Seite 2: Age of Empires 2 HD Edition im Test - Verschlimmbesserter Klassiker

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HD: Auflösung rauf, Charme runter

Auch auf See wird gekämpft. Die Wassereffekte sehen jetzt dezent besser aus als früher. Auch auf See wird gekämpft. Die Wassereffekte sehen jetzt dezent besser aus als früher.

Aber was genau macht nun die neue HD-Fassung? Die schraubt in erster Linie natürlich die Auflösung hoch. Allerdings passt sie sich dabei bloß der aktuellen Desktop-Auflösung an, eigene Einstellmöglichkeiten gibt's nicht. Wer die Auflösung also runter fahren will (und dafür gibt's gute Gründe, wie wir gleich zeigen), der muss umständlich seine Desktop-Auflösung verringern. Zusätzlich wurden Texturen angepasst, die Landschaften wirken jetzt natürlicher und weniger blockig als früher, auch Wasser sieht besser aus. Doch bevor Sie zu viel erwarten: Die HD-Neuauflage kommt optisch trotzdem nicht mal an Age of Empires 3 heran, das zudem ein recht putziges Physiksystem auffuhr - mit Kanonenkugeln, die auf festen Gelände herumsprangen oder im Sumpf versanken, oder mit Windmühlenflügeln, die sich realistisch unwuchtig drehten, wenn ein einzelner Flügel weggeschossen wurde. In der HD-Edition wehen nicht mal Bäume im Wind.

Die höheren Auflösungen haben sogar handfeste Nachteile. Denn wir bekommen zwar mehr Überblick, sehen dafür aber weniger von den prima Animationen. Weil wir weiter weg vom Geschehen sind, verschieben wir sozusagen nur noch Dreipixelhochs statt strammer Ritter. Und: Einheiten »warpen« bei Vorwärtsbewegungen immer mal wieder ein Stückchen, das erinnert an ein Onlinespiel mit Lag-Problemen - im Offline-Modus, wohlgemerkt! Ein Problem, das sich im Multiplayermodus noch verschärft. Unverständlicherweise, denn der wurde der Steam-Plattform angepasst, inklusive Freunde-Einladen und integriertem Server-Browser. Ärgerlich: Das alte Age of Empires 2 und die HD-Fassung sind nicht Multiplayer-kompatibel. Unverständlich: Die neue Version hat keine LAN-Unterstützung mehr.

Zoom? Och nö.

Das »ich verpasse die schönen Animationen«-Problem ließe sich ja theoretisch lösen, indem wir einfach ins Spiel zoomen. Denkste - es gibt einfach keine Zoomfunktion, da können wir noch so hektisch am Mausrad drehen. Die Begründung, dass weites Herauszoomen Spieler mit potenten Rechnern in Multiplayer-Partien bevorteilen würden, lassen wir nicht gelten - dann hätten wir zumindest im Solomodus gerne eine Zoom-Funktion.

Klump-Alarm! Die hohe Auflösung bringt auch Nachteile: Hier sollen wir einen Trupp verschiffen, was bei dem Gewusel im Chaos endet. Eine Zoomfunktion gibt es nicht. Klump-Alarm! Die hohe Auflösung bringt auch Nachteile: Hier sollen wir einen Trupp verschiffen, was bei dem Gewusel im Chaos endet. Eine Zoomfunktion gibt es nicht.

Generell hätten wir uns bei einer »Neuauflage« mehr Liebe zum Detail gewünscht. Sinnvoll wäre zum Beispiel eine Verschlankung der Interface-Fläche unten. Die nimmt im niedrig aufgelösten Original schon einen arg großen Teil der Bildschirmfläche ein. Und jetzt? Exakt genau so viel, denn die HD-Entwickler haben daran nichts geändert. Ergo müssen wir mit einem hässlichen Interface-Brett leben, auf dem in den Ecken winzige Buttons klumpen, während in der Mitte meisten eine braune Fläche bleibt. Unverständlicherweise können wir aber wie früher nur bis zu 40 Einheiten gleichzeitig anwählen, obwohl das Interface jetzt locker das Doppelte fassen würde.

Lieber zur Mod greifen

Dicker Bonus der HD-Edition: Das erstklassige Addon The Conquerors ist mit dabei, sodass Sie auf insgesamt 18 Völker und weitere vier Kampagnen kommen, also insgesamt acht. Das reicht locker für mehrere einsame Inseln!

Wenn Sie das alte Age of Empires 2 noch haben, sollten Sie statt mit der HD-Version lieber mit einer Mod liebäugeln: Unter www.forgottenempires.net finden Sie die starke, kostenlose Fan-Erweiterung Forgotten Empires, die unter anderem fünf neue Völker auffährt (Italiener, Inder, Slawen, Ungarn und Inkas) - und quasi nebenbei die Auflösung beliebig erhöht.

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