Seite 2: Assassin’s Creed: Brotherhood - Rom wurde nicht in einem Tag befreit

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DLC an Bord

Freilich hat es Ezio auch mit Aufträgen zu tun, deren Hauptziel nicht der Tod einer Person ist. So soll er beispielsweise für Leonardo da Vinci Prototypen seiner Kriegsmaschinen stehlen und die zugehörigen Baupläne zerstören. Eine dieser Missionen endet in einer wilden Verfolgungsjagd, in der Ezio auf einer Kutsche flieht und mit da Vincis Schnellschussmaschine auf seine Verfolger ballert. Auch die an Prince of Persia erinnernden Kletterrätsel in speziellen Katakomben sind wieder dabei. Die fallen sogar ein wenig abwechslungsreicher und kreativer aus als in Assassin’s Creed 2.

Assassins Creed: Brotherhood Video starten 8:10 Assassin's Creed: Brotherhood

Doch während die Story-Missionen in Sachen Design und Inszenierung den bereits großartigen Vorgänger sogar überbieten, fallen die meisten Nebenaufträge vor allem durch Ideenarmut auf. Zwar verteilen sämtliche Fraktionen (Kurtisanen, Diebe und Söldner) wie auch Händler (etwa Schmiede oder Ärzte) und hilfsbedürftige Bürger jede Menge Aufgaben. Die beschränken sich aber meist auf lapidares »Finde das!«, »Sammle dies!« oder »Töte jenen!«. Das ist jedoch Kritik auf hohem Niveau. Zum einen müssen wir die Mini-Quests nicht erfüllen. Zum anderen wird die PC-Fassung von Brotherhood alle handlungsrelevanten DLCs enthalten, die Ubisoft bislang veröffentlicht hat (etwa die gelungene, bislang Playstation-3-exklusive »Kopernikus-Verschwörung«) und bis zum Frühling noch veröffentlichen will.

Turm um Turm

Rom, die ewige Stadt, wurde von den Entwicklern enorm abwechslungsreich und detailliert gestaltet und ist etwa dreimal so groß wie Florenz aus Assassin’s Creed 2.

Kaufbare Fernkampfwaffen wie die Armbrust machen die Kämpfe noch leichter, als sie ohnehin schon sind. Kaufbare Fernkampfwaffen wie die Armbrust machen die Kämpfe noch leichter, als sie ohnehin schon sind.

Um die Metropole langsam, aber sicher von den Borgia zu befreien und selbst Einfluss zu gewinnen, muss Ezio die als Borgia-Gebiet gekennzeichneten Areale erobern. Prinzipiell laufen diese Eroberungszüge immer gleich ab: In jedem Viertel befindet sich ein Hauptmann, den es zu erledigen gilt. Im Anschluss daran brennt der Held den Turm der Unterdrücker nieder.

Was in der Theorie eintönig klingt, stellt sich schnell als Herausforderung mit hohem Abwechslungsfaktor heraus. Grund sind die unterschiedlichen Anforderungen. Es kann zwar schon mal passieren, dass Ezio relativ einfach in das Gebiet eindringen und den Hauptmann durch einen beherzten Sprung von einem Hausdach umlegen kann. Im nächsten Areal mag das aber schon wieder ganz anders aussehen, etwa weil es nur einen Eingang gibt, das Viertel besonders gut bewacht wird oder Ezio sich durch ein verwinkeltes Kellerverließ kämpfen muss, um sein Ziel zu erreichen. Das, sollte es den Helden entdecken, zudem oft einfach wegläuft.

Brüderlich geteilt

Die Eroberung feindlicher Borgia-Gebiete hat noch einen weiteren Zweck. Denn je mehr Areale Ezio befriedet, desto mehr Hilfsassassinen darf er einsetzen, die größte Neuerung von Brotherhood. Im Kampf und bei Schleichmissionen greifen die KI-gesteuerten Nachwuchs-Mörder Ezio unter die Arme. So stürzen sie sich auf anvisierte Gegner oder lenken Wachen von Ezio ab. In der Nähe von Taubenschlägen kann der Meisterassassine ins Nachwuchsprogramm eingreifen und die Azubis zu diversen im Hintergrund ablaufenden Missionen ins Ausland schicken. Mit jedem erledigten Auftrag steigen die Fähigkeiten (Waffen und Rüstung) der Assassinen, sie sind währenddessen aber für einige Minuten nicht einsetzbar.

Einziges Problem der an sich coolen Rekrutierungs-Idee: Die Kämpfe in Brotherhood werden dadurch noch leichter als ohnehin schon. Ubisofts Plan, das Kampfsystem komplexer und anspruchsvoller zu gestalten, funktioniert nur bedingt. Zwar reicht es nicht mehr, lapidar auf die Kontertaste zu hauen. Doch wer einmal einen erfolgreichen Todesstoß platziert hat, der legt jeden weiteren Gegner durch das Drücken der entsprechenden Taste ganz automatisch um. So sind selbst zwei Dutzend waffenstarrende Ritter kein Problem für Ezio.

Schärfere Klingen

Bereits auf den Konsolen ist Assassin’s Creed: Brotherhood eine Augenweide. Die aufwändig gestalteten Gebäude, liebevollen Details, butterweichen Animationen und die immense Weitsicht machen einiges her. Auf dem PC legt Ubisoft noch eine ordentliche Grafikschippe obendrauf. »Wir werden die Auflösung aller Schatten und Reflexionseffekte um ein Vielfaches erhöhen«, verrät uns Eric Le, leitender Programmierer von Brotherhood. »Zudem werden auch in der Entfernung kleinste Details sichtbar sein.« Leistungsbedingt vernebeln nämlich auf der Xbox 360 und Playstation 3 Verwischeffekte entfernte Objekte und Gebäude.

Auf dem PC bringt Assassin's Creed nicht nur hübschere Texturen sondern auch Nvidia 3D Vision. Auf dem PC bringt Assassin's Creed nicht nur hübschere Texturen sondern auch Nvidia 3D Vision.

Das Team baut auch die Unterstützung von AMD Eyefinity sowie Nvidias 3D-Vision ein und feilt an der Beleuchtung, etwa durch das so genannte Ambient Occlusion, das für ein insgesamt echteres Bild sorgt. Steigen dadurch auch die Hardware-Anforderungen? »Nur minimal«, beruhigt uns Eric. »Wer Assassin’s Creed 2 flüssig spielen konnte, der wird auch mit Brotherhood keine Probleme haben.« Ein Grund dafür dürfte sein, dass Ubisoft auf die aktuelle Schnittstelle DirectX 11 verzichtet und wie schon beim Vorgänger auf Version 9 zurückgreift. »Wir hätten zu viel im Programmcode umbauen müssen«, erklärt uns der Brotherhood-Producer David Coulombe. »Dann hätte sich die PC-Fassung noch weiter verzögert.« Sehr gut, dass sich Ubisoft dagegen entschieden hat.

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