übrig ist und was das taugt, erklären wir in diesem Test.
Kleinkrieg statt Massenschlacht
Auf den Schlachtfeldern kämpfen zwei Teams zu je 15-30 Spielern um Kontrollpunkte. Deutlich kleiner als angekündigt also. Das ist vielleicht gar nicht mal so schlecht, denn wenige Tage nach Release kommen zur Prime Time schon keine 1.500 Spieler mehr zusammen.
Und so prügeln sich die vier spielbaren Fraktionen (Space Marines, Chaos Space Marines, Orks und Eldar) im kleinen Kreis mit Kettenschwert, Plasmapistole, Bolter und anderen bekannten Waffen aus dem Warhammer-Universum um die Vorherrschaft auf einer Handvoll mittelgroßer Karten. Man kassiert Punkte für das Erledigen feindlicher Spieler, für die Unterstützung und Heilung verletzter Kameraden, das Markieren von Gegnern für sein Squad und Aktionen wie die Eroberung oder Verteidigung von Kontrollpunkten. Teamplay ist Pflicht.
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Segnet man das Zeitliche, wählt man auf der taktischen Karte einen Spawn-Punkt oder ein Fahrzeug, von dem man wieder ins Spielgeschehen einsteigt. Das klingt wie Battlefield im 40K-Universum und spielt sich auch in den Momenten so, in denen das lausige Balancing und die furchtbare Performance es zulassen.
Wir haben uns für die Rolle des Wolfspriesters im Dienste der Space Wolves entschieden. Mit unserem Squad nähern wir uns einem Kontrollpunkt im Besitz der Grünhäute. Plötzlich stürzt sich ein orkischer Stormboy aus der Luft auf einen unserer Mitspieler. Alles geht rasend schnell, er hat keine Chance. Wir bearbeiten den Feind mit unserer Plasmapistole, die kurz darauf überhitzt.
Der Stormboy poltert unbeeindruckt auf uns zu. Mit dem richtigen Timing und einer Portion Glück verpassen wir ihm einen Tritt in die Kauleiste, dann bekommt er volles Rohr unser Crozius Arcanum aufs Dach. Mit einer netten, wenn auch immer gleichen Finisher-Animation richten wir ihn hin.
Danach helfen wir unserem Kameraden auf die Beine und verpassen ihm ein Serum, damit er beim nächsten Treffer nicht direkt wieder aus den Latschen kippt. Solche Momente machen Laune - vor allem, wenn wir am Ende der Schlacht Auszeichnungen für besonders gute Unterstützung und viele Hinrichtungen erhalten. Außerdem gibt es Punkte für den Talentbaum und Spielwährung für bessere Ausrüstung. Das motiviert und macht uns stärker. Blöd nur, dass praktisch nichts davon anständig erklärt wird. Den Spielspaß muss man sich regelrecht erarbeiten.
Hilf Dir selbst
Den oben beschriebenen Tritt führt man aus, indem man die Tasten für Nah- und Fernkampfattacke gleichzeitig drückt. Gelernt haben wir das in einem Fan-Tutorial auf Youtube. Viele Waffen, Modifikationen wie Spezialmunition und andere Goodies kann man als Space Marine nicht gezielt im Shop kaufen, sondern schaltet sie durch Versorgungspakete mit zufälligen Inhalten frei. Wissen wir aus dem Forum. Weil nichts im Spiel anständig erklärt wird.
Anstelle eines Tutorials gibt es eine optionale Heimbasis-Map, auf der ein paar aktivierbare Tooltips herumschweben. Keine Vertonung, keine Animationen, einfach nur Textboxen, die wir auf der Karte erst mal alle finden und ablatschen müssen, wenn wir die Grundlagen des Spiels lernen wollen. Die Texte sind aber nicht nur trocken, sondern auch noch fehlerhaft. Die Beschreibung unserer Waffe, beispielsweise, hört einfach mitten im Satz auf. Das ist kein Weltuntergang, aber eben schlampig und unfertig - wie praktisch alle Teile des Spiels.
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