Seite 2: Das neue Spiel der Genshin-Macher hinterlässt mich ratlos

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Das wird noch gut, aber …

Ähnlich geht es mir mit dem Action-Kampfsystem von Zenless Zone Zero. Das sieht auf den ersten Blick super spaßig aus. Genau wie in Genshin Impact habe ich ein Team aus mehreren Charakteren, die ich abwechselnd im Kampf spiele. Sie alle haben unterschiedliche Waffen und zwei Fähigkeiten: eine Spezialattacke und eine ultimative Fähigkeit.

Alle Charakter spielen sich anders, doch mehr als auf meine Maustaste hämmern, tue ich bei keinem. Alle Charakter spielen sich anders, doch mehr als auf meine Maustaste hämmern, tue ich bei keinem.

Statt ständigen Angriffen meiner Gegner auszuweichen, kann ich durch das richtige Timing auch einfach den Charakter wechseln und zu einem Konter ausholen. Manchmal kann ich dadurch sogar eine Kombo auslösen und zwischen mehreren Charakteren hin und herspringen. Action ist also im Übermaß vorhanden. 

Genau wie bei der Story empfinde ich nach anfänglicher Euphorie aber schnell Ernüchterung.  Mir wird schnell klar, dass ich effektiv nur stumpf auf meine linke Maustaste hämmere und keine Gegnerangriffe auswendig lernen oder Strategien entwickeln muss. Kein Kampf ist wirklich schwierig.

Das soll laut verschiedensten YouTubern im Endgame anders werden. Aber ganz ehrlich: Möchte ich mich durch 10 Stunden dröges Gemetzel quälen, bevor mir das Spiel beweist, dass es auch anders geht?

Miniwelt mit Minispielen

Die zweite große Gameplay-Komponente ist eine Art Fernseher-Minispiel, bei dem ich von Bildschirm zu Bildschirm springe, Fässer auf Buttons schieben muss oder eben in Kämpfe verwickelt werden.

Denn: Zenless Zone Zero hat keine Open World oder gar eine teiloffene Welt. Stattdessen finden die Kämpfe in den Hollows meistens in arenaartigen Minigebieten statt, während sich mein Leben außerhalb der Katastrophen rund um meinen Laden abspielt. 

All meine geschilderten Eindrücke könnt ihr euch auch in einem Gameplay-Video ansehen, das ich während der Beta aufgenommen habe:

Zenless Zone Zero: Schaut euch Teile der Story und einen Kampf an Video starten 8:38 Zenless Zone Zero: Schaut euch Teile der Story und einen Kampf an

Alles dazwischen passiert in der Fernseherwelt, die einer Art Rätselminispiel gleicht. Hin und wieder sind die Rätsel recht kreativ, auf Dauer fühlt sich das Ganze aber auch eher an wie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Das ist schade, weil ich, wie bereits oben erwähnt, das Setting und die Story durchaus spannend finde.

Ein Schritt vor, zwei zurück

Rund um die Fernsehwelt, die Hollows und mein Leben auf der Einkaufsstraße gibt es natürlich noch eine Reihe von Ressourcen-, Währungs- und Ausrüstungssystemen. Auch das Gacha, also die Ingame-Charakter-Lotterie mit zugehörigem Ingame-Shop, darf nicht fehlen. Dabei ziehe ich Lose und bekommen nach Zufallsprinzip Charaktere und Ausrüstungsgegenstände unterschiedlichster Seltenheitsstufe.

Eine Umrechnung der Preise war in der Beta noch nicht verfügbar. Eine Umrechnung der Preise war in der Beta noch nicht verfügbar.

Das kenne ich bereits von Genshin Impact und Honkai Starrail und in der Regel stört mich dieses System auch nicht. Irgendwie muss das Free2Play-Spiel ja Geld verdienen. Anders als bei den beiden anderen Spielen des Publishers, greift Zenless Zone Zero aber auf eine alte Mechanik zurück, die sie bei ihren Vorgängern abgesägt hatten.

Ihr braucht für alles, was ihr tut, Energie. Und die füllt sich entweder über Zeit oder mit eurem Portemonnaie. Bisher war es immer so, dass nur einzelne Engame-Elemente mit diesem Energie-System funktioniert haben. Etwa wenn ihr in Genshin Impact besonders gute Ausrüstungsgegenstände sammeln wolltet. 

Für eine Storymission gebe ich 20 Energie aus. Für eine Storymission gebe ich 20 Energie aus.

Warum sie dieses System nun aber auch auf die Haupt- und Nebenquests ausweiten, erschließt sich mir nicht. Im Gegenteil: Ich finde es sogar schade, dass ich die Story nicht in einem Zuge von Anfang bis Ende durchspielen kann, sondern gezwungen werde, entweder zu warten oder Kohle auf den Tisch zu legen. 

Für wen eignet sich Zenless Zone Zero - und für wen nicht?

Ich bin wirklich ratlos, was ich von dieser Beta halten soll. Auf der einen Seite habe ich eine fantastische Präsentation, ein spannendes Setting und eine Story, aus der man so viel erzählen könnte. Und auf der anderen Seite, habe ich ein sehr einfaches Kampfsystem, lange Durststrecken bis zu den spannenden Inhalten und Ressourcen, dass mich gefühlt an jeder Ecke zur Kasse bitten möchten. 

Das macht es so schwer für mich, denn ich möchte Zenless Zone Zero gerne mögen. In meinen Augen muss zwischen Release und Beta mindestens noch ein erklärender Prolog und eine ganze Menge Schraubereien an den Ressourcen und dem Gegnerdesign oder Kampfsystem stattfinden. 

Es gibt ein sehr cool gestaltetes soziales Netzwerk. Mehr als eine Spielerei ist das aber nicht. Es gibt ein sehr cool gestaltetes soziales Netzwerk. Mehr als eine Spielerei ist das aber nicht.

Denn aktuell eignet es sich vermutlich nur für Leute, die jeden Abend mal ein halbes Stündchen seichte Unterhaltung wollen oder die Charaktere so sehr ins Herz geschlossen haben, dass sie über die ganzen Fehler hinwegsehen können. Wer aber auf ein Singleplayer Genshin Impact oder ein Honkai Starrail mit Echtzeitkämpfen gewartet hat, wird hier nicht glücklich.

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