Was für ein Triumph

Meine Überschrift die nicht nur eine Anspielung an den Titel der Gggmanlives Review zu den beiden Portal spielen sein soll, sondern auch ganz allgemein...

von MattisHammer am: 02.11.2017

Meine Überschrift die nicht nur eine Anspielung an den Titel der Gggmanlives Review zu den beiden Portal spielen sein soll, sondern auch ganz allgemein nicht besser passen könnte, um diese Spiele zusammenzufassen. 

Die meisten werden beide Spiele gespielt haben, da man fast nur gutes hört und weitestgehend, wenn auch nicht so schlimm wie bei Half-Life an jeder Ecke damit konfrontiert wird. 

Diese Review handelt zwar von Portal 2, doch will ich es mir nicht nehmen lassen, Teil 1 zumindest kurz zu behandeln:

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Portal (2007):

War eigentlich als Zugabe der Orange Box in der sich auch Half-Life 2 mit all seinen Episoden, sowie Team Fortress 2 befand gedacht. Nicht mehr als ein kleines 2 Stunden langes Rätsel spiel mit Portalen, das aber beliebter wurde als gedacht, weswegen ein Nachfolger in Arbeit ging. 

Das erste Portal ist eigentlich ziemlich Basic. Es gibt die Portale, ein blaues, ein oranges, 20 Testchamber in welchen man die Rätsel löst, eine KI namens Glados, die das gesamte Spiel über die einzige sprechende Person ist, da die Frau die man spielt stumm bleibt und keine anderen Figuren außer vielleicht die Turrets existieren. Dabei schafft das Spiel eine isolierte und einsame Atmosphäre aufzubauen und Glados die eine tolle Sprecherin hat (vor allem im Original), welche Sarkastisch, Angst einflößend, sowie nett und hinterhältig sein kann. Dabei wechselt sie all das binnen von Sekunden, wodurch Glados unvorhersehbar wirkt. Und was man nicht vergessen darf das sie eine KI ist, die mit eigentlich emotionsloser und elektronischer Stimme redet. Das ist dann auch noch das beeindruckenste an Teil 1. Die Rätsel machen Spaß, auch wenn sie nicht allzu fordernd sind, die Geschichte bleibt interessant und ist so schnell vorbei wie sie angefangen hat. Trotzdem sollte man es gespielt haben, vor allem wenn man Teil 2 mag oder noch spielen will. Den ersten Teil zu kennen macht das Erlebnis im zweiten Teil noch etwas intensiver

Allerdings merkt man dem ersten Portal stark an das es nur ein erster Test war ob diese Art Spiel gut ankommt. Texturen und anderes wurden aus Half-Life 2 übernommen und in Portal eingefügt, was wie Half-Life 2 auch auf der Source-Engine läuft, weswegen es heute noch ganz gut aussieht und auf neueren Betriebssystemen ohne Probleme funktioniert.

Schade auch das die Bonus-Testchamber im ersten Portal nicht mehr als ein rehash der original Chamber aus dem Hauptspiel sind. Davon gibt es sechs an der Zahl, die zum durchspielen rund eine Stunde dauern. Zwar gibt es immer einen Twist, wie zum Beispiel das alle Turrets in einem Käfig sind wodurch sie nicht umgeworfen werden können, was die Herangehensweise an den Chamber ändert. Trotzdem lohnt es sich nicht wirklich, deswegen die sechs Bonus-Testräume zu spielen. Da hätte ich mir eher neue, sehr viel schwerere Testräume gewünscht.  

Portal 2 (2011) Ein Nachfolger wie er im Buche steht:   

Wie vorher angeschnitten muss man den ersten Teil nicht gespielt haben um den zweiten genießen zu können. Zwar wird das Erlebnis etwas intensiver, wenn man es getan hat, doch führt einen der zweite Teil genauso gut an seine Spielmechaniken heran, ohne das Vorwissen nötig wäre. Auch die Geschichte versteht man ohne Vorkenntnisse. Bis auf die Interaktionen zwischen Glados und dem Spieler, die mit Vorkenntnissen besser funktionieren und mehr Gewicht haben kümmert sich Portal 2 geschichtlich kaum um seinen Vorgänger. Trotzdem ist die beste Art diese Spiele zu spielen, beide in einem Rutsch, hintereinander durchzuspielen.

Portal 2 nimmt sich das Grundprinzip seines Vorgängers, erweitert es um ne menge neuer Spielmechaniken, wie zum Beispiel Laser, die durch Kisten umgelenkt werden können, Strahlen in denen man schweben kann, Gele die einen schneller machen, auf denen man höher springt oder die Flächen auf denen keine Portale entstehen können für Portale möglich machen.

Die Anzahl der Neuerungen und Verbesserungen zum Vorgänger sind mehr als vorbildlich. Ich habe es selten erlebt das ein Nachfolger alles und ich meine wirklich alles was sein Vorgänger gut gemacht hat besser machte und dazu eine große Anzahl Neuerungen bietet, die nicht nur hineingeworfen wurden um eine Neuerung zu haben, sondern gut funktionieren und alle Spaß machen.

