Electronic Arts - Gute Verkäufe, aber immense Verluste

Electronic Arts hat weiterhin mit hohen Kosten zu kämpfen. Eine schlechte Bilanz ist die Folge.

Electronic Arts hat weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen: Der Spielhersteller hat gerade sein zweites Quartal im Geschäftsjahr 2009 abgeschlossen. EA sieht es als großen Erfolg, dass die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent auf 894 Millionen US-Dollar gestiegen sind. Doch erneut steht am Ende unter der Bilanz ein Verlust. Der ist mit 310 Millionen US-Dollar noch deutlich größer ausgefallen als der Verlust im vergleichbaren Vorjahresquartal, in dem der Hersteller 195 Millionen US-Dollar Miese machte.

Die hohen Umsätze kommen von den üblichen Verdächtigen: So gingen 4,4 Millionen Kopien von Madden NFL 09 über den Ladentisch. Wenig überraschend ist auch, dass sich Spore exzellent verkauft hat. Zwei Millionen Exemplare stehen da zu Buche. Die Chefs wird es auch freuen, dass sie mit Warhammer Online: Age of Reckoning den ersten Erfolg eines Online-Rollenspiels seit Ultima Online eingefahren haben. 1,2 Millionen Exemplare dieses Spiels wurden verkauft. 800.000 Leute spielen den Titel derzeit.

Aufgeschlüsselt nach Plattformen nimmt Electronic Arts folgende Geldbeträge ein:

  • Xbox 360: 224 Millionen US-Dollar
  • PlayStation 3: 98 Millionen US-Dollar
  • PC: 88 Millionen US-Dollar
  • PlayStation 2: 55 Millionen US-Dollar
  • Wii: 33 Millionen US-Dollar

Bei so großen Umsätzen müsste doch eigentlich am Ende ein Gewinn stehen? Der Verlust liegt an verschiedenen Kostentreibern. Als Hauptschuldigen sieht EA Harry Potter Harry Potter und der Halbblutprinz, das mehr oder minder schon fertig war und für das das Hersteller schon Unsummen an Entwicklungs- und Marketingkosten verpulvert hatte. Dummerweise erscheint der Film erst 2009 und deswegen darf auch das Spiel erst später in die Laufwerke der Fans. Außerdem verliert Electronic Arts viel Geld durch die derzeit sehr volatilen Wechselkurse der Währungen. Weiteres Geld floss in die Entwicklung des Internet-EA-Shops und des EA Downloaders. Verschiedene Publishing-Deals mit Epic Games, id Software und Grasshopper Manufacture haben die Bilanz auch im Voraus belastet.

Die Konsequenzen daraus sind eindeutig: Electronic Arts muss die Kosten drücken. Dafür wird der Hersteller 6 Prozent der Belegschaft entlassen -- also ungefähr 540 Leute. Die Entlassungen sollen alle Bereiche bei EA -- darunter auch die Entwicklungsabteilung -- weltweit treffen. Zukünftig möchte EA bei neuen Mitarbeitern sparen, indem eher die Entwicklerkapazität in Niedriglohnländern aufgestockt wird.

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