Seite 2: Black Mirror im Test - Der Fluch kehrt zurück

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Die Sache mit der Steuerung

Ihr müsst David, den ihr per WASD-Tasten durch die Umgebung bewegt, also grob in die entsprechende Richtung schauen lassen. Mit Mausbewegungen schwenkt ihr auf Wunsch die Kamera, die David ansonsten dynamisch folgt.

Bei der Untersuchung bestimmter Umgebungsobjekte schaltet Black Mirror in eine Art Egosicht um. Dort verschiebt ihr den Bildausschnitt per WASD, um die Interaktionspunkte zu fokussieren. Die Kamera fährt dabei, ähnlich wie in Telltales CSI-Spielen, auch mal seitlich um Objekte herum.

Die Geschichte wird spannend erzählt und in sehr gut vertonten Zwischensequenzen vorangetrieben. Die Geschichte wird spannend erzählt und in sehr gut vertonten Zwischensequenzen vorangetrieben.

Alternativ könnt ihr alles mit dem Gamepad regeln. Das bringt Vorteile bei der direkten Charaktersteuerung, dafür ist die Präzision bei der Untersuchung von Inventargegenständen geringer. Bei der Gamepad-Eingabe müsst ihr manche der in einer 3D-Ansicht frei drehbaren Objekte nämlich peinlich genau per Stick auf dem Bildschirm verschieben, um Aktionspunkte anzusteuern.

Und es gibt sie doch!

Vom klassischen Adventure-Konzept weicht Black Mirror auch bei den Quick-Time-Sequenzen ab, die noch simpler gestrickt sind als in den Spielen von Telltale Games. Gleichzeitig behält King Art im Zusammenhang damit ein (im Genre allgemein wenig beliebtes) Feature der Reihe bei.

Denn wie in den Vorgängern kann auch der Protagonist in Black Mirror sterben - in den Quick-Time-Events sowie in den Visionen, wenn ihr zu lange nahe der Geister verharrt.

Trotz der insgesamt seichteren Spielmechanik gibt es auch ein paar echte Rätsel im Spiel. Hier und dort sind sogar externe Notizen empfehlenswert, wenn wir etwa per Dreisatz Zahlenwerte für keltische Runen aus Gleichungen ableiten. Räumliches Denkvermögen ist beim Generalschlüssel gefragt. Der besteht aus einem festen und bis zu vier drehbaren Teilen, die ihr entsprechend des jeweiligen Schlosses im Inventar anpassen müsst.

Begrenzte Freiheiten

Ab und zu stellt euch Black Mirror vor Entscheidungen - ohne Zeitdruck. Es wirkt sich jedoch kaum aus, ob ihr Anwalt Andrew im Dialog belügt oder die Wahrheit sagt. Knackt ihr ein Schloss lautstark per Messer statt leise mit einem Draht, wird Lady Margaret das in einem späteren Dialog lediglich ansprechen, ansonsten gibt es keine Konsequenzen.

Dank kunstvoller Perspektiven und dynamischer Kamera entwickelt Black Mirror immer wieder cineastisches Flair. Dank kunstvoller Perspektiven und dynamischer Kamera entwickelt Black Mirror immer wieder cineastisches Flair.

Die einzige echte Alternative entsteht, wenn ihr in einem früheren der fünf Kapitel eine bestimmte Information nicht erhalten habt. In allen Akten verfolgt ihr parallel mehrere Ziele und bestimmt in gewissen Grenzen die Lösungs-Reihenfolge selbst.

Immer wieder aber schnürt Black Mirror das Korsett durch künstliches Abriegeln von Räumen, Schauplätzen oder Hotspots enger. Das ergibt mit Blick auf die Geschichte oder das Wissen der Spielfigur nicht in allen Fällen Sinn und ist deshalb manchmal irritierend.

Gruselig in mehrfacher Hinsicht

Dank schicker Licht- und Schatteneffekte kann sich Black Mirror grafisch sehen lassen. Wenn wir mit einem Kerzenhalter bewaffnet den finsteren Keller erkunden oder des Nachts in der Bibliothek nach Antworten suchen, kommt Gruselatmosphäre auf - verstärkt durch die Musik von Komponist Benny Oschmann.

In den normalen Zwischensequenzen und Dialogen glänzt Black Mirror zudem oft mit cineastischen Kniffen und kunstvollen Kamerawinkeln. Die per Filtereffekt simulierte Filmkörnung ist jedoch zu stark. Komplett abschalten könnt ihr sie zwar, stufenweise reduzieren allerdings nicht.

Den Großteil von Black Mirror bewältigt ihr durchs Abgrasen von Hotspots. Den Großteil von Black Mirror bewältigt ihr durchs Abgrasen von Hotspots.

Während der Detailgrad der Umgebungen und die allgemeine Texturqualität gerade so in Ordnung gehen, schwächelt Black Mirror bei den Charaktermodellen. Der greise, fast blinde Gärtner Rory könnte mit seiner faltigen Lederhaut eine schaurige Gestalt sein. Aufgrund der durchschnittlichen Mimik und Gestik jedoch wirkt nicht nur er unfreiwillig komisch.

Nicht optimal ist zudem, dass uns Black Mirror bei jedem Raumwechsel sekundenlang einen schwarzen Ladebildschirm zeigt. Grafikfehler wie flimmernde Objekte gibt es dafür nur selten.

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