Frustrierend - Trotzdem gut

Shogun 2 kehrt ins alte Japan zurück - und erbt dabei Krankheiten der Vorgänger und 'erfindet' auch Neue, das Frustlevel ist teils hoch und trotzallem kann das...

von - Gast - am: 05.04.2011

Shogun 2 kehrt ins alte Japan zurück - und erbt dabei Krankheiten der Vorgänger und 'erfindet' auch Neue, das Frustlevel ist teils hoch und trotzallem kann das Spiel begeistern, wenn man mit Kinderkrankheiten und teilweise schlimmen Bugs im Multiplayer leben kann.

Einleitung

Dass Total-War Spiele extrem lange zum Starten brauchen, ist kein Geheimnis, übertroffen wird dies aber durch den neuesten Teil, 'Shogun 2', die Wartezeit bevor man ins Menü kommt ist sehr sehr groß, das erweckt beim ersten Mal starten allerdings auch Vorfreude, und als Total-War Spieler ist man's ja gewohnt.
Das Menü ist hübsch gemacht, ganz anders als in Empire und auch Napoleon, dafür aber auch etwas unübersichtlicher.

Die Kampagne

Natürlich gibt es auch in Shogun 2 wieder die großartige Kampagne, und sie bleibt auch im neuesten Spross der Serie großartig.
Man beginnt mit einem der vielen Klans die jeweils bestimmte 'Spezialfähigkeiten' besitzen, z.B. ist der 'Hojo'-Klan auf Belagerungswaffen spezialisiert, und kann dann anfangen zu spielen.
Man befindet sich auf einer großen und detailreichen und auch wunderschönen Karte von Japan, damit Japan alleine nicht zu klein wird ist sie in sehr viele Provinzen unterteilt und somit dauert es auch eine Weile, bis man endlich zum Shogun aufsteigt, und das ist das Ziel.
Um zum Shogun zu werden, muss man Kyoto einnehmen und für ein Jahr halten, der sehr idiotische Nebeneffekt dabei ist, dass man dadurch augenblicklich mit allen anderen Klans verfeindet ist, was ich sehr unlogisch finde, denn ein Verbündeter des Shoguns hat es sicher schön.
Ein Beispiel: Ich bin seit vielen vielen Runden mit Klan XY verbündet, der kämpft gegen Klan AB, nun werde ich Shogun und somit mächtigster Klan, nun verbündet sich XY mit Klan AB mit dem ich und er schon seit Jahren Krieg führen und kämpft gegen mich?
Ich kann die Logik nicht ganz nachvollziehen, immerhin würde auch XY davon profitieren mit mir verbündet zu sein.

Trotzallem ist die Kampagne sehr gelungen und hat eine enorme Motivationskurve, hervorgerufen durch die zahlreichen Rollenspielelemente die integriert sind.

Die KI ist wiederrum sehr bugverseucht, wie in den vorherigen Teilen funktioniert die Wegfindung oft nicht richtig, vorallem die Bogenschützen wollen oft einfach nicht schießen.
Auf der Kampagnenkarte ist die KI bis auf ein paar Ausnahmen gelungen.

Die Schlachten sind wiedermal sehr gut, es macht Spaß derartig viele Krieger aufeinander loszuschicken, nur ist das Balancing noch nicht wirklich final, Bogenschützen sind zu stark während vermeintlich tolle (und verdammt teure) Einheiten nach ein paar Verlusten rennen wie sonstwas.
Überhaupt funktioniert das Moralsystem nicht, oftmals rennen meine Krieger nach ein paar Verlusten obwohl sie kurz davor noch 100% Moral hatten und der General noch am Leben ist, keine Ahnung.

Eins frage ich mich immer wieder: WO WOLLEN DIE DENN HIN?
Wenn Samurai flüchten und in ihre Heimat zurückkehren werden die auch dort umgebracht, wohin also, in die Berge?

