Microsofts dreiwöchiges Übernahme-Ultimatum an den Internet-Konzern Yahoo! ist am heutigen Tag verstrichen. Damit kann sich der Redmonder Softwareriese nun direkt an die Aktionäre wenden und ihnen ein feindliches Angebot unterbreiten. Noch ist offen, ob es wirklich so weit kommen könnte. US-Medienberichten zufolge gäbe es innerhalb der Microsoft-Führung mittlerweile sogar Widerstände gegen die Übernahme von Yahoo!. In den nächsten Tagen wolle man öffentlich machen, welches Vorgehen man in diesem Zusammenhang anstrebt.
Yahoo! und dessen Aktionäre zeigten sich mit dem Microsoft-Angebot nicht zufrieden. Noch im Februar bot Microsoft knapp 45 Milliarden Dollar (31 Dollar pro Aktie) für die Übernahme an. Mittlerweile liegt der Kaufpreis deutlich unter 30 Dollar pro Wertpapier. Nach Angaben des Wall Street Journal fordern die Aktionäre jedoch mindestens 35 Dollar pro Wertpapier.
Das Management von Microsoft hegt mittlerweile starke Zweifel an den Fusionsplänen. Steve Ballmer lehnte eine Erhöhung des ursprünglichen Angebots öffentlich ab und drohte sogar damit, die Übernahme auszuschlagen. Durch den Zusammenschluss mit Yahoo! rechnet sich Microsoft deutlich bessere Chancen gegen den Rivalen Google aus. Mit dem Online-Portal AOL und dem Medienmogul Rupert Murdoch stehen jedoch weitere Interessenten an Yahoo! in der Diskussion. Sollte dem Angebot von Microsoft zugestimmt werden, so wäre dies der mit Abstand teuerste Einkauf in der Geschichte des Redmonder Software-Unternehmens.
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