Achtung Spoiler! Der Einstieg des Artikels ist von uns bewusst spoilerfrei gehalten, aber nach der ersten Zwischenüberschrift werden wir auf das Ende des aktuellen DLC »Das Vermächtnis der ersten Klinge: Episode 2« eingehen. Wer die Erweiterung gerne selbst spielen und erleben möchte (und dazu raten wir), sollte also schleunigst aus dem Artikel springen.
Um Assassin's Creed: Odyssey entbrannten die Tage zahlreiche Diskussionen via Reddit und Co. Der Vorwurf an Ubisoft: Der neueste DLC des Spiels - Das Vermächtnis der ersten Klinge: Episode 2 - nehme dem Spieler in wichtigen Story-Momenten die nötige Entscheidungsfreiheit. Das Addon zwinge Alexios beziehungsweise Kassandra einen ganz bestimmten Pfad sowie eine sexuelle Orientierung auf, wo die Entwickler selbst im Vorfeld das genaue Gegenteil versprochen haben. Soweit die Kritik, die auch Redakteure bei uns durchaus nachvollziehen können.
Ubisoft entschuldigt sich nun: In einem Forenposting verfasst Creative Director Jonathan Dumont ein umfangreiches Statement, das die Hintergründe des Story-DLC erklärt und gleichzeitig einräumt, dass man sich verschätzt habe und solche Dinge künftig anders handhaben möchte. Die Details findet ihr wie gesagt unterhalb der folgenden Zwischenüberschrift - allerdings mit Spoilern.
Was ist schief gelaufen?
Am Ende der zweiten Episode des ersten großen Story-DLC von Assassin's Creed: Odyssey steht Alexios beziehungsweise Kassandra vor einem Scheideweg: Hänge ich mein Söldnerleben an den Nagel, um eine Familie zu gründen?
Die Entscheidung wird uns Spielern allerdings abgenommen, denn unabhängig von unseren gewählten Dialogantworten gehen wir zwangsläufig eine Beziehung ein, bekommen ein Baby und die Story springt mindestens neun Monate nach vorne. Dumonts Erklärung:
"Wir wollten mit diesem Story-Verlauf erklären, wie die Blutlinie eurer Figur sich auf die Entwicklung der Assassinen auswirkt. Aber gemessen an euren Reaktionen darauf, haben wir hier wohl am Ziel vorbeigeschossen. Alexios und Kassandra realisieren im Verlauf des Abenteuers ihre eigene Sterblichkeit, sie sehen die Opfer, die ihre Vorfahren Leonidas und Myrrine für die größere Sache gebracht haben. Dadurch sollte in ihnen der Wunsch entstehen, ihre bedeutende Erblinie am Leben zu halten. Spieler sollten im DLC entscheiden, ob sie folglich aus rein pragmatischen Gründen ein Kind zeugen oder tatsächlich als Teil einer romantischen Beziehung."
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Im tatsächlichen DLC entpuppte sich diese Wahl der Nuance aber als zu kleine Entscheidung für einen derart großen Schicksalsschritt im Leben unserer Hauptfigur. Das erkennt auch Ubisoft an.
"Wir wollten klar zwischen diesen beiden Motivationen unterscheiden, aber wir hätten mit mehr Feingefühl an die Sache herangehen sollen. Wir bewegten uns auf einem schmalen Grat zwischen Rollenspiel-Entscheidungsfreiheit und Storytelling, und die Motivation hinter dieser Entscheidung war unklar und unsauber herausgearbeitet. In der folgenden Episode Bloodline werdet ihr definitiv nicht gezwungen, irgendeine Form von romantischer Beziehung fortzusetzen."
Tatsächlich zeigt sich Ubisoft überrascht und irgendwo auch gerührt, wie wichtig den Fans die Bindung an Alexios und Kassandra ist.
Man nehme dieses emotionale Engagement sehr ernst und bemühe sich auch in der Zukunft, die Entscheidungen der Spieler über ihren eigenen Pfad durch Assassin's Creeds Odyssey in den Vordergrund zu rücken.
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