Das Spiel des Jahrzehnts?

Zuerst war ich skeptisch: Unrealistische Pixel-Block-Grafik, und eine in der frühen Phase gammelige Grafik.   Minecraft war für mich der...

von - Gast - am: 21.06.2013

Zuerst war ich skeptisch: Unrealistische Pixel-Block-Grafik, und eine in der frühen Phase gammelige Grafik.

 

Minecraft war für mich der Einstieg in die Welt der Indie-Spiele. Aufgrund von mangelnden Zahlungsmöglichkeiten habe ich das Spiel zuerst in der "Offline-Version", also gecrackt gespielt. Als ich dann meine erste Kreditkarte in den Händen hielt, habe ich aber gerne gezahlt!

Vorab: Bei diesem Spiel gibt es eigentlich keine Spoiler im eigentlichen Sinn. Im Gegenteil: Je mehr Details man kennt, desto besser spielt es sich.

Diese Rezension bezieht sich auf die PC-Version!

Kurzbeschreibung

Minecraft spielt in einer 3d-Pixel-Welt, die aus 1x1x1m großen Blöcken besteht. Der Spieler kann diese abbauen und setzen, entweder im Überlebens- oder Kreativ-Modus. Trotz der einfachen Grafik besitzt das Spiel eine unheimliche Tiefe und einen hohen Wiederspielwert (bzw. Anreiz zum Endlosspiel).

Anders als bei den meisten anderen Spielen ist die Herangehensweise an dieses Spiel eben nicht linear, da das Spielprinzip so elementar ist.

 

Mir erscheint es am sinnvollsten, einige Möglichkeiten einfach mal aufzuzählen:

Singleplayer-Mode

Survival-Mode

Der Survival-Singleplayer ist der wohl bekannteste Spielteil. Ich empfehle allen Neulingen, mit diesem Teil zu beginnen. Man startet mit leerem Inventar und hat dann rund 10 Minuten Zeit, sich auf die erste Nacht vorzubereiten (Siehe auch minecraft.net/game/howtoplay). Einige typische Dinge:

  • Ein Haus, eine Farm bauen und ständig erweitern
  • Ressourcen wie Holz/Stein abbauen
  • Höhlen erforschen, nach Metallen und Diamanten suchen
  • Gegen Monster kämpfen (Nachts und in Höhlen)
  • Die prozedural generierte Landschaft erkunden
  • Crafting und Verbesserung von Waffen, Werkzeugen und Blöcken
  • Maschinen, Fallen und Schaltkreise bauen
  • Die Hölle oder die Endwelt erkunden (inklusive End-Gegner)

Man kann sich zum Teil tagelang mit nur einem dieser Dinge beschäftigen.

Creative-Mode

Für erfahrene Spieler gibt es den Creative-Mode. Hier stehen alle Materialien wie in einer Sandbox unbegrenzt zur Verfügung, außerdem kann man fliegen und ist unverwundbar.

Im ersten Moment hört sich das wie Cheating an. Eigentlich dient der Modus aber nur dazu, große Projekte zu realisieren und dabei den Fokus aufs Bauen zu legen:

  • Burgen, (Raum-)Schiffe, Pixel-Art - alles ist möglich
  • Nachbau von realen Gebäuden, Spielwelten inklusive ganzer Landschaften
  • Testwiese für Survival-Projekte. Ja, es gibt auch TNT ;)

Der Creative-Mode ist wie ein integrierter Level-Editor, aber eben spielbar. Es gibt eine riesige Community, jeder kann seine Bauwerke posten. Beliebt sind sogenannte Adventure-Maps, die dann von anderen Spielern gespielt werden können

Adventure-Mode und Mods

Wie man am Namen erkennen kann, geht es hier um das Abenteuer, nicht um das Abbauen von Blöcken. Egal ob ein Kriminalfall im nachgebauten Paris oder ausgeklügelte Puzzle-Adventures - auch hier gibt kaum Grenzen.

Mods erweitern das Spiel auf eine andere Art. Einige fügen komplett neue Welten hinzu, oder Computer-Blöcke mit lua-Konsole, elektrischer Strom, Bienen, Erdöl, sogar Schusswaffen.

Multiplayer

... mit Freunden

Wer das Spiel einmal gekauft hat, kann mit Freunden jederzeit im LAN spielen. Alle Server werden von Fans gehostet, die Server-Software kann einfach heruntergeladen werden, um schnell über das Internet eine Session mit Freunden zu starten.

... auf großen Servern

Natürlich gibt es auch professionelle Server, wo man zusammen mit anderen Spielern aus allen Ländern der Welt spielen kann. Egal ob Survival, PvP, Creative oder Minigames. Die meisten Server halten sich über Spenden am Leben. Die Community ist überwiegend freundlich, meist bleiben Spieler lange auf dem selben Server, wodurch ein starker Zusammenhalt entsteht.

Der eigene Server

Die letzte große Herangehensweise an das Spiel ist ein eigener, öffentlicher Server. Es gibt tausende von Plugins, zum Beispiel Ökonomie-, Sicherheits- und Minigame-Plugins, mit denen man die Server-Software erweitern kann. Jeder Server ist anders.

Ich persönlich betreibe seit einem Jahr einen Server, der nur durch Spenden finanziert wird. In dieser Zeit habe ich Spieler aus allen Teilen der Welt kennengelernt, und viel über Online-Communities gelernt.

Das konfigurieren und managen eines Servers ist eine Sache für sich, eine ganz andere Erfahrung. Bei welchem Spiel hat man schon die Möglichkeit, seine eigene Community aufzubauen?

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Probleme

Natürlich gibt es auch Probleme mit dem Spiel. Erst einmal ist es sehr Hardware-hungrig und abhängig von Java (was modding wiederum einfach macht).

Wie bei jeder Community gibt es auch hier schwarze Schafe, Spammer, Nazis und andere Idioten. Da die Kontrolle über die Server bei einem selbst liegt, lässt sich das "Problem" schnell lösen ;)

Leider gibt es bisher keine offizielle Mod-Schnittstelle, sodass es immer aufs neue zu Rumgefrickel kommt, mit jedem neuen update!


Manchmal würde ich mir Dinge wie eine bessere Physik-Engine wünschen, um zum Beispiel mit Schiffen und Fluggeräten aus Blöcken aus dem Raster auszubrechen.

Entwichlung

Das Spiel wird ständig weiterentwickelt, dabei geht Mojang auf Wünsche der Community ein.

Dieses Jahr wird wohl die offizielle Mod-Schnittstelle erscheinen, was das Spielen mit Mods wesentlich vereinfachen wird.

Fazit

Man muss sich überlegen, was man hier für 20 Euro (!) geboten bekommt, im Vergleich zu linearen Vollpreistiteln oder einem Kinoabend.

Ich würde das Spiel jedem empfehlen, der mehr will als Schlauchlevels und sinnloses Geballer.


Wertung
Pro und Kontra
  • Preis
  • Update-Politik
  • Tolle Community
  • prozedurale Spielwelt
  • verschiedenste Spielmodi
  • Crafting-System
  • Stil der Texturen
  • Musik
  • komplett "zerstörbare" Umgebung
  • Offline-Mode für Reisen
  • Volle Kontrolle über Savegames, Texturen und Mods
  • Performance auf schwachen Rechnern
  • Keine große Hilfe im Spiel, aber gutes WIKI
  • Kleine Bugs nach Updates
  • Bezahlarten (z.B. kein Steam)

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(3)
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