Was hat das denn bitte mit Baldur's Gate zu tun? Wenn man dem Internet glauben darf, war das die Reaktion vieler Spieler auf den ersten Trailer zu Baldur's Gate 3, das für den PC und auf Google Stadia erscheinen wird.
Der erste Teaser-Trailer zeigt uns nämlich eine Invasion kraken-ähnlicher Tentakelwesen. Die mögen auf den ersten Blick unpassend wirken, gehören aber sehr wohl zum Pen-&-Paper-Universum von Dungeons & Dragons (D&D), auf dem Baldur's Gate 3 basiert.
Titelstory zu Baldur's Gate 3: Wir sprechen mit Larian und den D&D-Regelhütern
Was im Trailer aussieht wie der kleine Bruder von Cthulhu ist nämlich ein Illithide - auch Gedankenschinder genannt. Doch was genau macht ihn so gefährlich? Was sehen wir im Trailer zu Baldur's Gate 3? Und welche Absichten verfolgen die Angreifer?
Wir haben das D&D-Regelwerk gewälzt, um zu verstehen, was hinter den Tentakelwesen steckt. Der Clou: Was auf den ersten Blick als skrupellose und aggressive Übermacht erscheint, offenbart sich als Schachfigur in den Händen höherer Mächte.
Die Gedankenschinder
Illithide oder Gedankenschinder (engl. Mind Flayers) sind humanoide Kreaturen. Aus ihrem kraken-ähnlichen Kopf ragen vier Tentakel, mit denen sie sich um den Hals ihrer Opfer schlingen können, um dann ihr Gehirn zu verschlingen. Da sie den Amphibien angehören, haben sie nur vier Finger und Schwimmhäute zwischen den Zehen.
Die Illithiden leben in den tiefsten und dunkelsten Höhlen. Während sie über ein ausgezeichnetes Sehvermögen verfügen, ist ihr Gehör weniger gut ausgeprägt. Auf grelles Licht reagieren sie jedoch sehr empfindlich, weshalb sie unterirdische Orte bevorzugen. Dies ist laut Regelwerk auch der Tatsache geschuldet, dass ihre fremdartige Anatomie das Licht auf eine eigenartige Weise bricht, die ihnen Schmerzen verursachen kann.
Das Gehirn eines Gedankenschinders soll nur dazu in der Lage sein, negative Emotionen zu empfinden. Sie werden häufig als aggressiv und sadistisch beschrieben. Genugtuung, nachdem sie das Gehirn eines Opfers verzehrt haben, und das Gefühl, die Oberhand zu haben, sind wohl die Emotionen, die Glück oder Freude am nächsten kommen.
E3-Preview: Neue Details zu den Gedankenschindern in Baldur's Gate 3
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Lass all deine Gedanken los!
Gedankenschinder verfügen über starke psychische Kräfte. Mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken können sie ihre Feinde beeinflussen und zu willenlosen Sklaven machen. Mit Leichtigkeit manipulieren sie andere, um ihre Fähigkeiten für ihre eigenen Ziele zu missbrauchen.
Am Ende des Trailers zu Baldur's Gate 3 sehen wir, wie der Gedankenschinder beginnt, zu schweben. Auch im Hintergrund steigen andere transformierte Illithiden gen Himmel auf. Neben Gedankenmanipulation und Telekinese zählt auch das Fliegen zu ihren Fähigkeiten.
Gedankenschinder trifft man selten alleine an. Häufig sind sie von Sklaven umgeben, deren Gedanken sie kontrollieren. So können sie sich im Kampf schützen. Als Sklaven halten sie häufig Rassen, die für sie nicht als Nahrungsquelle in Frage kommen - also Kreaturen, die nicht intelligent genug sind.
Um gesund zu bleiben, muss ein Illithide ein Gehirn im Monat verzehren. Drei Monate kommt ein Gedankenschinder ohne frisches Hirn aus, bevor er stirbt. Doch diese dienen ihnen nicht nur als Nahrungsquelle, sondern liefern auch einen wichtigen Vorteil: Mit den Gehirnen ihrer Opfer nehmen die Gedankenschinder auch all ihr Wissen auf.
So gelang es ihnen einst, die Herrschaft über das ganze Multiversum zu erlangen. Mit jeder neuen Welt, die sie eingenommen haben, konnten sie sich immer mehr Wissen aneignen. Mit den daraus gewonnenen Informationen waren sie in der Lage, ihren Einflussbereich noch weiter auszudehnen.
Illithiden verstehen die Handelssprache, bevorzugen aber Kommunikation durch Gedankenübertragung untereinander. Ihre Schrift besteht aus Zeichen, die sich aus vier Linien zusammensetzen und mit psionischer Energie versehen sind. So werden mit dem geschriebenen Text gleich die Gedanken des Verfassers übertragen.
Auch die Namen der Gedankenschinder bestehen aus einzelnen Gedankensträngen, durch die sie sich voneinander abgrenzen. Diese sind zu kompliziert, um sie mit Worten anderer Sprachen auszudrücken. Doch bekanntlich vermag es schon ein Name allein, Furcht zu verbreiten. Aus diesem Grund entscheiden sich die Illithiden häufig dazu, sich einen Namen aus der Handelssprache anzulegen.
Der Retter des Rollenspiels - Making of Baldur's Gate
Survival of the Fittest
Die Fortpflanzung eines Gedankenschinders ist ein langwieriger und schwerer Prozess. Der geschlechterlose Illithid legt ein- bis zweimal im Jahr Eier - Tausende davon. Gelagert werden sie in dem Becken des Mutterhirns, welches das Herz einer Illithid-Kolonie darstellt.
Das Becken ist gefüllt mit einer Flüssigkeit, die aus den Überresten der toten Gedankenschinder einer Kolonie besteht - und den Jungen gleichzeitig als Nahrungsquelle dient. Hier verbringen sie die ersten zehn Jahre ihrer Existenz. In dieser Zeit verändert sich ihre Form kaum - selbst nach einer Dekade sind sie noch zu keinem Gedankenschinder geworden.
Das alles klingt doch erstmal nach perfekten Voraussetzungen: Ein Lebensraum direkt an der Nahrungsquelle und das Aufwachsen im Schutz des Mutterhirns - denkste! Von elterlicher Fürsorge und einer unbekümmerten Kindheit fehlt jede Spur. Denn die Nahrung ist knapp. Schnell wenden sich die frisch geschlüpften Junge dem Kannibalismus zu. Es gilt: Fressen oder gefressen werden. Die Schwachen fallen ihren Geschwistern oder gar dem Mutterhirn zum Opfer.
Nur die wenigsten überleben die zehn Jahre. Das garantiert, dass wirklich nur die stärksten und zielstrebigsten von ihnen die Möglichkeit bekommen, zu einem Gedankenschinder zu werden.
Das passiert in der nächsten Stufe: Die sogenannte Ceremorphose bezeichnet die Transformation eines Illithid-Jungen in einen vollwertigen Gedankenschinder.
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