Kein anderes Kinderspiel lockt das Böse im Menschen so sehr hervor wie Monopoly - selbst achtjährige Knirpse werden hier zu derart gnadenlosen Miethaien, dass selbst Münchener Immobilienhändlern das Monokel in den Dallmayr-Cappuccino plumpst.
Aber wie wir alle wissen, hängen die Kids von morgen ja eh nur noch vor dem Bildschirm - und dank Monopoly Go können sie euch auch dort das Geld aus der Tasche ziehen. Im doppelten Sinne.
Spielgeld trifft Echtgeld
Denn zum einen ist Monopoly Go eine für den Mobile-Markt abgewandelte Variante der klassischen Formel: Ihr bewegt euer Figürchen über das klassische Spielbrett, sackt Mieteinnahmen ein, könnt aber auch durch spezielle Überfälle euren Freunden
das Geld stehlen.
Aber falls eure Kids eure Kreditkartendaten in die Finger bekommen, können sie euch natürlich auch durch Mikrotransaktionen versehentlich das Konto plündern: Wie die meisten großen Mobile-Spiele bietet Monopoly Go haufenweise Möglichkeiten, echtes Geld auszugeben.
Wer könnte es großen Publishern da verdenken, dass sie weiterhin auf Service-Games mit aggressiver Monetarisierung setzen? Im Report zum anhaltenden Service-Game-Boom und der vermeintlichen Schwäche jener Spiele nennen wir konkrete Zahlen und analyisieren, wohin sich die Branche in den nächsten Jahren wohl entwickeln wird.
8 Millionen Leute, die täglich spielen
Und das tun sehr viele Menschen, zumindest laut Aussagen der Entwickler und Hersteller. Laut Hasbro hat das Smartphone-Spiel in den vergangenen 10 Monaten seit Release sage und schreibe zwei Milliarden US-Dollar an Umsatz generiert. Irre.
Und noch krasser: Diesen Meilenstein erreicht das Spiel bloß drei (!) Monate nach der 1-Milliarden-Dollar-Marke, der Umsatz wächst also quasi exponentiell.
Laut Entwickler Scopely loggen sich über 8 Millionen Menschen jeden Tag im Spiel ein, um tägliche Belohnungen abzugreifen.
Monopoly Go ist genau auf so eine tägliche Nutzung in kurzen Beats ausgerichtet: Mit diversen zeitlich befristeten Events hält es die Leute kontinuierlich bei der Stange, um eine langlebige Community sicherzustellen.
Scopely hat vorher unter anderem das ebenfalls sehr beliebte Star Trek Fleet Command entwickelt, das schon nach vier Monaten über 50 Millionen US-Dollar Umsatz generierte. Monopoly Go spielt hier nochmal in einer anderen Liga.
Beide Projekte zeigen aber: So unsichtbar der mobile Gaming-Markt für das klassische Konsolen- und PC-Gaming-Publikum manchmal sein mag, so unglaublich gigantisch sind nach wie vor die Umsätze dieses Marktes. Wird mal Zeit für GameStar Go.
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