Der Konflikt zwischen Epic und Apple (und Google) läuft weiter. Jetzt äußert sich auch eine prominente Stimme aus der Filmbranche zu der Causa: Regisseur Ridley Scott, der den Original 1984-Werbespot für Apple produziert hat, kritisiert Epic für ihr Werk.
Epic parodierte diesen Spot, indem sie ihn beinahe Bild für Bild in der Fortnite-Engine nachbauten. Im Original steht Apple gegen den angeblichen Unterdrücker IBM auf, in Epics Parodie mimt Fortnite den Rebellen, während Apple selbst den Bösewicht verkörpern soll.
Diese Botschaft ist dem Regisseur Ridley Scott allerdings offenbar »zu gewöhnlich«, wie er in einem Interview mit IGN erklärt. Demnach kontaktierte Scott die Fortnite-Macher und kritisierte sie für die Parodie. Und das, obwohl er sich eigentlich geehrt fühlt:
"Ich habe ihnen geschrieben, weil ich es einerseits als Kompliment betrachte, dass sie meinen Werbespot Bild für Bild kopiert haben. Aber ich finde es schade, dass die Botschaft so gewöhnlich ist, wenn sie über Demokratie oder andere wichtige Dinge hätten sprechen können... aber das taten sie nicht. Ich denke, die Animation war fantastisch, die Idee war fantastisch, die Botschaft war 'ähh'."
Fehlende Tiefe der Vorlage
Ridley Scott, Regisseur von Blockbustern wie der Alien-Reihe oder Black Hawk Down, hätte sich also lieber eine kritischere Themenwahl gewünscht, um seinen 1984-Werbespot neu aufzulegen.
Man muss allerdings ebenfalls bedenken, dass der Original-Werbespot lediglich die Botschaft hat, man möge Macintosh-Computer anstelle von IBM-Produkten kaufen, denen damals von Apple eine Monopol-Stellung am Markt vorgeworfen wurde.
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Epic kehrt den Spieß also einfach um und wirft Apple nun vor, selbst zu dem geworden zu sein, was man einst bekämpfte. Überdies verbindet Epic den Fall damit, sich als Fürsprecher aller Entwickler zu inszenieren, die ihre Spiele in den großen Mobile-Shops anbieten wollen. Beide Botschaften beschränken sich auf sehr spezifische Marktsituationen und klammern politische Themen weitestgehend aus.
Warum »1984«?
Die Szene des ursprünglichen Werbespots spielt auf den klassischen Roman 1984 von George Orwell an, der zu den einflussreichsten Dystopien der Literaturgeschichte gehört. Eine Dystopie ist ein erzählerischer Gegenentwurf zur Utopie und zeigt eine Welt in ihrer schlimmstmöglichen Ausformung.
Hier lebt der Protagonist in einem Überwachungsstaat, der sogar die Gedanken seiner Bürger kontrolliert. Heutzutage dient 1984 häufig als mahnendes Beispiel für negative Entwicklungen in der Gegenwart.
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