Geisterjagd

2005 machte sich der deutsche Entwickler Deck 13 mit »Ankh« einen Namen am Adventuremarkt. Seither hat sich einiges getan. Mit den Fortsetzungen zu...

von Geron1985 am: 05.09.2013

2005 machte sich der deutsche Entwickler Deck 13 mit »Ankh« einen Namen am Adventuremarkt. Seither hat sich einiges getan. Mit den Fortsetzungen zu Ankh, sowie dem neuen Franchise Jack Keane hat Deck 13 es geschafft, sich auch am Markt zu etablieren.

Mit »Haunted« erschien 2011 nun das dritte Franchise des ambitionierten Entwicklers. Das Spiel entführt den Spieler in die Stadt London des 19. Jahrhunderts. Das Mädchen Mary ist ein Waisenkind und lebt auf der Straße. Eines Tages landet sie im Labor einer durchgeknallten Wissenschaftlerin, die sich unsterblich machen will und dafür an Leichen und Geistern herumexperimentiert. So weit, so verrückt. Das Problem ist nur: Mary ist noch gar nicht tod. Dies soll sich jedoch bald ändern, wenn es nach der Wissenschaftlerin Lady Ashcroft und ihrem etwas dümmlichen Laufburschen und Leibwächter Nathan geht.

Zum Glück gelingt der jungen Mary jedoch die Flucht, auf der sie sechs Geister kennen lernt. Mit ihnen zusammen will sie nun endgültig ein Rätsel lösen, das schon lange auf ihrem Gewissen lastet. Das Geheimnis um den Tod ihrer Schwester.

 

Rätsel

 

Das Rätseldesign bestht aus klassischen Kombinationsrätseln, jedoch werden diese in »Haunted« durch kreative Geisterrätsel erweitert. Jeder der sechs Geister, die Mary auf ihrer Reise trifft, besitzt eine ihm eigene, besondere Fähigkeit, die Mary in bestimmten Situationen einsetzen kann und muss. Manchmal kann man die Fähigkeiten der Geister auch miteinander kombinieren, um sein Ziel zu erreichen.

Die Rätsel sind stets logisch und gut nachzuvollziehen. Leider konnte das Potenzial der Geisterrätsel nicht ganz genutzt werden. Man hat so den Eindruck, dass da einfach noch mehr drin gewesen wäre und die Geister nicht konsequent genug genutzt wurden.

Leider fallen die Rätsel ansonsten nicht ganz so kreativ aus und sind für fortgeschrittene Abenteurer etwas zu leicht.

7,5/10

 

Story

 

Die Geschichte um Marys Schwester ist durchaus sehr gelungen und schön umgesetzt. Es gibt einige Wendungen im Spiel, die man so nicht vorhersieht. Man kann sich also auf die eine oder andere Überraschung gefasst machen.

Die Mischung aus Gruselgeschichte und Komödie funktioniert hervorragend. Deck 13 hat hier eine sehr gute Mischung aus düsterer Atmosphäre und Witz geschaffen. Die Spannung wird langsam aufgebaut und spitzt sich am Ende zu.

»Haunted« erzählt eine schöne, wenn auch nicht herausragende Story.

8/10

 

Atmosphäre

 

Grafisch ist »Haunted« durchaus gelungen, auch wenn es hier und da noch Verbesserungspotenzial besteht. Die Charaktere sehen, wie man es auch aus den vorherigen Deck 13 Adventures kennt, etwas wie Plastikfiguren aus. Außerdem sehen die Texturen von Nahem etwas matschig aus. Dafür erzeugt die Comicgrafik in Verbindung mit der düsteren Beleuchtung den selben wunderbaren Mix aus Gruselgeschichte und Komödie, den auch Story hervorruft. Somit passt die Grafik sehr gut zur erzählten Handlung.

Auch die Soundkulisse ist sehr stimmig und untermalt Story und Grafik nochmal zusätzlich.

Zu guter Letzt ist auch die Sprachausgabe sehr gelungen. Die Synchronsprecher sind sehr professionell und jedem Spieler sollte der eine oder andere Synchronsprecher bekannt vorkommen. Bei mir persönlich sorgte vor allem Thomas Danneberg in der Rolle des Geistes von William Wallace für ein schönes Aha-Erlebnis und machte sofort wieder Lust auf die alten Monty Python Filme.

9/10

 

Balance

 

Wie in der Kategorie Rätsel bereits angesprochen, sind die Rätsel leider recht einfach ausgefallen und stellen erfahrene Abenteurer vor keine allzu große Herausforderung. Für Genre-Neulinge hingegen ist der Schwierigkeitsgrad ideal, nicht zu einfach, aber auch nicht schwer. Außerdem verfügt das Spiel über eine gute Rätselhilfe.

Der Schwierigkeitsgrad unterliegt im Spielverlauf nur geringen Schwankungen und hält fast durchgehend sein Niveau.

8/10

 

Umfang

 

Leider ist »Haunted« mit einer Spielzeit von etwa 7 Stunden auch für Adventure-Verhältnisse etwas kurz geraten. Das Spiel kommt auf einer Disc in einer Plastik-DVD-Hülle, der ein gedrucktes, 20-seitiges Handbuch beiliegt.

Für Adventure-Profis ist »Haunted« ein nettes Spiel für Zwischendurch, an dessen Geschichte man gut Spaß haben kann, für Neulinge, die gerade erst mit Adventures anfangen, ist es ein sehr guter Einstieg.

7/10

 

Fazit

 

39,5/50 -> 79%


Wertung
Pro und Kontra
  • Schöne Atmosphäre
  • Gelungener Grusel-Comedy-Mix
  • Innovative Geisterrätsel
  • Synchronstimme von John Cleese :D
  • Kurz
  • Für Profis zu einfach

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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