AMD warnt vor SYSmark - Intel schweigt zu den Vorwürfen

AMD hat vor der Nutzung des Benchmarks SYSmark gewarnt, der einseitig für Intel-Prozessoren optimiert sei und daher keine korrekte Einschätzung von AMD-CPUs liefern könne.

AMDs Prozessoren schneiden im SYSmark schlechter ab, als es realle Nutzung und andere Benchmarks erwarten lassen. AMDs Prozessoren schneiden im SYSmark schlechter ab, als es realle Nutzung und andere Benchmarks erwarten lassen.

Update: Nach den Vorwürfen seitens AMD hat PC World versucht, Reaktionen von Intel und Bapco einzuholen. Intel hat jedoch jeden Kommentar dazu abgelehnt. Ein Pressesprecher von Bapco ging ebenfalls nicht direkt auf die Vorwürfe ein und erklärte: »Der Grund, warum Tausende Kunden Bapco-Benchmarks vertrauen, ist die Tatsache, dass wir eine Industrie-Vereinigung sind, das sich auf die Leistung der Anwendungen konzentriert, die die Leute täglich nutzen.«

AMD war übrigens im Jahr 2011 wegen der vermeintlichen Bevorzugung von Intel-Prozessoren aus der Bapco ausgetreten, zeitgleich mit Nvidia und VIA. Diese beiden Unternehmen nannten allerdings keinen Grund für ihren Austritt.

Quelle: PC World

Originalmeldung: AMD hat ein Video veröffentlicht, in dem der Benchmark SYSmark als einseitig für Intel-Prozessoren optimiert und damit als unzuverlässiges Tool für eine Leistungseinschätzung bezeichnet wird. Die eigenen Tests hätten gezeigt, dass SYSmark Ergebnisse liefert, die mit den realen Leistungsdaten von AMD- und Intel-Prozessoren nicht vergleichbar sind.

Während andere Benchmarks wie PCMark von Futuremark Unterschiede von rund sieben Prozent zu Gunsten Intels anzeigen, sind es bei SYSmark 50 Prozent. Diese Behauptungen von AMD scheinen auch nicht aus der Luft gegriffen zu sein, da Intel laut einer Anordnung der Federal Trade Commission in den USA Benchmark-Ergebnisse des SYSmark nur noch verwenden darf, wenn gleichzeitig betont wird, dass SYSmark eventuell nur für Intel-Plattformen optimiert ist.

Auch historisch sind die Vorwürfe von AMD nichts Neues. Im Jahr 2014 hatte sich Intel nach langen Jahren des Prozesses außergerichtlich geeinigt, um damit Klagen von Nutzern auszuräumen. Dabei ging es darum, dass Intel einen für eigene CPUs optimieren Benchmark namens Webmark 2001 an den Branchenverband Bapco als Standard-Benchmark weitergegeben hatte, mit der Auflage, die Quelle nicht zu nennen.

Auch SYSmark soll von Intel so manipuliert worden sein, dass damals vor allem Tests durchgeführt wurden, bei denen der Pentium 4 besser abschnitt als der Athlon XP. Intel hatte sich ohne Eingeständnis von Schuld zu einer Zahlung von 15 US-Dollar an alle Käufer eines Pentium 4 verpflichtet, wenn dieser zwischen dem 20. November 2000 und dem 30. Juni 2002 gekauft worden war. Dass AMD nun erneut gegen SYSmark vorgeht, deutet darauf hin, dass sich zumindest bei diesem Benchmark bislang wenig geändert hat.

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