Jeder Ornithologe wird euch quittieren: Beobachten kann ein spannendes Hobby sein. Auch im Internet: Diskurse entwickeln sich manchmal aus sehr kuriosen Fällen in sehr kuriose Richtungen. Bestes
Beispiel: Warhammer 40K Darktide. Der Warhammer-Haudrauf-Shooter-Mix entfesselt aktuell einen Shitstorm nach dem anderen über sich, obwohl er auf dem Papier eigentlich nur nach Regeln spielt, die große Publisher in zig Fällen vorleben.
Und da reden wir nicht von verbuggten Releases: Dass Darktide auf den Deckel bekommt, wenn es bei vielen Leuten nicht richtig läuft, verwundert wahrscheinlich niemanden. Dass der Ingame-Shop so heftige Kritik kassiert, hingegen schon.
Denn eigentlich funktioniert Darktide hier genauso wie viele andere Spiele - beispielsweise Rainbow Six: Siege.
Was wird Warhammer 40K Darktide vorgeworfen?
Auf Reddit, Steam und im Discord zu Warhammer 40K Darktide finden sich haufenweise Threads, Postings und Kommentare, die Entwickler Fatshark Profitgier und eine horrende Mikrotransaktionspolitik vorwerfen. Zum Kontext: Warhammer 40K Darktide kostet aktuell 40 Euro, bietet aber ingame wie viele Spiele die Möglichkeit, kosmetische Skins per Echtgeld zu kaufen:
Auf den ersten Blick also keine große Besonderheit in der heutigen Gaming-Landschaft. Die Kritik der Community spaltet sich in zwei Unterpunkte:
- Kein 1:1-Kauf: Ihr könnt in Darktide Skin-Bundles nicht direkt mit Euros kaufen, sondern müsst mit eurer Kohle die Premium-Währung Aquilas erwerben. Allerdings gibt's die nur in Bundles, die nicht exakt zu den Shop-Preisen passen. Ihr müsst also immer mehr Aquilas kaufen, als ihr für ein konkretes Bundle benötigt.
- Zu hohe Preise: Gerade in den Steam-Bewertungen findet sich viel Unmut über die Höhe der Preise.
40 Euro für das Spiel und dann nochmal 20 Euro für ein einzelnes (!) Outfit
, beschreibt es die aktuell als am hilfreichsten bewertete Kritik.
Wer ein bisschen wühlt, merkt allerdings, dass der Hund eigentlich nicht wirklich hier begraben liegt. Denn so ärgerlich das alles sein mag: In anderen, sehr beliebten Spielen finden sich exakt die gleichen Mechanismen. Rainbow Six bietet ebenfalls schiefe Bundle-Preise - und in Halo Infinite zahlt ihr aktuell bloß für ein paar Schnee-Effekte 20 Euro. Auch CoD-Bundles mit vier, fünf Skins übersteigen schnell mal die 20-Euro-Marke.
Worüber sich die Fans bei Darktide so sehr ärgern, ist der Kontext.
Die falsche Botschaft
Der Zustand von Warhammer 40K Darktide lässt Entwickler Fatshark laut vieler Fans in keinem guten Licht dastehen. Das Spiel erscheint nach der Beta-Phase als vermeintliche Vollversion, aber diverse Features - beispielsweise fast das komplette Crafting - fehlen noch:
Hinzu kommen diverse technische Probleme. Dass die Leute auf der einen Seite ein in manchen Punkten baufälliges Produkt an die Hand bekommen und auf der anderen einen voll ausgebauten Ingame-Shop mit happigen Preisen, stößt in der Community sehr sauer auf.
Dass der Quasi-Vorgänger Vermintide 2 hier in vielerlei Hinsicht mehr Möglichkeiten (zum Beispiel einen 1:1-Kauf von Skins) bietet, schaufelt zusätzliche Kohle ins Community-Feuer.
Die Entwickler lenken ein
Dieser Shitstorm ist natürlich auch den Entwicklern nicht entgangen. Gegenüber PCGamer hat Fatsharks Mitgründer Martin Wahlund bereits kommuniziert, dass man sich der Sache annehmen will:
Wir wollen fair sein - deshalb enttäuscht uns die ganze Sache natürlich. [...] Wir haben vergessen, eines der [Aquilas-]Bundles ins Spiel zu packen. Wir wollten immer eine 1:1-Möglichkeit anbieten - das Fehlen ist uns zu spät aufgefallen. Es braucht Zeit, sich solche Änderungen genehmigen zu lassen. Aber wir werden hier ausbessern und hören auf das Feedback. Da ist uns ein Fehler unterlaufen und wir werden uns darum kümmern.
Martin WahlundWie zeitnah diese Fixes aufgespielt werden, lässt sich aktuell noch nicht sagen. In unserem GameStar-Test zu Warhammer 40K Darktide erfahrt ihr alle Stärken und Schwächen der aktuellen Version des Spiels.
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