Warhammer 40.000: Regicide im Test - Schach mit Granaten

Im Test spielt sich Warhammer 40.000: Regicide in den besten Momenten wie eine spannende Mischung aus Schach und klassischer PC-Rundentaktik. In seinen schlechtesten Momenten dominiert der Frust.

Warhammer 40.000: Regicide - Test-Video zum Rundentaktik-Schach-Mix. Video starten 4:22 Warhammer 40.000: Regicide - Test-Video zum Rundentaktik-Schach-Mix.

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Unser Marine stürzt sich mit dem Kettenschwert auf einen Ork. Das Spiel zeigt uns eine Trefferwahrscheinlichkeit von 90 Prozent, in der Animation spritzt ordentlich Blut, doch Schaden richten wir trotzdem keinen an. »Ferfehlt« erklärt uns ein Schriftzug in der abenteuerlichen deutschen Lokalisierung. Seine beiden Kollegen schießen mit dem Bolter ebenfalls nur Löcher in die Luft und so richten wir in diesem Zug kein bisschen Schaden an, bekommen dafür aber in der nächsten Runde die volle Breitseite von den Orks. Das ist ärgerlich, denn wenn das Glück nicht auf unserer Seite ist, hilft die beste Strategie in Warhammer 40.000: Regicide nichts.

Unter Zugzwang

Grundsätzlich ist das Spielprinzip von Regicide gar nicht mal schlecht: Jede Runde bewegen wir eine unserer Einheiten wie eine Schachfigur über das Spielfeld. Taktische Marines ziehen beispielsweise wie Bauern, unser Terminator ist ein Turm und so fort. Die Bewegungsmuster sind nicht einfach nur Gimmicks - genau wie beim Schach können wir gegnerische Einheiten durch diese Züge schlagen.

Im Regicide-Modus wird zwar auch geballert, ohne Schachkenntnisse läuft hier aber trotzdem nichts. Im Regicide-Modus wird zwar auch geballert, ohne Schachkenntnisse läuft hier aber trotzdem nichts.

Nach der Bewegungsphase erteilen wir unseren Marines den Befehl zu schießen, lassen sie Granaten werfen oder wir verteilen Buffs und Schutzfähigkeiten, um einen Vorteil auf dem Schlachtfeld zu bekommen. Dieser Teil des Spiels erinnert an rundenbasierte Taktik wie XCOM. Jede Einheit hat Werte wie Lebenspunkte, Rüstung oder Angriffskraft. So besiegen wir feindliche Truppen nicht nur über Schachbewegungen, sondern auch mit Waffengewalt. Wenn wir denn mal Treffer landen.

Schach-Kenner siegen schneller
Beim Test haben wir rasch festgestellt, dass Spieler, die Regicide wie Schach angehen, meist viel fixer ans Ziel kommen als jene, die sich in erster Linie auf Waffen und Fertigkeiten wie in einem Strategiespiel verlassen. Wer mit Bolter und Kettenschwert hantiert, ist Trefferchance und Zufall ausgeliefert - das kann funktionieren, geht manchmal aber auch katastrophal schief. Wer Einheiten bevorzugt mit Schachzügen schlägt, kann den Glücksfaktor größtenteils umgehen. Für Schach-Fans ist das super, wer auf taktische Rundenballerei oder mehr Tabletop-Feeling hofft, wird hier aber möglicherweise enttäuscht.

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Lemming-Stormtrooper

Jede Partie in Regicide findet den Bewegungsmustern unserer Einheiten entsprechend auf einem Schachbrett statt - auch die Missionen der Kampagne. So schicken wir bei unserem ersten Einsatz ein paar taktische Marines gegen ein paar Shoota Boyz in die Schlacht. Diese funktionieren allesamt wie Bauern und können darum nur stur geradeaus laufen und diagonal schlagen. Ist nichts zum Schlagen da, laufen sie dank Zugzwang stur geradeaus. Und das machen sie auch abwechselnd jede Runde, während sie sich gegenseitig unter Beschuss nehmen. Nun will es der Zufallsgenerator manchmal so, dass die meisten Schüsse ins Leere gehen und am Ende laufen die letzten überlebenden Einheiten schnurstracks aneinander vorbei. Umdrehen oder nach hinten schießen geht nicht - Mission verloren, viel Glück beim nächsten Versuch! Das ist etwas unglücklich und macht im Kontext der Story auch nicht wirklich Sinn.

Unser Scriptor brutzelt einen Feind weg und bedroht den orkischen König. Schach! Unser Scriptor brutzelt einen Feind weg und bedroht den orkischen König. Schach!

Viel spannender als »einige Marines stoßen beim Patrouillengang auf Orks« wird die Handlung übrigens kaum - weshalb alle Einheiten plötzlich wie Schachfiguren rumlaufen, wird nie erklärt. Ist halt einfach so. In einer anderen Mission kämpfen wir am Schluss gegen eine feindliche Dame und haben selbst einen König, einen Läufer und einen Bauern zur Hand. Die deutlich flottere Dame trollt eine halbe Stunde lang unseren König, der sich pausenlos aus dem Schach retten muss, während sein Gefolge außer Reichweite ist und nicht auf die Dame schießen kann. Erst als die KI gnädigerweise einen Fehler macht, können wir die Partie endlich gewinnen. Spaß geht jedenfalls anders.

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