Fallout 3 + XIII = Borderlands!

Borderlands gilt seit je her als ambitioniertes und sehr interessantes Projekt. Doch erst beim Spielen sieht man, wieviel in Pandora steckt. Für mich das...

von Rupert_The_Bear am: 08.12.2009

Borderlands gilt seit je her als ambitioniertes und sehr interessantes Projekt. Doch erst beim Spielen sieht man, wieviel in Pandora steckt. Für mich das erfrischendste Spiel seit langem und mein Anwerter für das Spiel des Jahres.

Ankunft auf Pandora

Borderlands beginnt, wie ein Film. Eine Geschichte wird von einem Sprecher erzählt, dabei erfährt man schon, wo der Hase auf dem Planeten Pandora läuft. Während die Credits laufen, sieht man schon das Besondere an Borderlands - der wirklich originele und erfrischende Stil, sowol grafisch, als auch vom Humor her.Mir persönlich spricht der Steampunk-SciFi-Western-Mix sehr zu, aber jedem das Seine.
Man kommt am Anfang mit dem Bus an und wird erst von einem kleinen Roboter, genannt ClapTrap (Geschwätz) unter seine Fittiche genommen. Doch schon dabei geht es rund! Das Dorf in dem man ankommt, wird sofort am Anfang von Banditen heimgesucht. Es wird scharf geschossen. Hier offenbart sich der vermutlich größte Unterschied zu normalen FPS - Jeder Treffer wird durch eine Zahl deutlich, das ist der Schaden. Erzielt man einen Kill so ploppt eine weitere Zahl auf, nämlich die Erfahrung.
Der Aspekt erinnert etwas an Fallout 3. Auch der Gewaltgrad kann mit Fallout 3 mithalten. Critical Hits führen nicht selten zu zerplatzten Köpfen oder abgeschossenen Gliedmaßen. Trotz Comic-Looks definitiv nur für Erwachsene.

Auf in die Wildniss!

Direkt nach der Ankunft werden wir beauftragt, dieses und jenes zu erledigen. Die Missionen sind dabei recht abwechslungsreich. Man muss etwas finden und irgendwo einbauen oder jemandem geben (Z.B. Die Beinprothese von T.K. Baha), man soll jemanden aus dem Weg räumen, mehrere Gegenstände finden, sich einen fahrbaren Untersatz besorgen, etc. Langeweile kommt jedenfalls nur selten auf, denn auch wenn man zum 2. oder 3. Mal zu den gleichen Orten reisen muss, so tauchen immer wieder feindselige Bewohner auf. Von denen gibt es ebenfalls genug. Angefangen bei kleinen hundeartigen Mutanten, aufgehört bei fliegenden gepanzerten Ungeheuern. Ab und zu trifft man auf 'freundliche' Gesellen, wie den oben erwähnten T.K. Baha, einen blinden, alten Kauz oder dem Doktor ohne Lizenz Dr. Zed. Kämpfe gibt es jedenfalls genug und je nach Level des Spielers und der Feinde sind sie mehr oder weniger fordernd. Die Mutanten greifen jedenfalls meist frontal an, dafür in Scharen. Menschen, wie Banditen greifen schon taktischer an und benutzen Granaten und die Umgebung zur Deckung.

New Kid on the block.

So gut das Gameplay von Borderlands auch ist, erst der einzigartige Stil macht das Spiel wirklich besonders. Es wurde dank Cell-Shading in einen comichaften Look verpackt und es sieht fantastisch aus. Cell-Shading ist nichts wirklich Neues. Rockstars FPS 'XIII' von 2003 benutzte diese Technik schon und war ebenfalls ein hervorragendes Spiel, doch erst mit Streetfighter IV und Borderlands, also 6 Jahre später kommt sie erst bei bekannteren Labels wieder zum Einsatz.
Auf die Ohren kriegt man ebenfalls einiges. Schreie,Schüsse,coole Kommentare und vor allem die großartige Wester-Angehauchte Musik machen die Presäntation erst komplett.
Seit Half-Life 2 habe ich kein solch stimmiges Gesamtpaket gesehen.
Leider bleibt auch Borderlands nicht von kleineren Unstimmigkeiten verschont. Zu den nervigsten gehören die aufploppende Vegetation und die Schärfung der Texturen nach dem Laden und die Fahrphysik der Autos. Während das erste nur nach dem Laden ist und nur ganz kurz zu sehen ist, was beim Spielen nicht sonderlich stört (Mich zumindest nicht), ist Letzteres ziemlich nervtötend. Das Auto fährt in die richtung in die man guckt, sprich: Man will mit dem Turret zielen und das Auto schwenkt ein, was nicht selten zu Abstürzen in Gruben oder ähnliches führt. Das Spiel war vermutlich nie realistisch gedacht, aber das Fahrverhalten erinnert mich stark an Trackmania. Was da jedoch zum Spass beitrug, ist bei Borderlands ziemlich fehl am Platz.

Fazit

'Never cover a book by it's cover' hat mal ein kluger Mann gesagt und dies trifft genauso auf Borderlands zu. Man sollte sich keine Meinung anhand von ein paar Screenshots bilden, weil man denken könnte, dass das nur was albernes sein könnte. Mit Nichten! Borderlands ist ein origineles, erwachsenes Spiel, von denen es heutzutage nicht mehr viele gibt.
Erst spielen,dann urteilen. Deswegen nehme ich meinen Kommentar zurück, den ich damals beim GS-Test geschrieben habe.
A propos GS-Test: Ich finde die Wertung viel zu niedrig.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Comic-Look,Detailreich,Super Design
  • Sound: Musik,Kampfgeräusche,Coole Sprüche
  • Balance: Für Anfänger zu bewältigen,Respawns
  • Atmosphäre: Absolut stimmiges Gesamtkonzept
  • Bedienung: Leichtgängig,Konfigurierbar
  • Umfang: Lange Kampagne,Motivierender Coop & MP
  • Leveldesign: Schöne Welt, Abwechslungsreiche Orte
  • KI: Je nach Feindtyp unterschiedlich
  • Waffen & Extras: Unendlich Schiessprügel,Viel Equipment
  • Handlung: Schatzjäger-Geschichte der anderen Art
  • Grafik: Nachladende Texturen
  • Sound: Wiederholungen von Texten
  • Balance: Wird schnell brutal schwer
  • Atmosphäre: Teilweise leere Welt
  • Bedienung: Fahrverhalten verkorks,Fummelige Menüs
  • Umfang: Wieso sind nicht mehr Spiele so lang?
  • Leveldesign: Teils lange Laufstrecken
  • KI: Aussetzer, Masse statt Klasse bei Mutanten
  • Waffen & Extras: Keine
  • Handlung: Geht teils etwas unter

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(5)
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