Warum ihr jetzt auf keinen Fall eine neue Grafikkarte kaufen solltet, trotz Black Friday

Lasst euch vom Black Friday nicht in die Irre führen. Jetzt ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, eine neue Grafikkarten zu kaufen.

Grafikkarten sind ein teures Gut. Doch wer jetzt geduldig ist, bekommt für das gleiche oder sogar weniger Geld womöglich bald mehr Leistung. (Bildquelle: PixabayPexels) Grafikkarten sind ein teures Gut. Doch wer jetzt geduldig ist, bekommt für das gleiche oder sogar weniger Geld womöglich bald mehr Leistung. (Bildquelle: Pixabay/Pexels)

Der Black Friday steht vor der Tür, erste Angebote gibt es auf Amazon und Co. bereits die ganze Woche. Alles schreit uns förmlich ins Gesicht, dass jetzt die beste Zeit ist, um etwas Neues zu kaufen.

Für viele Produkte gilt das auch: Fernseher und Monitore sind ein typisches Beispiel, Kopfhörer, Tastaturen, Mäuse, Gaming-Handhelds und vieles andere ebenso.

Passend dazu findet sich auf Amazon gerade ein Angebot für eine RTX 4090, die von 2.999 auf 2.399 Euro heruntergesetzt ist – ein Deal unabhängig von den Black-Friday-Wochen.

Wenn es euch jetzt in den Fingerspitzen juckt, haltet ein. Das ist ein miserables Angebot. Denn obwohl das Modell von Gigabyte reduziert zu sein scheint, ist es so teuer wie schon seit Dezember 2022 nicht mehr.

Neue Grafikkarten tauchen am Horizont auf

Damit will ich nicht sagen, dass Grafikkarten und Black Friday per se nicht zusammenpassen. Es gibt jedoch Umstände, die das in diesem Jahr vereiteln. Denn wir stehen kurz vor der Präsentation und dem Release einer neuen Grafikkartengeneration.

Im Rahmen der CES 2025 (7. bis 11. Januar 2025) soll Nvidias neue RTX-50-Reihe vorgestellt werden. Einen festen Releasetermin gibt es zwar bis jetzt nicht, aber es ist wohl davon auszugehen, dass der nicht lange auf sich warten lassen wird.

Gerüchten zufolge soll der Launch der Blackwell-Beschleuniger folgendermaßen gestaffelt sein:

  • RTX 5090 und RTX 5080: Januar 2025
  • RTX 5070 und RTX 5070 Ti: Februar 2025
  • RTX 5060 und RTX 5060 Ti: März 2025

Und auch AMD will seine RX-8000-Reihe angeblich noch im ersten Quartal 2025 auf den Markt bringen.

Was heißt das für die Preise?

Im Moment bewegen sich die Preise für die meisten Modelle aus der aktuellen Generation auf einem relativ stabilen Niveau. Einige werden seit Monaten sogar tendenziell günstiger – das gilt sowohl für Nvidia als auch AMD. Der Preis für die RTX 4090 wiederum zieht nach einer langen Tiefpreisperiode zuletzt stark an.

Wenn nun aber die ersten neuen Modelle (von Nvidia) Anfang des Jahres erscheinen und Spieler sich darauf stürzen, bleiben die Karten aus der letzten Generation womöglich in den Regalen der Händler liegen.

Alexander Köpf
Alexander Köpf

Alex schreibt seit 2019 für GameStar, zuvor stand er im Dienste kleinerer Magazine. Sein Interesse für Computer-Hardware und Technik reicht aber bis weit in seine Kindheit und damit in die frühen 1980er-Jahre zurück. Seinen ersten eigenen PC (einen 286er mit satten 10 MHz) bekam Alex im Alter von zwölf Jahren, damals noch mit Windows 3.1, dem Norton Commander und natürlich The Secret of Monkey Island. Seither hat er kein Windows ausgelassen, so schmerzhaft manche Erfahrungen auch waren. Trotzdem oder vielleicht sogar gerade deshalb beschäftigt er sich auch heute noch nur allzu gerne mit Betriebssystemen und deren Optimierung. Sein Interesse für Hardware geht praktisch Hand in Hand damit einher. Abseits davon fasziniert ihn alles Naturwissenschaftliche, allen voran jedoch die Physik.

