Ein gelungener Genremix mit Innovativem Spielgeschehen!

Erst einmal eines vorweg. Spore ist das beste und wohl Innovativste was ich seit langem gespielt habe.Die Meinungen spalten sich ja an dem Spiel. Einem ist die...

von - Gast - am: 29.09.2008

Erst einmal eines vorweg. Spore ist das beste und wohl Innovativste was ich seit langem gespielt habe.

Die Meinungen spalten sich ja an dem Spiel. Einem ist die Ursuppe zu Langweilig, wieder anderen sind die Phasen vor der Weltraum Phase zu kurz.
Ich muss dazu sagen, ich habe die ersten beiden Phasen mit Freude gespielt und ich finde sie weder zu lang noch zu kurz und Langweilig erst recht nicht, denn wenn wir ehrlich sind, wie viel Action kann man von einem Einzeller erwarten, oder wie viel taktische Tiefe von einer kleinhirnigen Kreatur? Umso besser, dass diese Phasen ziemlich kurz gehalten sind, denn wären Sie länger, würden sie langweilig werden. Meiner Meinung nach ist die Zeit der ersten beiden Phasen genau richtig.

Zweierlei Phasen dagegen finde auch ich zeitlich zu knapp bemessen: zum einen die Stammesphase, zum anderen die Zivilisationsphase, die mir persönlich am meisten Spaß bereitet hat. Ich finde es cool mit meinen eigens erstellten Fahrzeugen Städte zu erobern und Handel zu treiben. Und da kommen wir zu der offensichtlichen Stärke des Spiels: man „baut“ sich sein eigenes Spiel. Mit Einheiten wie man sie für sich haben will, selbst Gebäude baut man nach seinen eigenen Wünschen, von den Kreaturen ganz zu schweigen.

Es ist ein Spielplatz auf dem man sich nach Belieben austoben kann und das ist Sensationell.

Die Ursuppe

Achtung alles Gute kommt von oben.
Zum Anfang des Spiels klatschen wir mit einem Meteoriten direkt in die Tiefen des Ozeans und schwupps da sind wir! Ein kleiner Einzeller der mächtig Hunger hat.

Während wir uns nun entweder von grünem Zeugs (Pflanzenfresser) oder von rotem (Fleischfresser) ernähren, bekommen wir nach und nach DNA Punkte, die wir in die Aufwertung unseres kleinen Zöglings investieren können. Einen Stachel zum Angriff dort, einen Düse für „Maximum Speed“ hier oder doch lieber eine fiese Giftdrüse es bleibt jedem selbst überlassen.
Jene Aufwertungen bekommt man dann entweder vom töten anderer Einzeller oder vom knacken der Meteoriten Steine, die man mal hier mal dort in der Suppe findet.

Und so fressen wir was das Zeug hält und wachsen und verbessern uns und im Handumdrehen werden diejenigen, die uns vor kurzem noch gejagt haben, selber zur Beute. Mir hat es großen Spass gemacht mich an denen zu rächen, die mich einfach aufgefressen haben und ihnen zu zeigen, wer nun hier der größere Einzeller ist.

Naja genug dazu. Um zur nächsten Phase aufzusteigen, müssen wir zwei kleine „Missionen“ erledigen, die mehr oder weniger ein Tutorial sind. Zum ersten sollen wir fressen, zum zweiten sollen wir sechs Teile finden, die uns verbessern können. Und um diese zu kaufen, wie könnte es anders sein, benötigen wir DNA Punkte die wir uns in dieser Phase noch als „Fresschen“ verdienen, indem wir entweder das Fleisch fressen das rumliegt, andere Einzeller töten und dann auffuttern oder aber man spielt einen lieben Pflanzenfresser und nagt genüsslich am Seetang.
Haben wir dann genug gegessen, fühlt sich unser kleiner Freund bereit aufzutauchen und ein Nest auf dem Festland zu bauen. Und da sind wir, in der Kreaturen Phase.

Die Kreaturen-Phase

Bevor wir nun endgültig auftauchen und mit der Besiedlung der Erdoberfläche beginnen dürfen, müssen wir zunächst unserer kleinen Zelle das Leben an Land ermöglichen,
das heißt Editor auf, alles ab was nicht mehr von nutzen ist und wiederum das dran, was man braucht.
Ist man also ein Fleischfresser sollte man sich auf den Kampf vorbereiten und sich somit Stacheln, Hörner oder ähnliches auf den Leib kleben um jagen zu können und die erlegte Beute im Nachhinein zu fressen.
Ist man dagegen ein lieber Pflanzenfresser kann man sich die „Waffen“ getrost sparen und setzt hier lieber auf die friedliche Methode: das beeindrucken anderer Spezies. Dies geschieht indem man sein Gegenüber nachahmt. Ist das Level der jeweiligen Fähigkeit wie etwa Tanzen oder Singen hoch genug, kann man ohne Probleme sein Gegenüber beeindrucken. Das macht man dann mit mehreren Viechern der gleichen Spezies und schon hat man neue Freunde gefunden.

