Was steht hinter den X-Millionen Waffen?

Gearbox - der Entwickler - selber warb damit, dass Borderlands mehrere Millionen Waffen habe. Das Stimmt so auch und ist beeindruckend. Gegner im Spiel lassen...

von Vercetti III am: 15.09.2014

Gearbox - der Entwickler - selber warb damit, dass Borderlands mehrere Millionen Waffen habe. Das Stimmt so auch und ist beeindruckend. Gegner im Spiel lassen zufällig ausgewählte Waffen fallen. Diese hebt man auf und vergleicht sie mit den Waffen die man schon hat - Dabei werden einem verschiedene Werte angezeigt: Schaden, Genauigkeit usw.. Was ja auch soweit gut funktioniert und spaß macht, nur muss das Spiel, welches um dieses Waffensystem gebaut wurde auch überzeugen.

 

Rumliegende Ideen für gute Charaktere


Borderlands wirft einen in eine karge Wüstenwelt auf dem Planeten Pandora. Dort begrüssen uns Waffenhändler und Geschäftsmann Marcus sowie der kleine Roboter Claptrap. Gerade letzterer ist zu einer art Maskottchen der Reihe geworden - und das zurecht. Gearbox kann hier sehr mit (oft schwarzem) Humor punkten: Claptrap ist ein wenig trottelig, ängstlich und kann die Aufgabe, für die er geschaffen wurde, meist nicht erfüllen: Das Öffnen von Türen. Dafür freut er sich immer sehr, wenn er wieder zeigt, dass er ganz toll tanzen kann. Aber auch wenn er besonders heraussticht; Beinahe jeder Charakter in Borderlands ist auf seine eigene Weise verrückt und witzig. Schade nur, dass mit den Charakteren nicht allzu viel gemacht wurde. Es gibt kaum vertonte Dialoge im Spiel -was auch dem Storytelling sehr schadet. Um etwas mehr herauszufinden, über die Charaktere und darüber was man macht, muss man sich schon die Questbeschreibungen durchlesen. Aber die meisten Charaktere bleiben auch so einfach zu blass. Insbesondere Commandant Steele; Die Frau ist der Bösewicht in dem Spiel, und zugleich die am wenigsten interessante Person im Spiel. Insgesamt scheint es, als wären überall gute Ideen für Charaktere, die einfach nicht genutzt werden.

 

F@!k Zensur!


Ok, das ist nicht der große Kritikpunkt, aber mir gefällt nicht, wie stark die deutsche Version zensiert wurde. Nicht nur, dass keine Körperteile abtrennbar sind: Es sind keinerlei Blutspritzer vorhanden. Warum das bei Borderlands eine Rolle spielt? Das Spiel will einem übertriebene Gewalt zeigen in einer Welt, die von kranken Psychopathen regiert wird, das mit schwarzen Humor vermischenund in einem Comiclook darstellen. Die Gewalt in Borderlands trägt tatsächlich zur Atmosphäre bei und hätte meines erachtens nach nicht rausgeschnitten werden sollen.

 

Tag ein Tag aus das gleiche machen


Allgemein hat das Spiel vor allem auch ein Problem mit der Abwechslung. Viele Missionen sind standard RPG-Quests: Töte 10 davon, sammle 15 davon, geh dahin. Selten kommt beim Gameplay etwas Abwechslung mit rein. Hinzu kommt, dass die Landschaften aus Wüsten, Felsen und Müllkippen bestehen und damit auch optisch nicht sehr viel Abwechslung vorhanden ist. Egal, wie trostlos und dreckig die Welt aussehen soll; irgendwann hat man einfach genug braun, beige und grau gesehen! Was die Gegner betrifft, kommen immerhin auch im späteren Spielverlauf noch neue Gegnertypen hinzu, die zwar keinen Innovationpreis gewinnen, aber immerhin gibts einigermaßen viele, die sich dank unterschiedlicher Eigenschaften und Angriffe auch im Kampf unterschiedlich anfühlen.

 

Spannungskurve


Wie bereits gesagt, gibt es kaum vertonte Dialoge im Spiel, was sich negativ auf das Storytelling auswirkt. Dabei ist die Spielfigur auf den Planeten gekommen, um ein Abenteuer zu erleben und einen Schatz aus einer Legende (genannt: Die Kammer) zu finden. Will man über dieses Abenteuer mehr erfahren, muss man unbedingt die Nebenmissionen machen, bei denen es darum geht, die Tagebucheinträge von Wissenschaftlerin Patricia Tannis zu finden. Diese sind überall verteilt und erzählen die Geschichte wie Tannis auf den Planeten kam, um Hinweise auf die Kammer zu finden. UND sie sind vertont! Also das beste, was das Spiel Storytechnisch zu bieten hat. Erst gegen ende des Spiels kommt die Haupthandlung dann doch noch ein wenig in fahrt.

 

Mehr Diablo als CoD


Das ganze Spiel wirkt mit Waffe, bei denen man Werte und Fähigkeiten vergleicht schon nicht, wie ein typischer Shooter. In welchem CoD war es schon wichtig, zu wissen gegen welche Gegner Schockwaffen nützlich sind? Stattdessen geht Borderlands stark richtung RPG. Die Einbindung von RPG-Elementen funktioniert dabei sehr gut. Man wählt zu Beginn aus 4 Klassen aus, jede hat eine Spezialfähigkeit und Skilltrees. Sich bei jedem Levelup zu fragen, worauf man seinen gewonnen Skillpunkt anwenden will funktioniert großartig: Will man auf mehr Schaden, mehr Leben skillen oder will man was an der Fähigkeit seines Charakters verbessern. Das ist genau das, was an dem Spiel am meisten motiviert.

 

Fazit


Borderlands hat eindeutig einige Kritikpunkte. Dennoch kann der RPG-Shooter-Mix mit schwarzem Humor einen - gerade mit den RPG-Elementen - dazu bringen das Spiel durchzuspielen - sei es alleine oder mit Freunden im Koop. Wer sich denkt, das Spiel sieht interessant aus, kann durchaus zugreifen. Man sollte sich nur nicht zuviel (insbesondere im Bereich Story) erhoffen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Guter Mix aus Shooter- und RPG-Elementen
  • Interessanter Grafikstil
  • Schwarzer Humor
  • Schlechtes Storytelling
  • Blasse Charaktere
  • Zu wenig Abwechslung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(1)
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