Seite 6: Arcania: Gothic 4 - Alte Werte für die Bilanz von morgen

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Die Magie

Wenn der Namenlose auf Argaan Magie einsetzen will, hat er die Wahl zwischen drei Varianten. Die mächtigsten Sprüche stammen aus den drei Talentbaum-Schulen um Innos, Adanos und Beliar.

Meister der Feuermagie können ihren Feuerball aufladen, um damit einen verheerenden Flächenbrand zu entfachen. Meister der Feuermagie können ihren Feuerball aufladen, um damit einen verheerenden Flächenbrand zu entfachen.

Jowood zeigt bislang nur Innos, die Magie des Feuers. Das ist im Wesentlichen ein einziger Spruch – nämlich der Feuerball. Der wird in den weiteren vier Talentstufen lediglich zu einer immer stärkeren Variante und richtet schließlich im »Inferno«-Modus verheerenden Flächenschaden an. Man darf davon ausgehen, dass es bei Adanos und Beliar ähnlich ist.

Welche Zauber in den beiden Schulen warten, will Jowood zwar offiziell noch nicht verraten. Wir lehnen uns aber sicher nicht zu weit aus dem Fenster, wenn wir vermuten, dass der Wassergott Adanos wohl Eismagie verleiht, zumal ein entsprechender Zauber schon auf der E3 2009 zu sehen war. Da bisher noch jede Gothic-Episode die Fähigkeit enthielt, Skelette zu beschwören, dürfte das wohl die Macht sein, die der dunkle Beliar verleiht.

Wer nicht in Magietalente investieren möchte, greift alternativ zu Schriftrollen oder Runensteinen. Während die Rollen nach Gebrauch zerfallen, müssen sich die Runen eine Zeit lang aufladen. Sie verleihen vor allem nützliche Zusatzfähigkeiten, etwa doppelte Laufgeschwindigkeit im magischen Sprint, der am Mana zehrt.

Eines ist aber definitiv nicht im Spiel: Die Fähigkeit, das Wetter zu beeinflussen. Mit diesem Spielelement hatten Spellbound und Jowood zu Beginn der Arcania-Entwicklung geworben; magisch versierte Helden sollten sich die Nacht herbeidrehen oder Nebel aufsteigen lassen, um unbemerkt an Gegnern vorbeizuschleichen, sie sollten Wachen mit Regenschauern in Häuser treiben. Nichts davon ist mehr vorgesehen. Womöglich auch deshalb, weil Spellbound die damit verbundenen Herausforderungen an die künstliche Intelligenz der Feinde zu hoch waren. Wir hatten bislang nicht den Eindruck, dass die Einwohner Argaans besonders helle sind. Und wir zweifeln daran, dass man im Spiel jemals allzu heimlich vorgehen muss, trotz erlernbarer Schleichfertigkeit.

Die Technik

Wie sieht das Spiel aus? Gut, wenn auch nicht hochglanzmodern. Gothic 4 basiert ausschließlich auf DirectX 9, was nicht den aktuellen technischen Möglichkeiten entspricht, dafür aber sicherstellt, dass Arcania überall problemlos läuft.

Die serientypische Fernsicht beeindruckt auch in Spellbounds Grafik-Engine, und natürlich gelangen Sie ohne Ladepause in jeden Winkel Argaans und in jedes Gebäude. Optische Glanzlichter sind die wirklich hübsche Regensimulation mit Pfützen und fließenden Rinnsalen sowie die Tageszeitensimulation, dank der nicht nur die Schatten realistisch wandern, sondern Sonnenuntergänge die ganze Landschaft in einen Rotton tauchen. Aus der Nähe wirken einige Texturen aber verwaschen, vor allem wenn die Kamera in den Dialogen dicht an Personen heranfährt.

Und wie läuft’s?

Fast noch wichtiger aber ist die Frage: In welchem Zustand ist das Spiel? Droht ein neues Bug-Debakel wie beim Vorgänger und dessen Addon?

Wir haben eine Alpha- Version gespielt, was in der Regel bedeutet, dass der Spielinhalt vollständig ist und in den kommenden Monaten nur noch poliert wird. Dafür spricht auch, dass Arcania im 3. Quartal 2010 erscheinen soll – drei bis vier Monate Feinschliff und Bugfixing sind für ein Projekt dieser Größenordnung Standard. Das noch ungeeichte Kampfsystem sollte sich in dieser Zeit einrenken, die Talentbäume ausbalancieren lassen.

Skeptischer stimmt uns die Frage, ob Spellbound die Welt überzeugend mit Leben füllen kann. Bugs gab es in unserer Alpha- Version noch en masse – verschwindende Personen, nicht lippensynchrone Gespräche, Darstellungsfehler, Leistungseinbrüche –, allerdings nichts, was den Spielfortschritt unmöglich gemacht hätte. Auch die gesamte Benutzeroberfläche befand sich noch im Rohzustand. Andererseits hatten wir während unseres mehrstündigen Probespiels keinen einzigen Absturz, Arcania lief stabil und überwiegend flüssig. Das ist weit mehr, als man im gleichen Stadium von Gothic 3 sagen konnte. Insofern scheint es zumindest realistisch, dass Jowood und Spellbound im Herbst ein weitgehend fehlerfreies Arcania abliefern werden. Ob es auch ein gutes Gothic wird, muss sich noch herausstellen.

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