Um seinen Hunger zu stillen, muss der Pflanzenfresser lediglich einen der vielen mit Früchten bewachsenen Bäumen ansteuern und sich daran laben.
Beim Fleischfresser gestaltet sich die Nahrungssuche schon etwas schwieriger, man kann sich einerseits von Aas ernähren, das andere Kreaturen manchmal zurücklassen, was sich allerdings als nicht sehr lukrativ erweist da nur relativ wenig Aas herumliegt.
Andererseits können Sie auf die Jagd gehen, andere Kreaturen töten und sie danach verspeisen. Hierbei muss allerdings darauf geachtet werden, dass Sie zum einen genug Lebenspunkte (HP) haben und zum anderen, dass Sie einen hohen Angriffswert haben. Auch eine Herde empfiehlt sich zum jagen, welche Sie nach und nach (erst einen, später können dann zwei Kumpanen mitgenommen werden) aufbauen.

Auch bei den Pflanzenfressern ist eine Herde alles andere als hinderlich, je mehr Kreaturen Sie in Ihrer Herde haben, desto größer ist die Chance das das Beeindrucken gelingt. Wenn sie dann noch eine andere Kreatur allein antreffen ist es ein Kinderspiel.

Um in der Kreaturen-Phase DNA Punkte zu sammeln, müssen wie verschiedene „Missionen“ erfüllen die recht schlicht gehalten sind aber dennoch Spaß machen. Sie haben die Wahl ob Sie andere Spezies ausrotten oder zu Freunden machen wollen. Für beides bekommen Sie die begehrten DNA Punkte um Ihre Kreatur weiter zu verbessern.
An Teile, um eben dieses Verbessern zu bewirken kommen Sie, indem Sie anderen Kreaturen den gar ausmachen, sich mit ihnen anfreunden oder die Skelette durchsuchen, die mal hier mal dort verstreut herumliegen. Desweiteren bekommen Sie Punkte durch das ziehen in ein neues Nest. Wenn Sie dann genug DNA Punkte gesammelt haben, steigen Sie abermals auf, nämlich in die Stammes-Phase.

Die Stammes-Phase

Sie können sich freuen Sie sind zivilisiert! Naja zumindest fast. Ein kleines Video zeigt nun Ihren Schützling wie er eindrucksvoll mit einem Stück Holz auf andere Stücke Hölzer einschlägt und letzten Endes Feuer macht.

Nun haben Sie ein Stammeszelt und die Möglichkeit erste Gebäude zu errichten, die Sie allerdings noch nicht selber entwerfen dürfen. Es gibt drei Arten von Gebäuden, Nahrung und Heilung, Instrumente und Waffen.

Sie können nun auch eine Stammestracht wählen die Ihnen verschiedene Boni in Gesundheit, soziale Stärke oder dem Angriff bringt.

Wie auch schon in der Kreaturen-Phase können Sie sich entscheiden ob Sie anderen Stämmen lieber freundlich oder mit Waffengewalt begegnen wollen, beides führt Sie zum Ziel. Und das ist: Nahrung, neue Waffen und andere Gegenstände aber fangen wir von vorn an.
Sie beginnen mit einer Siedlung und drei Stammesmitgliedern, die sie sogleich auf Nahrungssuche schicken sollten damit Sie neue Stammesmitglieder erzeugen können.
Haben Sie genug Stammesmitglieder, können Sie zum Angriff übergehen oder aber Sie freunden sich mit einem anderen Stamm an.
Um sich anzufreunden benötigen Sie Instrumente. Unter anderem gibt es Digeridoos und Maracas. Dann laufen Sie los und trällern den anderen Stämmen ein Liedchen. Wenn es gelingt und der andere Stamm Sie mag, bekommen Sie zur Belohnung ein trompetendes Totem. Greifen Sie jedoch einen anderen Stamm an und löschen Ihn aus (zum Beispiel mit Hilfe von Schweißbrennern oder Steinäxten), belohnt Sie das Spiel mit einem aggressiven Totem das eine Axt in der Hand hält.

Anders als in den ersten beiden Phasen geht es in der Stammesphase nicht um DNA Punkte. Sie können ab hier auch nur noch die Kleidung Ihrer Kreatur ändern alles andere ist angewachsen und kann nicht mehr verändert werden. Ihre Boni ziehen Sie somit wie oben erwähnt aus der Stammestracht und nicht mehr aus Körperteilen.
Um in die nächste Phase aufzusteigen müssen Sie andere Städte erobern, haben Sie alle erobert, entweder freundlich oder feindlich, steigen Sie in die Zivilisationsphase auf.

