Ich habe 7 Jahre kein FIFA angefasst - wie frisch fühlt sich jetzt FC 24 an?

Kennt man ein FIFA, kennt man alle FIFA - selbst die, die nicht mal FIFA heißen. Ist das wahr?

Jedes Jahr kommt der immergleiche Vorwurf gegen EA: FIFA sei doch stets das Gleiche, nichts weiter als ein nettes Update wären die neuen Versionen, Innovation sei hier nicht zu finden. Bei EA Sports FC 24 ist jetzt zwar der Name neu, FIFA steckt aber laut meinem Kollegen Fabiano immer noch klar im Spiel - und wenn man sich als Laie die Unterschiede zum direkten Vorgänger anguckt, dann sind die wirklich überschaubar. 

Aber was, wenn man ein sieben Jahre altes FIFA als Vergleich nimmt?

Alexander Bernhardt

@GameStar_de

Alex hat den Großteil seiner Kindheit mit FIFA verbracht. Von 07 bis 12 hat er jeden Ableger hunderte Stunden gespielt, statt mal seine Hausaufgaben zu machen … oder Freunde zu finden. Mit einem Schlag war dann aber das Interesse weg - an FIFA als auch an Fußball allgemein.

Fünf Jahre später kaufte er sich noch FIFA 17, um mit seinem Freund (den er in der Zwischenzeit gefunden hat) ein paar Runden zu daddeln. Dann war wieder sieben Jahre Funkstille zwischen ihm und der Fußball-Simulation - bis jetzt.

Das hat sich geändert

Als wahrer Franke ist mein erstes Spiel natürlich das Derby schlechthin: 1. FC Nürnberg gegen Greuther Fürth. Das soll einschätzen, wie gut ich bin und lässt daher die Fürther alles andere als in Top-Form spielen.

Bereits nach wenigen Minuten schwirrt ein Satz in meinem Kopf herum: Never change a running system. Aber nicht nur das Spielsystem an sich läuft so leicht von der Hand wie damals, auch die Spieler laufen gefühlt genauso herum.

Ich ging schon davon aus, dass sich mit den realistischeren Bewegungen der Figuren und Änderungen an dem Verhalten der nicht gesteuerten Kameraden ein bisschen mehr am Spielgefühl getan hätte. Dass ich eine gewisse Eingewöhnungszeit bräuchte, um wieder auf mein Level von damals zu kommen.

Dem ist aber überhaupt nicht so - ich dominiere die Fürther von der ersten Sekunde an, als hätte ich FIFA nie verlassen. Nach Minute 6 ergibt sich bereits die erste heiße Chance für mich, der Schuss wird aber abgefälscht: Ecke.

Die erste große Änderung! Statt dem fummeligen gelben Kreuz aus FIFA 17 wird jetzt nicht mehr die exakte Landung des Balls angezeigt, sondern nur eine Richtung bestimmt. Das geht deutlich besser von der Hand .... gab es aber auch schon in den noch älteren FIFAs sehr ähnlich, wenn man es genau nimmt. Die verbesserte Eckensteuerung kommt mir aber entgegen, die Flanke findet meinen hochgewachsenen Verteidiger und ....

Tooor!!

Ich freue mich, aber offensichtlich nicht so sehr wie der Kameramann: Der Bildschirm wackelt ja enorm! Dass mir so eine Kleinigkeit mehr auffällt, als irgendwelche Gameplay-Änderungen, ist schon faszinierend.

Beim Torjubel sticht aber noch etwas für mich ungewohntes heraus: Die Fans bekommen deutlich mehr Aufmerksamkeit als damals, jubeln und hüpfen und sehen einfach von vorne bis hinten grafisch besser aus.

Das Gleiche konnte ich jedoch nicht über die Spieler behaupten. Wenn ich so in die Gesichter bekannter Menschen gucke, habe ich doch einen größeren Sprung nach sieben langen Jahren erwartet - so jedenfalls mein erster Gedanke.

Wenn ich mir den direkten Vergleich ansehe, ist da doch ein Unterschied zu erkennen. Wenn auch bei weitem nicht so groß wie zwischen FIFA 12 und 17 - und da liegen nur fünf Jahre dazwischen.

Der Rest des Matches ist so langweilig einseitig wie Deutschland vs. Brasilien und endet sogar mit dem gleichen Ergebnis. Völlig unrealistisch nebenbei bemerkt, dass der 1. FCN mal sieben Tore in einem Spiel schießen würde.

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Letztlich stuft mich EA Sports FC 24 auf genau der Schwierigkeitsstufe ein, bei der ich noch in FIFA 17 war - entweder zeigt das, wie wenig sich spielerisch geändert hat, oder ich bin einfach unfassbar anpassungsfähig ... vielleicht ja auch beides.

Angepasst hat sich EA FC 24 aber ein bisschen zu sehr an seine Vorgänger. Ja, hier und da sind Änderungen zu sehen. Aber gerade im Kern des Spiels, dem Gameplay, hat sich in meinen Augen (oder Fingern?) nicht allzu viel getan. Auch nicht nach dem zweiten, dritten und siebten Match auf der korrekten Schwierigkeitsstufe.