»Es gibt zu viele Spiele auf dem Markt«, sagt der Chef eines bekannten Publishers

Zu viel ist einfach zu viel - zumindest aus Sicht des Chefs von Nacon ist der Haufen an täglich erscheinenden Spielen inzwischen schlicht zu groß.

Leidet die Games-Industrie aktuell auch unter einer zu großen Masse an Spielen? Der Nacon Chef meint genau das. Für ihre Spiele halten sie sich deshalb an eine spezielle Strategie. Leidet die Games-Industrie aktuell auch unter einer zu großen Masse an Spielen? Der Nacon Chef meint genau das. Für ihre Spiele halten sie sich deshalb an eine spezielle Strategie.

Entlassungen und Studioschließungen sind aktuell keine Seltenheit - es lief schonmal runder in der Spieleindustrie. Für Nacons Head of Publishing gibt es da einen klaren Grund: Es sind schlicht zu viele Spiele auf dem Markt.

Im Zuge eines Interviews mit gamesindustry.biz sieht der leitende Angestellte des Gollum-Publishers den Ansatz seines Unternehmens, wie sie ihn zum Beispiel mit RoboCop: Rogue City gefahren sind, zwar als erfolgversprechend, hat aber dennoch große Zweifel, was den aktuellen Zustand der Branche angeht.

Nische als Chance

Benoit Clerc blickt beispielhaft zum Marktführer, Steam: Dort erscheinen teils 50 bis 60 Spiele pro Tag, da ist es sehr schwer, die notwendige Aufmerksamkeit für sein Produkt zu erhalten. Manch ein Spiel könne deshalb bereits nach wenigen Tagen als alt gelten. Es wurde ja von etlichen Neuerscheinungen nach hinten gedrängt.

Nacon hat einen Plan: Damit es den eigenen Spielen nicht so ergeht, sei es das Ziel des Publishers aus Frankreich, eine sehr klare Zielgruppe mit einem qualitativ hochwertigen Produkt anzusprechen. Es brauche eine starke Position im jeweiligen Segment, oder übersetzt: ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz.

Denn als mittelgroßer Publisher kann Nacon laut Benoit Clerc nicht mit großen Entwicklern von AAA-Titeln konkurrieren. Für Double-A brauche es diese sehr klare Ausrichtung. Für mehr brauche es einfach mehr Geld und mehr Personal.

Interessanterweise verweist er während des Interviews auch auf Der Herr der Ringe: Gollum. Denn Daedalic gehört zu Nacon. Gollum sei auch Opfer einer zu breiten Ausrichtung geworden.

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Das große Aber

Indes ist längst nicht alles entspannt beim Anvisieren solcher Nischen als Entwickler oder Publisher. Denn auch hier gebe es eine Eskalation:

Die Standards beim Produktionsniveau, der Länge der Erfahrung und das Wissen der Kunden über das Medium nehmen ständig zu.

Das setzte auch mittelgroße Branchenvertreter wie Nacon enorm unter Druck.

Hat der Nacon-Chef da einen Punkt? Oder würdet ihr gar vehement widersprechen? Empfindet ihr die Masse an Releases in den digitalen Ladenfronten als überwältigend oder sucht ihr euch spielend leicht (mit unserer Hilfe) die richtigen Titel für euren Spielegenuss heraus? War es früher vielleicht irgendwie auch spannender, mehr Leerlauf zwischen Titeln zu haben? Teilt uns eure Meinung gerne in den Kommentaren mit!

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