Das meint der Warships-Profi
Wir haben beim Launch-Event von World of Warships den YouTuber, Blogger und Wargaming-Experten Andreas »EiKarrRamba« Stürmer getroffen. Er veröffentlicht auf www.wg-news.com und in seinem YouTube-Kanal »EiKarrRamba« jede Menge Tutorials, Let's Plays und Modding-Tipps. Wir haben ihn nach seiner Meinung zum neuen Inhaltspatch befragt:
Inwieweit denkst du wird sich das Gameplay und das Metagame nach der Integration der deutschen und russischen Schiffe in World of Warships verändern, wenn überhaupt?
Andreas Stürmer: Das Gameplay wird sich meiner Meinung nach drastisch verändern, denn die sowjetischen Schiffe unterscheiden sich in ihrer Spielweise komplett von allen anderen Vertretern der Zerstörer-Klasse bisher: Mit hoher Durchschlagskraft und kurzen Torpedoreichweiten bilden sie eine echte strategische Alternative und werden die Matches taktisch abwechslungsreicher und dynamischer machen, indem die Rolle völlig neu interpretiert werden kann und muss.
Die deutschen Kreuzer wiederum orientieren sich gerade mit ihrer hohen Reichweite eher an die Schlachtschiff-Klasse. Wenn der deutsche Tech-Tree hoffentlich bald eingeführt wird, kann da auch noch mal viel passieren. Das taktische Spektrum wird einfach insgesamt breiter und das Spiel dadurch bereits in der Schiffsauswahl spannender.
Wargaming bemüht sich auch bei World of Warships wieder um historische Akkuratesse, verbunden mit einem klassischen Stein-Schere-Papier-Prinzip in Bezug auf die Klassenstärken und -schwächen. Passt das zusammen?
Andreas Stürmer: Es ist schwierig, auf einer Seite das Stein-Schere-Papier-Prinzip im Spiel unterhaltungsfähig und funktionierend aufrecht zu erhalten, und auf der anderen Seite historisch akkuraten Detailreichtum zu verwirklichen. Die Leute vergessen allerdings ab und an, dass Warships und Tanks immer noch Videospiele sein sollen. Dass ein »Tiger« und ein »T-34-85« in der Realität nicht in gleichen Tier-Stufe unterzubringen sind, weiß jeder, der sich ein bisschen auskennt.
Aber am Ende des Tages zählt das Gameplay und zahlreiche Details sind ohnehin bereits toll integriert. Viele Experten bei Wargaming reisen jeden Tag quer über den Globus und machen einen sehr guten Job, um die alten Panzer und Schiffe wieder auferstehen zu lassen. Das ist das Besondere an diesen Spielen!
Was denn nun? Tanks, Warships oder Planes?
World of Warplanes wird hoffentlich einen Reboot bekommen, der ausbleibende Erfolg ist nicht zuletzt dem extrem hohen Schwierigkeitsgrad, der automatisch durch die realistische Steuerung eines Flugzeuges entsteht, geschuldet. Da muss man nochmal ran.
World of Warships wird erst einmal für World of Tanks keine direkte Konkurrenz im Hinblick auf die Userzahlen darstellen. Dafür sind Gameplay und Zielgruppe tatsächlich zu unterschiedlich. Bei Tanks sind die Runden kürzer, World of Warships ist strategischer. Ich finde es aber eine gute Ergänzung und Alternative zu den Tanks. Der Erfolg steht und fällt jedoch mit der Clan-Integration. Und auf die warten wir noch.
Für alle Titel gilt: Leicht zu lernen, schwer zu meistern! Casuals kommen schnell rein, ballern zwei, drei Ründchen und machen wieder aus, während Hardcore-Zocker monatelang ihren Spaß am großen strategischen Spektrum der Titel haben werden.
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