Natürlich hängt hier vieles von der Preisgestaltung seitens Nvidia respektive AMD und der Custom-Hersteller ab. Sollten sich die Preise jedoch im Rahmen bewegen, könnten die Händler gezwungen sein, ordentliche Rabatte auf die älteren Grafikkarten zu geben, damit sich ihre Lager und Regale leeren.

Meist gilt, dass sich mit der Ankunft neuer Grafikkarten das Preisgefüge neu ordnet, was dem Endkunden normalerweise zugutekommt. Das gilt allerdings nur, sofern die neuen Modelle in ausreichender Stückzahl angeboten werden. Erst vor ein paar Tagen warnte Nvidia jedoch vor einer GPU-Knappheit, die bis ins neue Jahr anhalten soll.

Damit die Händler sich nicht mit allzu großen Restbeständen herumschlagen und die Karten zu Dumpingpreisen abgeben müssen, hat Nvidia die Produktion bereits fast vollständig auf die RTX-50-Reihe umgestellt. Nur der AD107-Chip wird noch gefertigt. Dieser kommt in der RTX 4060 und der RTX 4060 Laptop zum Einsatz. Das wiederum spricht eher dafür, dass es zu keinen Engpässen bei der RTX-50-Reihe kommt.

Allerdings könnte das auch bedeuten, dass die Preise für ältere Grafikkarten womöglich doch nicht so deutlich sinken, wie wir es uns wünschen.

Nvidia RTX 5000 und die Zukunft: Hat AMD noch eine Chance? Video starten 52:12 Nvidia RTX 5000 und die Zukunft: Hat AMD noch eine Chance?

Es gibt weitere Gründe, um mit dem Kauf zu warten

So ist es durchaus denkbar, dass die neuen Modelle mehr Leistung zu einem identischen Preis liefern. Beispielsweise ist die RTX 5070 Ti den bisherigen Leaks zufolge stärker als die RTX 4070 Ti Super. Einerseits, weil sie über mehr Rechenkerne verfügen soll und andererseits, weil sie womöglich höher getaktet ist, über die neuere Architektur und den besseren Grafikspeicher (GDDR7 statt GDDR6X) verfügt.

Die RTX 5070 Ti könnte dabei zum selben Preis wie die RTX 4070 Ti Super angeboten werden. Womöglich fällt sie sogar günstiger aus, denn AMD hat es sich auf die Fahne geschrieben, mit der neuen GPU-Generation verstärkt im mittleren Preissegment anzugreifen. Ein Konkurrenzkampf, der durchaus zum Preiskampf werden könnte.

Nicht zu vergessen, dass die neuen Grafikkarten möglicherweise exklusive Funktionen erhalten. Es ist denkbar, dass DLSS 4.0 oder Teile davon nur der RTX-50-Reihe vorbehalten sind und einmal mehr die Latte in Sachen Performance-Boost höher legen.

Am Rande spielt zudem vielleicht auch Intel eine Rolle. Aktuelle Gerüchte besagen, dass die Battlemage-Grafikkarten sogar schon im Dezember erscheinen und in der Spitze mit der RTX 4070 Super mithalten können.

Ein zusätzlicher Spieler auf dem Feld kann für den Endkunden nur gut sein. Wobei die Meldung zu Battlemage bereits von Gerüchten um Sorgen seitens Intels Boardpartnern überschattet wird. So heißt es, es wird mit Problemen hinsichtlich der Treiberoptimierung zum Launch gerechnet.

In jedem Fall empfehle ich euch, für den Moment geduldig zu sein und die nächsten Monate abzuwarten.

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