Dazu kommen zwei neue Charaktere wie Wheatley einen Roboter der mit dir fliehen will, aus versehen Glados wiederbelebt, nachdem man sie im Vorgänger getötet hatte und Cave Johnson der über alte Audiobänder spricht und der damalige Chef von Aperture Science war. Hier dürfte dann auch der beste Moment sein den Synchronsprechern im Englischen Tribut zu zollen. Ellen McLain spricht wie schon im Vorgänger Glados und macht einen genauso guten Job. Da ich weiter oben schon über Glados und ihre Stimme geschrieben habe werde ich das hier nicht nochmal wiederholen. Trotzdem eine tolle schauspielerische Leistung. Neu ist vorallem Wheatley mit der gerade anfangs viel mit einem redet. Gesprochen wird er von Stephen Merchant den die meisten wahrscheinlich sogar kennen. Viele Dialoge von Wheatley sind extrem lustig und bleiben einem teilweise später noch im Kopf. Dann gibt es noch Cave Johnson der in der späten mittleren Hälfte Glados und Wheatley ersetzt. Hier hat J.K. Simmons einen tollen Job gemacht. Wie immer halt. 

Damit ist die Geschichte des Nachfolgers auch besser als davor. Nicht nur wird der Cast durch weitere Charaktere erweitert, die nicht nur toll gesprochen, sondern auch interessant sind. Die Geschichte ist (wahrscheinlich aufgrund eines weit höheren Budgets und mehr Mitarbeitern) besser inszeniert und so spannender und greifbarer. Das gesamte Spiel wird dadurch aufgewertet. Außerdem ist sie auch weit lustiger als im Vorgänger. Was auch aus Half-Life übernommen wurde ist die Art der Inszenierung. Alles was passiert, geschieht um einen herum und "Zwischensequenzen" geschehen ohne das dir das Spiel die Möglichkeit der Kontrolle nimmt. Zumindest bis auf einige wenige und überschaubare Ausnahmen, wie die Endsequenz. Dadurch ist man noch tiefer im Spielgeschehen und das Spiel schafft es noch mehr Immersion zu erzeugen.

Dazu kommt das die Rätsel nicht mehr vollständig in den Testchambern stattfinden, sondern in die Geschichte und Level eingebunden sind. So kommt es auch das man eine Maschine hat die kaputte Turrets verbrennt und aussortiert. Um Glados die Turrets zu nehmen muss man also einen der kaputten Turrets auffangen und in den Scanner einspeisen, damit nur noch die kaputten durchgelassen und die funktionierenden verbrannt werden. Die Rätsel sind besser designt, durchdacht und besser in die Welt eingewoben.

Außerdem wird uns das erste mal Hintergrund Geschichte zu Glados und der gesamten Firma und ihren Untergang geboten. Man erfährt wer Glados war, bevor sie eine KI wurde, warum die Firma den Bach runter gegangen ist, während man sich durch die alten und verkommenen Anlagen rätselt und Cave Johnsons (Im Original J.K. Simmons) zuhört, der über die Jahre kränker und fertiger wird. 

Es wird auch nicht repetitiv. Das Spiel hält dich immer auf trab, lässt es nie langweilig werden und auch wenn es mit 5 Stunden Spielzeit nicht allzu lang ist und ruhig etwas länger hätte sein können, bleibt es diese Zeit über mehr als nur Unterhaltsam. Gerade das es einem alle halbe Stunde eine neue Spielmechanik vorstellt, sorgt für ständige Abwechslung.

Die Musik von Kelly Bailey ist ziemlich gut. Meistens eher im Hintergrund und nur an Bestimmten Stellen tritt sie hervor. Gerade das macht die Musik so gut, die sich sogar an das Spielgeschehen anpasst. So wird die Musik etwas verzerrt und schneller wenn man über oranges Gel sprintet. Vorbildlich.

Auch die Technik ist vorbildlich. Die Source-Engine die wieder einmal genutzt wurde, sorgt für gute Animationen, schöne Texturen und tolle Szenerie. Es gibt keine Bugs oder Abstürze, hin und wieder Clipping Fehler, welche kaum auffallen. Dieses mal sieht das Spiel auch weit schöner aus und lässt sich sogar heute noch gut ansehen. Es gibt mehr Details als im Vorgänger und die Szenerie wirkt weniger Steril als vorher. Nur die Ladezeiten, welche zwar Source typisch gehalten sind aber nun denn ganzen Screen einnehmen reißen einen immer wieder aus dem geschehen, auch weil sie recht häufig vorkommen. Trotzdem sieht vor allem Teil 2 heute noch ziemlich gut aus.

Neben dem Singelplayer gibt es dann noch einen Koop-Modus, welchen ich aber nicht gespielt habe und eine Möglichkeit eigene Testchamber zu erstellen und diese Online zu veröffentlichen. Natürlich kann man dann auch die Testräume anderer spielen. 

Fazit:

Mit einem großartigem Ende und neben dem Singelplayer weiteren Modi, wie einem Koop Modus kann ich Portal 1 + 2 jedem empfehlen der Rätselspiele mag. Beide sind auch nicht unglaublich schwer sondern halten einen soliden Schwierigkeitsgrad. Mit 7 bis 9 Stunden Spielzeit für beide Spiele und nur dem Singelplayer kann man dann auch zufrieden sein. Hinzu kommt das beide sowieso regelmäßig auf Steam reduziert sind und deswegen preislich nicht abschrecken sollten.

Ich freue mich über konstruktive Kritik. Vielen Dank im Voraus. 


Wertung
Pro und Kontra
  • Die Geschichte (Erzählweise)
  • Inszenierung
  • Level Design
  • Technik
  • Sprecher (Original)
  • Guter Schwierigkeitsgrad
  • Abwechslung und Neuerungen
  • Etwas kurz mit 5 Stunden (Nur auf Singelplayer bezogen)
  • Ladezeiten

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(5)
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