Wenn Sie World in Conflict bereits besitzen, können Sie das Addon Soviet Assault separat für 15 Euro kaufen und die sechs neuen Missionen auf Wunsch nacheinander (und damit zusammenhangslos) spielen. Weil Soviet Assault darüber hinaus keine neuen Einheiten und nur drei zusätzliche Karten bietet, lohnt sich der Kauf für Besitzer des Originals deshalb nur bedingt.
So toll das Echtzeit-Taktikspiel World in Conflictauch war, eins fehlte: die sowjetische Sicht des Kriegs. Die konnte das Entwicklerstudio Massive nicht mehr rechtzeitig einbauen und vertröstete Fans des Spiels auf ein Addon. Eineinhalb Jahre und einen Publisher-Wechsel später ist die Erweiterung namens Soviet Assaultnun fertig. Mit lediglich sechs neuen Missionen und ohne zusätzliche Einheiten fällt die erstaunlich dünn aus, dafür bietet Massive das Hauptspiel samt Addon als Complete Editionan. Und die ist immer noch das beste Echtzeit-Taktikspiel auf dem Markt.
Big in Berlin
Massive fügt die neuen Einsätze in die bestehende Handlung ein. Eine neue, alternative Kampagne mit eigener Story bietet die Complete Edition daher nicht, allerdings erhält die Neuauflage einen anderen Einstieg: Das Spiel beginnt nicht mehr mit der Verteidigung von Seattle, sondern mit dem Angriff der Sowjets auf Berlin. Und den kommandieren wir selbst!
An den Grundlagen von World in Conflict ändert sich dabei nichts. Wir kontrollieren eine kleine Gruppe von Soldaten, die wir uns aus einem Kontingent von Truppentypen aussuchen. Je nach Mission sind das Panzer, Infanteristen, Hubschrauber oder Unterstützungseinheiten wie Reparaturfahrzeuge oder Artillerie. Die Kämpfer lassen wir direkt an der Front abwerfen, Basisbau gibt es nicht. Wenn uns ein Panzer verloren geht, dürfen wir Ersatz ordern. Dieses System funktioniert ausgezeichnet und sorgt zusammen mit der flinken Kamerasteuerung über WASD-Tasten und Maus für schnelle, actionreiche Gefechte.
Schlaflos in Seattle
Drei der sechs neuen Schlachten der Complete Edition finden auf bereits bekannten Karten statt, die bislang dem Multiplayer-Modus vorbehalten waren. Langweilig wird’s da trotzdem nicht, denn die Missionen sind wie gewohnt abwechslungsreich und spannend in Szene gesetzt.
Die Complete Edition stellt dabei auch Identifikationsfiguren auf Seiten der Sowjets vor: Da gibt’s den erfahrenen Oberst Orlovsky, der seine Truppen zwar mit eiserner Hand führt, aber dennoch mit seinem Gewissen ringt, oder seinen verblendeten Neffen Malashenko, der von Rachegelüsten getrieben wird. All das macht die Complete Edition zu einem bewegenden Einzelspieler-Erlebnis.
Im Multiplayer-Modus bleibt World in Conflict Genre-Primus, jedoch bietet die Complete Edition keine zusätzlichen Einheiten und nur drei neue Mehrspieler-Karten. Für World in Conflict-Veteranen enthält die Complete Edition also nur wenig Neues. Taktik-Fans, die das Spiel bislang im Regal gelassen haben, sollten aber unbedingt zugreifen.
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