Die Zivilisations-Phase

Willkommen in der Zivilisation!
Sie haben es geschafft Ihre Kreatur ist nun ein zivilisiertes Wesen das Handeln und Krieg führen kann.
Sie können nun erstmals eigene Gebäude und Fahrzeuge entwerfen und über die Karte schicken.
Zu Anfang entwerfen Sie ein Rathaus für Ihre Stadt, das tun Sie im gewohnten Baukasten nur eben mit Gebäudeteilen. Haben sie Ihr Rathaus fertiggestellt, können Sie nun Ihr erstes Fahrzeug „basteln“. Wie dieses ausgerichtet ist, entscheidet wie Sie in der Stammesphase agiert haben. Haben Sie Krieg geführt und alles plattgemacht was Ihnen in die Quere kam, dürfen Sie zum Beispiel ein Militärfahrzeug bauen. Waren Sie lieb und nett dürfen Sie ein Religiöses Fahrzeug bauen.
Mit beiden Fahrzeugen dürfen oder gar müssen Sie Gewürzgeysire erobern, denn Gewürze sind das wichtigste und leider auch einzige Handelsgut in dieser Phase.

Sie können sich nun 3 Arten aussuchen wie Sie Städte erobern wollen: entweder mit religiösen Mitteln, was eher an Propaganda erinnert, die Städte militärisch einnehmen oder aber die Stadt als Abschluss einer erfolgreichen Handelsbeziehung kaufen.
Was und wie sie es tun bleibt ganz Ihnen überlassen.
Haben Sie dann alle Städte (mit welchen Mitteln auch immer) erobert, steigen Sie in die Weltraum-Phase auf, die letzte und auch längste Phase des Spiels.

Die Weltraum-Phase

Da sind Sie nun, an der Spitze der Existenz. Sie bereisen die Weiten des Alls und treffen andere außerirdische Spezies.
Nach einer kleinen Flugstunde schießt Sie das Spiel direkt in den Orbit und lässt sie fremde Planeten erkunden. Dabei ist das Prinzip so ziemlich dasselbe wie in der Kreaturen-Phase. Sie fliegen allein durchs All und machen sich auf die Suche nach anderen Spezies, Artefakten, oder besiedelbaren Planeten auf denen Sie Kolonien gründen und das dort wichtige und leider immer noch einzige Handelsgut Gewürze abbauen. Zumindest gibt es die Gewürze in verschiedenen Farben die auf einigen Planeten mehr und auf anderen weniger gefragt sind. So können Sie sich damit eine goldene Nase verdienen, wenn sie sich nicht übers Ohr hauen lassen.
Nach und nach verdienen Sie Abzeichen, die dann wiederrum weitere Anbauten an Ihr Schiff ermöglichen.
Wie auch in der Kreaturen-Phase können Sie nach und nach eine kleine Flotte aufbauen die Ihnen überall hin folgt und tatkräftig zur Seite steht.

Sie können andere Planeten erobern indem Sie sie kaufen oder angreifen. Um sie zu kaufen benötigen Sie allerdings viel Geld, weshalb Sie Handelsrouten errichten und sich auf die Suche nach seltenen Artefakten begeben sollten.
Wie schon in der Stammes- und in der Zivilisations-Phase, schreiten Sie voran indem Sie andere Planeten einnehmen und Ihre Bevölkerung erweitern, bis Sie schlussendlich das ganze Universum beherrschen.

Zudem gibt es noch das ultimative Ziel den Mittelpunkt des Universums zu finden. Das gestaltet sich allerdings als schwierig, da dieser von der abgrundtief bösen Spezies der Grox umgeben ist, die Sie zuvor vernichten müssen.
Wie Sie das anstellen und was Sie dort finden, müssen Sie allerdings selber herausfinden.

Fazit

Spore ist ein durchdachtes und innovatives Spiel, das nicht anders kann als zu faszinieren. Die Möglichkeit ein Reich nach seinen Wünschen aufzubauen und zu verwalten ist einmalig und macht einen tierischen Spass.

Also alle die nichts gegen einen gewagten Genremix haben, sollten zugreifen. Ihr werdet es nicht bereuen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Sieht trotzdem sehr gut aus!
  • Sound: Stimmig!
  • Balance: Ausgewogen!
  • Atmosphäre: Viele andere Kreaturen!
  • Bedienung: Sehr einfach!
  • Umfang: Riesige Welt!
  • Editoren: Alles kann selber erstellt werden!
  • KI: Durchdacht nicht zu schwer nicht zu einfach!
  • Einheiten: Top! Alles kann man selber machen!
  • Kampagne: Sehr gut. Wird nicht langweilig!
  • Grafik: Nicht auf dem neuesten Stand
  • Sound: -
  • Balance: -
  • Atmosphäre: Teilweise zu eintönige Landschaften!
  • Bedienung: In der Weltraum-Phase ginge es besser!
  • Umfang: -
  • Editoren: Einschränkung in den Bauteilen!
  • KI: -
  • Einheiten: -
  • Kampagne: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(3)
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