Spielen auf dem Mac: Apple rüstet massiv auf, aber an einer entscheidenden Stelle hakt es weiterhin

Apple spendiert macOS ein großes Upgrade für mehr FPS und geringere Leistungsaufnahme. Doch das allein kann Redakteur Alex letztlich nicht überzeugen.

Rund ein Drittel meiner Steam-Bibliothek lässt sich auf dem Mac respektive MacBook Pro spielen. Rund ein Drittel meiner Steam-Bibliothek lässt sich auf dem Mac respektive MacBook Pro spielen.

Vor einigen Monaten habe ich das aktuelle MacBook Pro von Apple mit dem sagenumwobenen M1-Max-Chip ausprobiert. Ich war und bin immer noch von der hohen Leistung bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch begeistert. Titel wie Total War: Warhammer 2 lassen sich selbst in beinahe 4K-Auflösung flüssig spielen. Und das sogar im Akkubetrieb, ohne dedizierte Grafikkarte.

Beinahe 4K übrigens deshalb, weil die Auflösung 3.456 x 2.234 Pixel beträgt und damit rund sieben Prozent weniger Bildpunkte bietet als 3.840 x 2.160, das gemeinhin als 4K bezeichnet wird, obgleich es sich eigentlich um UHD handelt – na ja.

Jedenfalls konnte ich mich nur schweren Herzens vom MacBook Pro trennen. Wer weiß, wozu es gut ist, hätte meine bereits verstorbene Großmutter wohl zu mir gesagt. Und tatsächlich: Es ist durchaus möglich, dass ich bald etwas noch viel Besseres in Händen halte.

Auch wenn es noch nicht angekündigt wurde, stehen die Vorzeichen für ein neues Leistungs- respektive Effizienzwunder seit der offiziellen Ankündigung des M2-Chip für das neue MacBook Air und das MacBook Pro 13 auf Apples hauseigener Entwicklerkonferenz WWDC jedenfalls sehr gut.

Und selbst wenn das MacBook Pro mit dem dann irgendwann vielleicht M2 Max genannten Chip noch einige Zeit entfernt ist, ein wichtiges Leistungs-Upgrade spendiert mir Apple bereits in wenigen Monaten. Warum mir das am Ende aber doch nicht reichen wird, um wirklich ausgiebig auf einem MacBook zu spielen, verrate ich euch in diesem Artikel.

Alexander Köpf
Alexander Köpf

Redakteur Alex ist schon seit langer Zeit Fan von Gaming-Notebooks. Er besaß sogar einmal ein unverschämt teures Alienware M18X R2. Doch selten hat ihn ein Laptop so erstaunt wie das MacBook Pro mit seiner unerwartet hohen Spiele-Performance bei gleichzeitig relativ geringem Energiebedarf. Und das, obwohl es sich eigentlich um ein Arbeitsgerät handelt.

Apple rüstet die Metal API mit zeitgemäßen Features auf

No Mans Sky und Resident Evil Village sollen für den Mac erscheinen und von der Metal 3 API profitieren.. No Man's Sky und Resident Evil Village sollen für den Mac erscheinen und von der Metal 3 API profitieren..

Für Mac und MacBook gibt es im Herbst das neue Betriebssystem macOS Ventura. Das kommt mit einer neuen Programmierschnittstelle, genannt Metal 3. Damit werden Spiele in das Betriebssystem eingebunden. Version 3 wird dabei mit einer ganzen Reihe neuer Funktionen ausgestattet, die das Spielerlebnis auf ein neues Level zu bringen versprechen. So kommt mit MetalFX ein Upscaler, der mit Nvidias Deep Learning Super Sampling und AMDs Fidelity FX Super Resolution (FSR) vergleichbar sein und einen drastischen FPS-Boot mit sich bringen soll.

Gleichzeitig kommt eine weitere Technik zum Einsatz, die als fast resource loading API bezeichnet wird. Die ist wiederum mit Mirosoft DirectStorage vergleichbar, wobei hier die Daten direkt von der schnellen NVME-SSD in den Grafikchip gestreamt werden und nicht mehr den Umweg über die CPU gehen müssen. Der Vorteil: Weniger oder gar keine aufploppenden Elemente oder Texturen sowie generell kürzere Ladezeiten.

Besonders der neue M2-Chip soll von den Funktionen der Metal 3 API profitieren. Ich bin mir aber relativ sicher, dass auch ältere Geräte mit M1-Chip durchaus das ein oder andere zusätzliche Bild pro Sekunde abstauben werden. Zumindest werden in den Spezifikationen zum M2 keine neuen Rechenkerne genannt, wie sie etwa Nvidia für DLSS in Form der Tensorkerne nutzt. Ich gehe daher stark davon aus, dass die bisherige Architektur den Upscaler der Metal 3 API ebenfalls nutzen können wird.

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Auch zum Gaming geeignet: Macbook Pro

Schnellere Rechenkerne plus bessere API - ein Traum?

Jetzt erinnere ich mich kurz an meine Erfahrung mit dem MacBook Pro zurück. Im Akkubetrieb konnte ich darauf mehrere Stunden bei höchster Auflösung spielen. Und das noch dazu fast lautlos. Ich musste alle Hebel in Bewegung setzen, alles bis ans Limit belasten, damit ich den oder die Lüfter überhaupt einmal zu hören bekam. Leise und schnell, gepaart mit einer relativ langen Laufzeit – Wahnsinn.

Wenn ich bedenke, dass der M2 mehr Performance bei gleichzeitig geringerer Leistungsaufnahme bietet als der M1 und mir dann vorstelle, was ein möglicher M2 Max kann, geht dem Technik-Enthusiasten in mir das Herz auf. Dazu noch eine überarbeitete Programmierschnittstelle mit Upscaler, die noch einmal mehr Leistung einspart – ein Traum für das Spielen unterwegs, oder nicht?

So gut das alles auch klingen mag, am Ende steht und fällt das Ganze mit dem Angebot an Spielen. Hier hat Apple traditionell das Nachsehen gegenüber Windows, schlicht, weil viele Spiele auf Microsofts DirectX als Programmierschnittstelle ausgelegt werden und nicht noch zusätzlich auf die Metal API.

Und was nützt mir die beste API der Welt, wenn es einfach zu wenige Spiele dafür gibt? Auf der anderen Seite können sich zumindest all jene über mehr Leistung freuen, die sich bereits an die überschaubare Auswahl an Spielen für den Mac respektive das MacBook gewöhnt haben. Übrigens: Aus meiner Steam-Bibliothek lassen sich rund ein Drittel aller Spiele auf dem Mac installieren und starten. Das sind allerdings nicht die großen AAA-Titel, sondern meist kleinere Indie-Spiele.

Echte Gaming-Laptops, auf denen ihr zumindest ohne Einschränkung mit Blick auf die API spielen könnt, findet ihr in unserer Kaufberatung:

Was denkt ihr über die Metal 3 API und den M2-Chip? Können sie euch vom Spielen auf einem Mac überzeugen oder seht ihr das wie ich? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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