Der Anfang September erschienene Interims-Patch hat Batman: Arkham Knight technisch spürbar verbessert, er konnte aber nicht alle Probleme der PC-Version lösen. Das gelingt auch dem Patch der neu veröffentlichten Verkaufsversion nicht, unserem Eindruck nach hat sich technisch seit dem Interims-Patch so gut wie gar nichts getan.
In den im nächsten Abschnitt zu sehenden Benchmarks mit einem Core i5 4690K, 16 GByte Arbeitsspeicher und einer SSD sind die durchschnittlichen und minimalen fps im Vergleich zum Interims-Patch praktisch identisch, mit maximalen Details ist Arkham Knight also immer noch sehr VRAM-hungrig. Die Abwertung der PC-Version bleibt also bestehen, wenn auch in etwas abgemildeter Form.
Altbekannte Probleme
Der VRAM-Hunger von Arkham Knight macht sich insbesondere bei Grafikkarten mit maximal 2,0 GByte Speicher durch starke Einbrüche der Framerate bemerkbar, die vor allem bei schnellen Bewegungen und bei Fahrten mit dem Batmobil auftreten. Das ist zwar einerseits nicht überraschend, weil die mit dem Interims-Patch eingeführte Anzeige zur Belegung des Grafikkartenspeichers in maximalen Einstellungen fast 4,0 GByte VRAM fordert. Andererseits erscheint uns die Belegung des Grafikkartenspeichers in Anbetracht der guten, aber nicht überragenden Optik des Spiels unverhältnismäßig hoch, zumal die durchschnittlichen fps auch mit maximalen Texturdetails eigentlich für ein flüssiges Spielerlebnis ausreichend wären.
Durchschnittliche fps
1920x1080, maximale Details ohne Gameworks
- Release-Version
- Interims-Patch
- Verkaufs-Version
- 0,0
- 14,0
- 28,0
- 42,0
- 56,0
- 70,0
Diese Mischung aus flüssigen Bildraten im Bereich von 35 und mehr fps auf der einen Seite und kurzzeitigen, aber starken Einbrüchen auf einstellige fps-Werte auf der andere Seite erweckt den Eindruck, dass unser PC mit einer besser optimierten Engine durchaus mit den gewählten Grafikeinstellungen zu Recht kommen könnte. Dass es auch in einem zum PC portierten Open World-Spiel deutlich besser gehen kann, zeigt unter anderem ein Vergleich mit GTA 5: Darin kommt die GTX 960 mit 2,0 GByte VRAM und einem etwas schlechter ausgestatteten Testsystem (Core i5 2500K, 8 GByte Arbeitsspeicher) in sehr hohen Details trotz Überschreiten der VRAM-Anzeige auf ähnliche Durchschnitts-fps, ohne mit derart starken Frame Drops zu kämpfen.
Reduzieren wir die Texturdetails in der Verkaufs-Version von Arkham Knight und bringen die VRAM-Anzeige dadurch zumindest in den gelben Bereich, werden die Probleme spürbar geringer. Mit einer Radeon R9 270X steigen die minimalen fps von einstelligen Werten auf etwa 25 fps, wodurch sich das Spielgefühl deutlich verbessert. Allerdings muss man sich bei unserem Testsystem auch keine Sorge um andere Flaschenhälse machen - auf etwas langsameren Systemen reicht das Reduzieren der Texturdetails dagegen nicht unbedingt aus, um die Spielbarkeit zu verbessern.
Wenig Besserung in Sicht
Auch die offiziellen Patch-Notes zur neuen Verkaufsversion fügen sich in das eher durchwachsene Bild ein, das Arkham Knight auf dem PC hinterlässt. Statt von erzielten Fortschritten ist darin vielmehr von altbekannten und von neuen Problemen die Rede, die in Zukunft noch behoben werden sollen. So lässt sich Arkham Knight mit SLI- oder Crossfire-Setups mit mehreren Grafikkarten immer noch nicht vernünftig spielen, außerdem werden »Stabilitätsprobleme« bei bestimmten Modellen in Kombination mit den aktuellen Grafikkartentreibern angesprochen.
Auch die Auslagerung von Spieldateien auf den lokalen Datenträger kann laut Patch-Notes nach wie vor zu Problemen führen, wenn keine SSD vorhanden ist, die Tipps der Entwickler dazu fassen viele Spieler allerdings als schlechten Scherz auf: Für Windows 7 wird empfohlen, das Spiel einfach neu zu starten, für Windows 10 sollen es dagegen möglichst 12 GByte Arbeitsspeicher oder mehr sein, da das Betriebssystem dann anders als Windows 7 und 8 mit der Dateiauslagerung umgeht.
In einer Ergänzung zu den Patch Notes nehmen die Entwickler zwar (unter anderem) Stellung dazu und versprechen zeitnah mehr Details zu den vorgenommenen Verbesserungen an der PC-Version zu verraten. Es wirkt allerdings etwas hilflos, dass sie an derselben Stelle nochmal die Verbesserungen des zwei Monate alten Interims-Patch wiederholen.
Unterm Strich ist die neue Verkaufs-Version von Batman: Arkham Knight damit technisch zwar gegenüber der ersten Release-Version klar verbessert, aber längst noch nicht fehlerfrei. Da der Großteil der Verbesserungen außerdem bereits mit dem Interims-Patch vor knapp zwei Monaten eingeführt wurde und sich seitdem technisch anscheinend kaum etwas getan hat, überwiegt mit Blick auf die finale PC-Version die Enttäuschung.
Batman: Arkham Knight kann zwar mittlerweile mit der passenden Hardware und vor allem mit ausreichend VRAM auf der Grafikkarte sehr gut spielbar sein - und gehört dann zu den besten Veröffentlichungen des Jahres. Insgesamt ist das Spiel aber auch Monate nach dem ursprünglichen Release auf dem PC immer noch zu anfällig für Probleme, als das wir aus technischer Sicht eine vorbehaltlose Kaufempfehlung aussprechen könnten.
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