Grafik

Die Grafik ist serientypisch mal wieder auf höchstem Niveau, es sieht wunderbar aus!
Auch die Performance ist toll, das einzige Manko das ich gefunden habe war im 'Schnell-vorlauf Modus' in dem das Spiel durchaus gerne anfängt ein bisschen zu ruckeln, kann aber auch an mir liegen, dafür werde ich keine Punkte abziehen.

Der Multiplayer-Modus

Hiermit sind wir bei der meiner Meinung nach besten Idee aber dem größten Kritikpunkt ebenfalls: Der Multiplayer-Modus!

Der wirbt mit vielen Rollenspielelementen, einem guten Matchmaking und viel Motivation, tatsächlich sieht es so aus:

Man erstellt sich seinen Charakter und freut sich darauf, ihn bald mit neuen Dingen ausrüsten zu können, dann wird man durch das tolle Matchmaking mit einem Gegner verbunden, der in etwa 5 Level höher ist als man selbst, im besten Fall gewinnt man, wenns nicht so gut läuft verliert man, und wenns so richtig beschissen laufen soll entscheidet sich Shogun kurz bevor man gewonnen hat abzuschmieren oder gleich einen Bluescreen hervorzurufen, und das ist nicht nur bei mir so.
Dadurch wird man sehr sehr sehr frustriert und will das Spiel am liebsten nicht mehr anrühren.
Auch gab es mal einen schönen Bug im Matchmaking in der wir plötzlich VIER gegen NULL kämpfen sollten, auf einer 3v3 Karte.
Wie soll das funktionieren? Keine Ahnung.
Auch lästig ist das kaputte Moralsystem und das Balancing das ich vorhin schon beschrieben habe, das macht im Multiplayer auch sehr zu schaffen.

Natürlich gibt es auch benutzerdefinierte Gefechte, nur ist der Button derartig versteckt und schlecht beschrieben ('Gefechtsliste') dass dort überhaupt KEINE Server vorhanden sind.

Auf die Multiplayerkampagne freute ich mich am meisten, schade nur, dass die Zugberechnung da ab und an nicht funktioniert, das Spiel gerne abschmiert und ab und zu einfach nicht mehr weitergeht, obwohl beide Spieler den Zug beendet haben.

Insgesamt ist der Multiplayer aber noch zu retten: Mit Tausenden von Patches, aber das heiße ich nicht gut.

Fazit

Shogun 2 ist gelungen, nichtsdestotrotz strotzt es vor Bugs, vorallem im KI-Bereich oder im Multiplayer, Matchmaking und der Performance, da das Spiel durchaus gerne abschmiert.

Ich rate derzeit vom Kauf ab, man sollte noch auf ein paar Patches warten, bis das Spiel endlich spielbar ist.
Mmn. ist es in der derzeitigen Situation im Multiplayer unspielbar.

Bitte, Creative Assembly, patcht das Spiel, es hätte doch so viel Potential!


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Wunderschöne Einheiten, schöne Landschaften
  • Sound: Großartige Schlachtgeräusche
  • Balance: Halbwegs gelungen
  • Atmosphäre: Großartige Kullissen, tolle Sounds
  • Bedienung: Einfach, Strategiespieltypisch
  • Umfang: Große Kampagne, Multiplayer
  • Startpositionen: Fair
  • KI: Einigermaßen nachvollziehbar
  • Einheiten: Schön, historisch korrekt
  • Endlosspiel: Kampagne super, Gefechte gegen KI super
  • Grafik: -
  • Sound: Nervige Berater
  • Balance: Viele Probleme, Moralsystem, Bogenschützen
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: Anfangs verwirrendes Interface
  • Umfang: Weniger Einheiten als im Vorgänger
  • Startpositionen: -
  • KI: Viele Bugs
  • Einheiten: Zu wenige, nicht gut balanciert
  • Endlosspiel: Kampagne ist nicht endlos

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Ständig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(3)
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