Seite 2: Warhammer 40.000: Space Marine im Test - Rückzug ist keine Option!

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Ordentliches Chaos

Apropos Chaos: Die abtrünnigen, ehemaligen Anhänger der Imperialen Armee sind in Warhammer 40.000: Space Marine auch mit von der Partie. Schön, denn der Auftritt der Chaos Space Marines gut zur Hälfte der Solokampagne bringt zumindest etwas Abwechslung in das Spielgeschehen – mittlerweile hat man sich an den immer gleichen Orkmassen satt gesehen und gehört. Wesentlich raffinierter als die dödeligen Raufbolde sind die Chaos-Vertreter allerdings auch nicht und stehen, allen Widrigkeiten zum Trotz, dumm im Feindfeuer herum -- ballernd was der »Bolter« hergibt. Etwas merkwürdig, denn in der Tabletop-Vorlage profitieren die Chaos Marines sehr wohl von Stellungskämpfen und Deckung.

Was die Gegner durch ihren Intelligenzquotienten nicht schaffen, machen sie durch ihre schiere Masse wett und werden so zur ernsten Gefahr für die Ultramarines. Um sich der Gegnerflut zu erwehren, steht uns ein nettes und alle Angriffsoptionen abdeckendes Waffenarsenal zur Verfügung. Darunter natürlich die Warhammer-typischen Bolter in Sturm-, MG- und Scharfschützenausführung als auch Plasmawaffen, Laserkanone und Haftsprengsätze.

Der Auftritt der Chaos Marines bringt zumindest etwas Abwechslung in den Spielverlauf. Der Auftritt der Chaos Marines bringt zumindest etwas Abwechslung in den Spielverlauf.

Der sauber funktionierende Fernkampf spielt allerdings nur die zweite Geige, denn für Space Marines gibt es nichts Schöneres, als sich direkt ins Schlachtengetümmel zu werfen. Dafür bieten sich ihnen neben der Energieaxt und dem schweren Kriegshammer vor allem das legendäre Kettenschwert an.

Die Angriffsmöglichkeiten beschränken sich dabei allerdings auf ein Minimum. Die Nahkampfwaffen verfügen zwar über Combo-Optionen, diese beschränken sich aber fast ausschließlich auf’s wilde Geklicke der rechten Maustaste. Auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade ist zwar etwas »Feingefühl« gefragt, wirklich anspruchsvoller werden die Schnetzelein aber nicht.

Einzig das Betäuben und anschließende Exekutieren von Gegnern per zugewiesener Taste sticht daraus hervor – denn dies stellt die primäre Möglichkeit dar, Trefferpunkte wiederherzustellen. Durch die Dezimierung von Gegnern füllt sich mit der Zeit auch unser »Wildheitsmodus«. Ist die links unten auf dem Bildschirm platzierte Anzeige voll, versetzen wir uns auf Tastendruck in einen Kampfrausch, der uns neben erhöhtem Tempo und Schaden auch eine Regeneration unserer Lebenskraft beschert. Bei aktiviertem Kampfrausch kommen wir während der Nutzung des Scharfschützenmodus außerdem in den Genuss eines Zeitlupenmodus -- prima Gelegenheit für massig Headshots.

Blau in grau

Grafisch macht Space Marine einen soliden aber keineswegs überragenden Eindruck. Das liegt in erster Linie an der allgegenwärtigen Detailarmut der Schauplätze, die zudem meist mit denselben grau-braunen Texturen auskommen müssen. Einzig die blauen Kampfrüstungen der Marines stechen aus diesem Einheitsbrei heraus. Das passt zwar zum dystopischen Warhammer-Universum, trotz allem hätte die Vorlage mehr Spielraum für optische Abwechslung geboten. Dynamische Beleuchtung mit einigen Partikeleffekten und Echtzeitschatten retten Warkammer 40.000: Space Marine die Grafikwertung.

Die meiste Zeit sind wir in sich stark ähnelnden, engen Gängen oder Stadtruinen unterwegs. Die meiste Zeit sind wir in sich stark ähnelnden, engen Gängen oder Stadtruinen unterwegs.

Auch die Effekte können sich durchaus sehen lassen – dem Imperator sei Dank, kracht es doch im Sekundentakt an jeder Ecke. Das schafft in den besten Momenten eine zum Orkschneiden dichte Warhammer-Atmosphäre, vor allem für Fans des Szenarois ein Erlebnis. Hier kommt zudem die gelungene Soundkulisse inklusive blödpiepsigem Goblin-Geschnatter und grunzenden Ork-Beleidungen samt passend bombastischer Musikuntermalung hübsch zur Geltung.

Eine Ausnahme bildet lediglich die stellenweise verbesserungswürdige deutsche Sprachausgabe. Vor allem die diversen Nebenrollen wirken oft reichlich emotions- und teilnahmslos. Zudem fallen die Dialoge nicht immer lippensynchron aus, was die – selbst für Warhammer-Verhältnisse – recht belanglose Handlung nicht gerade intensiver gestaltet.

Der Multiplayer-Modus

Neben der Einzelspielerkampagne bietet Warhammer 40k: Space Marine auch zwei Multiplayer-Modi: »Auslöschung« entpuppt sich als klassisches Team-Deathmatch, »Annektieren« ähnelt dem Conquest-Modus von Battlefield 2: Wir müssen Stützpunkte erobern und halten. Die Gefechte werden bisher nur auf mageren fünf Karten ausgetragen, auf denen sich je acht Space Marines und Chaos Marines gegenseitig die Birnen eindeppern. Zur Auswahl stehen drei Klassen: Der Taktische Marine entspricht dem Standard-Frontkämpfer mit Sturmbolter, der Devastor (Space Marines) respektive Havoc (Chaos) lichtet die Reihen mit seinem schweren MG, das er auch an Ort und Stelle montieren kann. Zu guter letzt wäre da noch der Raptor, der per Sprungmodul mitten in die Gegnerhorde hüpft und unvorsichtige Gegner im Nahkampf ausknockt.

Test-Video zum Multiplayer-Modus Video starten 2:33 Test-Video zum Multiplayer-Modus

Für besiegte Feinde, eingenommene Stützpunkte und absolvierte Herausforderungen der Marke »Erledige zehn Gegner mit dem Sturmbolter« gibt’s Erfahrungspunkte. So steigen wir im Rang auf und schalten weitere Waffen, Perks und optische Verzierungen frei, mit denen wir individuelle Charaktere erstellen können - Call of Duty lässt grüßen. Das System motiviert, und die Online-Gefechte haben ordentlich Wumms, allerdings leiden die Multiplayer-Schlachten unter dem überschaubaren Umfang sowie häufig auftretenden Verbindungsproblemen. Zudem funktioniert das Matchmaking-System nicht immer ganz zuverlässig und hängt sich gerne auf.

Warhammer 40k: Space Marine - Multiplayer-Screenshots ansehen

Für Mitte Oktober hat THQ einen kooperativen Multiplayer-Modus angekündigt, der per kostenlosem DLC nachgereicht werden soll. Allerdings lässt sich dadurch nicht die reguläre Solo-Kampagne gemeinsam mit Freunden bestreiten. Der Koop-Modus soll sich auf einen »Horde«-Modus beschränken, bei dem sich die Spieler immer stärker werdenden Feindwellen entgegenstellen.

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