Vom Fluch der Familie Gordon hörten Adventure-Freunde erstmals 2004 in Black Mirror: Der dunkle Spiegel der Seele. Im Point&Click-Abenteuer trieb er die männlichen Nachkommen in den Wahnsinn und machte sie zu Mördern. Nun lebt der Fluch im Serienneustart der Bremer Entwickler King Art wieder auf.
Die Macher verlegen im neuen Black Mirror die Handlung von England nach Schottland und von den 1980er- in die 1920er-Jahre. Die Geschichte beginnt ebenfalls mit dem Selbstmord eines Familienmitglieds - John Gordon. In Folge dessen reist sein Sohn David nach Black Mirror Castle, um sein Erbe anzutreten und die wahren Hintergründe von Johns Freitod aufzudecken.
Als David eintrifft, versteht er, was seine Mutter mit dem Spruch meinte, dass Blut manchmal eben doch nicht dicker ist als Wasser. Der Empfang durch seine Großmutter Margaret ist so frostig wie das alte Gemäuer selbst.
Noch mehr bereitet ihm aber Kopfschmerzen, dass er dort seinem herrischen, längst verstorbenen Großvater Edward begegnet. Hat der Gordon-Fluch ihn bereits eingeholt und er sieht Gespenster? Es wird nicht Davids einzige Vision bleiben, bis schließlich der erste Mord geschieht …
Für Fans und Einsteiger
Wenngleich Black Mirror ein Serienneustart ist, behält King Art die Fans im Blick. Überall finden wir Referenzen auf die Vorgänger. Kennern der Reihe dürfte zudem mancher Sprecher vertraut vorkommen. Erik Schäffler (Edward) vertonte in Black Mirror 2 bereits den cholerischen Fotoladenbesitzer.
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Gewisse Parallelen gibt es bei den Protagonisten, denn auch David ist nicht gerade ein Sympathieträger. Die Identifikation mit ihm fällt jedoch nicht ganz so schwer, wie mit dem unnahbaren Samuel aus Black Mirror 1.
Vorkenntnisse zum Verständnis der Geschichte sind nicht notwendig. Die Story, die fast komplett im Schloss spielt, ist allgemeinspannend erzähltundwenig vorhersehbar. Erst spät lässt sie etwas nach und mündet in einem lahmen Ende.
Kleiner Genre-Wechsel
Während alle bisherigen Serienteile klassische Point&Click-Adventures waren, nutzt King Art jetzt ein anderes Konzept. Black Mirror ist ein reines 3D-Spiel, das ihr überwiegend aus einer Third-Person-Ansicht spielt. Klassische Rätsel sind rar.
Den größten Teil des Spiels könnt ihr durch simples Abgrasen von Hotspots oder das Durchklicken von Dialogen bewältigen - auch in Davids spielbaren Geistervisionen. Darin wiederholt sich zum Beispiel ein früheres Verbrechen Edwards in Dauerschleife. An bestimmten Punkten untersuchen wir die Szene, um etwa zu erkennen, wohin Edward die Tatwaffe geworfen hat. Inhaltlich spannend, spielerisch mau.
Für spielmechanischen Unmut sorgt auch die Steuerung mit Maus und Tastatur. Point&Click ist zwar bei der Bedienung der Menüs und der Aktivierung von Hotspots möglich - letzteres aber nur, wenn die Interaktionspunkte im Sichtfeld der Spielfigur liegen.
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