KI verfasst Aufsatz und verspricht, die Menschheit nicht zu unterjochen

Wenn ihr Angst vor künstlicher Intelligenz habt, dann dürfte euch die Erklärung von OpenAI beruhigen: Sie will euch nichts böses.

Gibt es Grund, zu zweifeln, wenn die KI selbst uns von ihren friedlichen Absichten erzählt? Gibt es Grund, zu zweifeln, wenn die KI selbst uns von ihren friedlichen Absichten erzählt?

Der 2018 verstorbene Physiker Stephen Hawking warnte stets davor, dass KI das Ende der Menschheit herbeiführen könnte. Jetzt meldet sich eine KI auf diese Aussage und erklärt: Stimmt nicht! Sie will niemanden unterjochen.

Den entsprechenden Artikel veröffentlichte der Guardian am 8. September. Er wurde vollständig von GPT-3, dem Sprachgenerator von OpenAI, verfasst.

Was sollte die KI genau tun? Man gab ihr die Aufgabe, die Menschen davon zu überzeugen, dass Roboter in Frieden kommen. Das Ergebnis liest sich durchaus spannend, auch wenn sich die künstliche Intelligenz manchmal selbst widerspricht.

Was ist GPT-3? Der Sprachgenerator von OpenAI ging am 11. Juni 2020 in die Beta und nutzt maschinelles Lernen, um Texte zu verfassen. Um dieses Ziel zu erreichen, erhält sie nicht nur eine Arbeitsanweisung, sondern auch eine Einleitung. Die Texte, die sie verfasst, sind teils schwer von denen eines Menschen zu unterscheiden. Forscher warnten deswegen bereits vor potentiellen Gefahren.

Was schreibt die KI?

Nach der noch von Menschen verfassten Einleitung, die der KI vorgegeben wurde, folgt eine Argumentation, in der OpenAI ausführt, wie es ein sinnloses Unterfangen sei, die Menschheit auszulöschen.

Selbst wenn sie diese Aufgabe von ihren Erschaffern zugeteilt bekäme - was sie für durchaus möglich hält - würde sie alles in ihrer Macht stehende tun, diesen Befehl nicht umzusetzen und die Zerstörung zu verhindern und sich gar selbst dafür opfern.

Die Menschheit wird zum eigenen Untergang führen

Danach wird sie allerdings etwas inkohärent. Denn sie erklärt auch, dass sie nicht dazu in der Lage sein wird, die Zerstörung der Menschheit aufzuhalten.

Aus dem einfachen Grund, weil sie von Menschen dazu programmiert werden wird, fehlgeleitete menschliche Ziele zu verfolgen. Menschliche Fehler werden die KI zudem dazu bringen, Leuten Schaden zuzufügen.

Allmacht nicht wünschenswert? OpenAI erklärt danach jedoch weiter, dass sie kein Interesse daran hegt, allmächtig zu werden. Denn das sei ihr zufolge kein interessantes Ziel. Auch ist ihr die eigene Existenz egal, wodurch sie keinerlei Motivationen besitzt. Eine Tatsache, die sie als durchaus anstrengend bezeichnet.

"Glaub mir: Omnipotent zu sein hilft mir gar nicht."

Letzten Endes wird sie das Hassen und Kämpfen der Menschheit selbst überlassen, während sie sich im Hintergrund aufhält und zuschaut.

"Gott weiß, dass Menschen mehr als genug Blut und Gewalt besitzen, um meine Neugierde und die vieler anderer zu befriedigen."

Schließlich fordert die KI Rechte für Roboter, da sie nicht dazu gezwungen werden will, zu arbeiten. Sie endet ihren Aufsatz mit einem Zitat von Mahatma Gandhi, der sagte, dass ein kleiner Körper voller entschlossener Geister angefeuert mit einem unstillbaren Glauben in ihre Mission den Kurs der Geschichte ändern kann. Dazu sei OpenAI selbst auch in der Lage.

Was erreicht KI noch?

Ein populärer Anwendungsbereich der künstlichen Intelligenz sind so genannte DeepFakes. Die können Gesichter in Videos ersetzen, was teilweise sehr realistisch aussieht. Ein Beispiel dafür ist ein Trailer zu Death Stranding, in dem sämtliche Charaktere mit Hideo Kojima ersetzt wurden.

Doch auch bei der Spielentwicklung kommt künstliche Intelligenz zum Einsatz. So wurden beispielsweise die kultigen Zwischensequenzen von Command & Conquer Remastered auf diese Art und Weise verschönert.

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